Käse, der beim Grillen oder Braten nicht schmilzt? Das ist nur mit einer Portion Chemie möglich. Das sagen sich vielleicht manche Kunden und lassen Halloumi und andere Brat- und Backkäse im Regal liegen. Doch die Herstellung ist unkompliziert, und es kommen keine künstlichen Zutaten zum Zuge. Die Milch, die hier verwendet wird, ist entweder reine Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch, oder auch ein Mix. Sie wird zunächst, wie bei einem herkömmlichen Käse, mit Labferment versetzt.
Dieses Enzym stammt etwa ganz klassisch aus dem Kälbermagen oder ist mikrobiell hergestellt. Mit Hilfe des Labs wird die Milch dick gelegt. Dadurch fällt das Milcheiweiß aus und Molke und Eiweiß trennen sich. Der Käsebruch, wie der feste Bestandteil heißt, der dann entsteht, wird für die Herstellung eines Halloumi in Schichten gepresst, geschnitten und gefaltet. Zu diesem Zeitpunkt werden teils auch Kräuter und Gewürze zugesetzt. Beim traditionellen Halloumi aus Zypern werden gern Minzeblättchen eingelegt.
Höherer Schmelzpunkt für mehr Festigkeit
Dann kommen die Käsestücke – anders als bei einem herkömmlichen Käse – nochmals in die Molke und werden bei 85 Grad Celsius gekocht. Dieser Vorgang ist wichtig, damit das Labferment in seiner Aktivität gestoppt wird und sich der Säurewert bei einem pH-Wert über 5,9 einpendelt. Bei diesem Säurewert ist der Schmelzpunkt erhöht, das heißt, der Käse zerläuft bei Erhitzung nicht. Bei diesem „Stopp“ entsteht auch die leicht gummiartige Konsistenz, die beim Essen das bekannte „Quietschen“ erzeugt. Für Geschmack und Haltbarkeit kommen die fertigen Grillkäse dann abschließend noch für etwa 24 Stunden in eine Salzlake.
Quietschfreie Käsesorten anbieten
Kunden, die das Quietschen nicht mögen, kann man auch Käsesorten ohne „Sound“ anbieten. Dazu zählen Grillkäse vom Typ Feta, panierte Ofenkäse wie Back-Feta und Back-Hartkäse sowie Ofen-Weichkäse, der meist in einem Körbchen angeboten wird. Diese Käse werden ähnlich wie herkömmliche Weich- und Hartkäse hergestellt, also unter Zugabe von Milchsäurekulturen und Lab.
Die Säuerung wird aber – außer beim Camembert – gestoppt, wenn der Käsebruch eine gewisse Festigkeit hat. Somit schmelzen auch diese Käse nicht, und sie quietschen nicht, denn sie sind etwas weicher als Halloumi. Durch den mehrmonatigen Reifeprozess haben sie zudem ein wenig mehr Käsearoma. Erhalten sie noch eine Panade aus Mehl, Ei und Salz, wird´s lecker knusprig. Doch die Zubereitung muss im Backofen oder in der Pfanne stattfinden, auf dem Grill würde die Panade verbrennen.
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