Biohandel

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Kampagne für Milchersatzprodukte

Warum der Biohandel die „PlantMilkWeek“ nutzen sollte

Mit der Aktionswoche „#PlantMilkWeek“ bietet sich dem Handel ein guter Anlass, pflanzliche Milchalternativen in den Verkaufsfokus zu rücken. Warum das besonders für den Biohandel sinnvoll ist.

Früher gab es sie nur im Reformhaus und Bioladen, heute überall: pflanzliche Milchersatzprodukte finden sich mittlerweile in jedem deutschen Supermarkt, Discounter und Drogeriemarkt. Unter den Ersatzprodukten für tierische Lebensmittel liegen ihre Umsatz- und Verkaufszahlen deutlich vor Fleisch-, Fisch- und Käseersatzprodukten.

Eine aktuelle Studie der Uni Hohenheim ergab sogar, dass Deutschland im Vergleich zu Dänemark, Frankreich, Italien, Polen und Spanien nicht nur den höchsten Umsatz und die stärkste Innovationskraft, sondern auch das größte Marktpotenzial für pflanzliche Milchalternativen hat.

Schon heute konsumieren laut Ergebnissen einer vor kurzem vorgestellten Befragung des Marktforschungs-Unternehmens Epap 22 Prozent der Frauen und elf Prozent der Männer täglich Pflanzenmilch. Dabei greift knapp die Hälfte der Käuferinnen und Käufer zum Ersatzdrink aus Hafer, 21 Prozent bevorzugen Mandel- und nur noch neun Prozent entscheiden sich für Sojamilch. Das restliche Viertel verteilt sich auf Mix-Sorten sowie auf Produkte auf Kokos-, Reis-, Lupinen-, Erbsen-, Haselnuss- und Cashew-Basis.

Vegan auch jenseits des Veganuary: „#PlantMilkWeek“ im August

Die Befragung ergab allerdings auch, dass zwei von drei Pflanzenmilch-Konsumenten gerne neue Produkte ausprobieren. Die aktuelle „#PlantMilkWeek“ bietet eine gute Gelegenheit, entsprechende Angebote zu schaffen.

Initiiert wird die Aktion, die in dieser Woche stattfindet, von der Organisation Veganuary. Veganuary ist vielen Menschen vor allem durch die seit 2014 stattfindende Vegan-Kampagne im Januar ein Begriff, an der sich immer mehr Firmen beteiligen. Um Unternehmen zu motivieren, über das ganze Jahr verteilt vegane Lebensmittel in den Läden und sozialen Medien zu bewerben, hat Veganuary 2021 produktgruppenspezifische Marketingaktionen wie die „#PlantMilkWeek“ ins Leben gerufen.

„Mit der ,#PlantMilkWeek’ laden wir gemeinsam mit teilnehmenden Unternehmen dazu ein, sich einfach mal durch die wachsende Bandbreite an veganen Milchprodukten zu probieren“, sagt Christopher Hollmann, der Veganuary Deutschland leitet. Veganuary-Pressesprecherin Mirjam Schmitt ergänzt: „Wir wollen Menschen den Einstieg in die vegane Ernährung erleichtern – und das geht mit Ersatzprodukten besonders leicht. Dieses Jahr hatten wir im März bereits eine Chicken Week, im Juni eine Fish Week und im Juli eine Barbecue Week.“

Kunden wünschen sich mehr Informationen zu pflanzlichen Ersatzprodukten

Neben Herstellern und konventionellen Lebensmittelhändlern beteiligt sich unter anderem auch die Bio Company an der „#PlantMilkWeek“. „Wir bringen eine Social Media-Kampagne, die die unterschiedlichen Pflanzendrinks vorstellt, die die Bio Company im Sortiment hat“, so Pressesprecherin Imke Sturm.

Die Studie der Uni Hohenheim legt nahe, dass solche Kampagnen für Kunden hilfreich sein könnten. Demnach wünschen sich viele Personen, die dem Konsum pflanzlicher Milchalternativen offen gegenüberstehen, mehr Informationen über ihre Zusammensetzung, den Produktionsprozess, Gesundheitswert, Nachhaltigkeit und Verwendungsmöglichkeiten.

Laut der Epap-Studie kaufen die meisten Befragten ihre Milchalternativen im Supermarkt oder beim Discounter; nur 17 Prozent kaufen sie im Bio-Fachhandel ein. Dabei waren es einst die Reformhäuser und Bioläden, die Pflanzendrinks und Fleischersatzprodukte als erste im Sortiment hatten.

Matthias Beuger, Vorstandsmitglied des Vereins VegOrganic, sagte diesbezüglich beim Marktgespräch der BioHandel Akademie im Juni, dass es höchste Zeit sei, dass sich der Bio-Fachhandel hier stärker positioniert. Denn die Zielgruppe vegan lebender und ökologischer sowie gesundheitsbewusst einkaufender Kunden überschneidet sich häufig.

Viertel der Befragten hält Pflanzendrinks für gesünder und klimafreundlicher

Gemäß der Epap-Studie wollen Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem Kauf pflanzlicher Milchalternativen in erster Linie ihren Konsum von Produkten tierischen Ursprungs reduzieren. Ein Viertel der Befragten hält Pflanzendrinks darüber hinaus für gesünder sowie klimafreundlicher – und könnte entsprechend im Bio-Fachhandel besonders gut abgeholt werden.

Veganuary-Pressesprecherin Mirjam Schmitt betont, dass es auch für Kurzentschlossene Märkte noch nicht zu spät sei, bei der „#PlantMilkWeek“ mitzumachen: „Wir würden uns freuen, wenn wir noch weitere Biohändlerinnen und -händler zu einer Teilnahme bewegen könnten. Wer Hilfe brauchte, könne sich gerne melden.

Mehr zur „#PlantMilkWeek“:

Unternehmen, die sich für Aktionen von Veganuary interessieren, erreichen die Oganisation per E-Mail unter unternehmen(@)veganuary.com. „Außerdem laden wir dazu ein, Inhalte auf unseren Sozialen Medien zu teilen oder in der eigenen Kommunikation den Hashtag ,#PlantMilkWeek' zu verwenden“, so Pressesprecherin Mirjam Schmitt. Unter dem Link www.veganuary.com/de/plantmilkweek hat die Organisation Informationen rund um den ökologischen Fußabdruck der Milchindustrie, zu ethischen Aspekten sowie Produktdetails und ein Rezeptebuch zum Download zusammengestellt.

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