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„Prima!“: Alnatura verschärft mit neuer Eigenmarke den Preiskampf bei Bio

Der Bio-Filialist bietet seit kurzem mit „Prima! Alnatura“ eine neue Marke zu Tiefstpreisen an. Neben dem günstigeren Preis und der reduzierteren Verpackung unterscheiden sich die „Prima!“-Produkte auch durch den Bio-Standard und mitunter durch die Rezepturen von der bekannten Alnatura-Eigenmarke.

Alnatura reagiert auf die gestiegene Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln und bietet mit „Prima! Alnatura“ eine neue Preiseinstiegsmarke in seinen Super Natur Märkten und im Online-Shop an. Online werden insgesamt 22 Lebensmittel angeboten: Mehl, verschiedene Pasta-Sorten, Tomatensaucen, Honig, Aufstriche, Apfelmus, Erbsen und Karotten, Kichererbsen, Kidneybohnen, Haferflocken, Basis-Müsli und Apfelsaft.

„,Prima! Alnatura‘ ist eine knapp kalkulierte, besonders preiswerte Marke“, erklärt Alexander Stabel, Abteilungsverantwortlicher Einkauf und Trockensortiment, den jüngsten Wurf seines Arbeitgebers. „Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden damit ein Bio-Basissortiment zu aktuellen Sparpreisen anbieten.“

Die meisten der „Prima!“-Produkte werden in den gleichen Verpackungsgrößen verkauft wie bei der Standard-Eigenmarke. Ausnahmen sind unter anderem Spaghetti, Fusilli und Penne, die in 1-Kilogramm-Gebinden verkauft werden und nicht in 500-Gramm-Verpackungen. Das Basis-Müsli gibt es nur in 2-Kilogramm-Verpackungseinheiten. Alnatura spart so Verpackungskosten.

Bei den Produkten, die aufgrund ihrer Verpackungsgröße direkt miteinander vergleichbar sind, sparen Kunden im Schnitt 15 Prozent, wenn sie zur „Prima!“-Version greifen. Am günstigsten kommen sie beim Dinkelmehl (630) davon: Ein Kilogramm der Marke „Alnatura“ kostet 2,29 Euro; wer zum billigeren Pendant greift, zahlt 70 Cent weniger. Ein Preisunterschied von 30 Prozent.

Neben dem günstigeren Preis und der reduzierteren Verpackungsgestaltung unterscheiden sich die „Prima!“-Produkte von der bekannten Alnatura-Eigenmarke auch durch den Bio-Standard. „Prima!“-Lebensmittel tragen ausschließlich das EU-Bio-Siegel. Verbandsqualität bleibe „den Produkten der Marke Alnatura vorbehalten“, so Tanja Zimmer, die als Produktmanagerin die neue Eigenmarke betreut.

Auch was die Rezepturen angeht, unterscheiden sich die beiden Marken aus dem Hause Alnatura mitunter: Während die Tomaten für die „Alnatura“-Tomatenstücke vollständig aus Italien stammen, kann das in „Prima!“ verarbeitete Fruchtgemüse auch aus anderen europäischen Ländern kommen. Im „Prima!“-Früchtemüsli wiederum stecken dem Unternehmen zufolge mehr Flocken und weniger Früchte als im Pendant der Standard-Eigenmarke.

„Prima!“ vertreibt Alnatura eigenen Angaben zufolge exklusiv in seinen Super Natur Märkten. Dort wird die neue Marke zum Start prominent in großen Holzkisten präsentiert (siehe Bildergalerie). Weitere Produkte der Spar-Linie sind bereits geplant. Im September soll es von „Prima!“ auch Schokolade, Trockenfrüchte und Nüsse geben, kündigte das Bio-Handelshaus an.

Alnatura kommt mit der neuen Billig-Marke zu einer Zeit, in der sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher nach günstigeren Lebensmitteln umschauen. Laut einer aktuellen Studie von Deloitte schätzt über die Hälfte der befragten Menschen in Deutschland ihre eigene finanzielle Situation derzeit schlechter ein als im Vorjahr. So berichten 38 Prozent, in jüngerer Vergangenheit eher zu günstigen Zutaten gegriffen zu haben. Bei 37 Prozent sind anstelle des Markenprodukts hauptsächlich preiswertere Eigenmarken im Einkaufswagen gelandet.

Alnatura gilt in der Fachhandelsbranche bereits als „Bio-Discounter“. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte der Filialist die „Alnatura Dauerpreise“ eingeführt, mit denen das Unternehmen seinen Kunden dauerhaft reduzierte Preise auf wechselnde Produkte anbietet. Mit seiner neuen Eigenmarke unterbietet Alnatura nun mitunter auch Preise, die beim echten Discounter aufgerufen werden. So kosten bei Aldi 355 Gramm Apfelmark der Eigenmarke „Gut Bio“ 0,99 Euro und damit fünf Cent mehr als das 360-Gramm-Glas bei Alnatura. Mit dem Preis für seine Kichererbsen unterbiete der Händler laut Recherchen des Supermarktblogs die Drogeriemarktkette DM um 16 Cent.

Alnaturas jüngste Offensive verschärft auch den Preisdruck im Naturkostfachhandel. Auch dort haben Kundinnen und Kunden zuletzt verstärkt zu preiswerteren Handelsmarken gegriffen. Auf günstig setzt auch Alnaturas größter Wettbewerber. Im April startete der BioMarkt Verbund unter dem Slogan „BioMarkt garantiert Preis Wert“ eine großangelegte Preis-Kampagne. Bei Alnatura heißt es mit der Einführung von „Prima!“ nun seit neuestem: „Bio Preis Wert – Das Bio-Sortiment für jeden Tag“.

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