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Naturkosmetikhersteller

Weleda ist 2023 gewachsen und will Umsatz mit neuer Strategie verdoppeln

Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich das Schweizer Unternehmen nach vorherigem Minus erholt und konnte den Umsatz wieder steigern. Daran will CEO Tina Müller mit einem ambitionierten Mittelfristziel anknüpfen.

Der Umsatz des Naturkosmetikherstellers Weleda ist im Geschäftsjahr 2023 um 1,8 Prozent auf 421 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahr lag der Umsatz noch bei 414 Millionen Euro. Wechselkursbereinigt entspricht das laut einer Pressemitteilung des Unternehmens mit Hauptsitz in der Schweiz einem Plus um 2,9 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich von minus drei Millionen Euro in 2022 auf 13 Millionen Euro.

Von den 421 Millionen Euro Gruppenumsatz wurde die Hälfte über das internationale Geschäft außerhalb der Region Deutschland, Österreich, Schweiz erwirtschaftet – laut Weleda mit steigender Tendenz. Der Umsatz im Geschäftsbereich Naturkosmetik, der für gut 80 Prozent des Gruppen-Umsatzes steht, legte um 4,2 Prozent zu auf 340 Millionen Euro. Im Geschäftsbereich Pharma erreichte der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr nahezu unverändert 81 Millionen Euro.

Dynamische Entwicklung auf dem internationalen Markt

Besonders dynamisch ist dem Unternehmen zufolge das Naturkosmetik-Wachstum international ausgefallen. Die größten Zuwächse erzielte Weleda demnach in Großbritannien (plus 45,4 Prozent), Brasilien (plus 31,6 Prozent) und in der Tschechischen Republik (plus 27,3 Prozent). In den kommenden Jahren will der Naturkosmetikhersteller vor allem die Chancen in den großen Märkten Nordamerika und Asien noch stärker nutzen.

Zu dem Wachstum trug 2023 nach Unternehmensinformationen auch die Einführung neuer Produkte bei. So hat in der Kernregion D-A-CH besonders das Neuprodukt Straffende Gesichtspflege mit Granatapfel im Segment Anti-Aging deutlich zum Wachstum des Herstellers im Bereich Naturkosmetik beigetragen. International war die Erweiterung der Produktreihe Skin Food um Produkte zur Gesichtspflege ein großer Erfolg.

„Nach einem anspruchsvollen und vor allem durch externe Krisen geprägten Jahr 2022 ist uns direkt die Trendwende gelungen“, sagt Verwaltungsratspräsident Thomas Jorberg, der Weleda 2023 interimistisch als Executive Chair geführt hatte, bevor im Oktober die neue CEO Tina Müller die Verantwortung für die Geschäftsleitung übernahm. Das sei ein toller Erfolg aller Mitarbeitenden, so Jorberg.

Neue Zukunftsstrategie: „#Focus_GrowthThatMatters“

Unter der Leitung der neuen CEO Tina Müller hat das Weleda-Führungsteam eine Zukunftsstrategie unter dem Motto „#Focus_GrowthThatMatters“ entwickelt, die sich in vier Wachstumsinitiativen gliedert: Innovation, Internationalisierung, Digitalisierung und Premiumisierung. „Weleda hat ein enormes Potenzial, und das werden wir mit unserer klar definierten Zukunftsstrategie erschließen“, erklärt Müller. Den Umsatz wolle das Unternehmen demzufolge bis 2030 verdoppeln und gleichzeitig die Profitabilität weiter verbessern. „Wir modernisieren Weleda auf allen Ebenen und werden die Marke international stärken“, so die Geschäftsleiterin.

Ziel des Unternehmens ist es, die Digitalisierung der Geschäftsprozesse weiter voranzutreiben und dabei auch die e-Commerce-Aktivitäten deutlich auszubauen – mit Fokus auf Heimatmärkte in der Schweiz und in Deutschland. Im Rahmen dieses Vorhabens ist bereits im Februar 2024 der Weleda Webshop in Deutschland live gegangen.

Parallel dazu strebt das Unternehmen an, seine Kosmetikmarke näher ans Premiumsegment zu rücken und sie gleichzeitig auf jüngere Zielgruppen auszurichten. Auch für die Pharmasparte, die rund 20 Prozent des Weleda Umsatzes ausmacht, sieht Verwaltungsratspräsident Thomas Jorberg ein hohes Wachstumspotential: Ein Großteil der Menschen in Deutschland wolle Naturheilmittel, dazu passe das breite Arzneimittelsortiment des Herstellers.

Nachhaltigkeit im Fokus

Wie Weleda betont, erfolgt die Modernisierung des Unternehmens unter der „Bekenntnis zu Nachhaltigkeit“ und auf „Grundlage eines stabilen Wertegerüsts“. „Uns geht es um Wachstum mit Verantwortung, um Wachstum im Einklang mit Mensch und Natur“, erläutert Tina Müller.

Weleda ist beispielsweise seit Herbst 2021 als B-Corp zertifiziert. Das jüngste Nachhaltigkeitsprojekt ist der neue, emissionsfreie Logistik-Campus des Unternehmens. Der Bau, den das Unternehmen in Schwäbisch Gmünd errichtet und im Herbst 2024 in Betrieb nehmen wird, besteht aus einem Hochregallager mit Wänden aus Lehm und Regalen aus Holz für 17.500 Paletten sowie einem Funktions- und einem Verwaltungsgebäude. (dan)

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