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Umstellung

Rewe verzichtet bei Eigenmarken-Schaleneiern vollständig auf Kükentöten

Die LEH-Kette bezieht frische Eier für ihre Eigenmarken ab sofort ausschließlich von Lieferanten, die auf das Töten von Küken verzichten. Damit hat Rewe die Umstellung schneller erreicht, als ursprünglich erwartet.

Rewe verkauft unter seinen Eigenmarken ab sofort nur noch Schaleneier von Lieferanten, die auf das Töten von Küken verzichten. Damit ist dem Kölner Konzern die Umstellung schneller gelungen als erwartet. Ursprünglich hatte Rewe damit gerechnet, diesen Schritt bis Ende des Jahres zu schaffen.

Bei Eiern seiner Eigenmarke „ja!“, die aktuell unter dem Namen „nein! zum Kükentöten“ verkauft werden, setzt Rewe nun durchgängig entweder auf die Geschlechtsbestimmung im Ei bis zum 9. Bebrütungstag oder auf die Aufzucht von Junghähnen, teilte ein Unternehmenssprecher auf BioHandel-Anfrage mit. Bei der Geschlechtsbestimmung nutzt Rewe demnach alle am Markt befindlichen Verfahren, präferiere aber das Seleggt-Verfahren der Respeggt GmbH, bei dem das Geschlecht im acht bis zehn Tage gebrüteten Ei noninvasiv bestimmt wird und Eier mit männlichen Merkmalen zu Futtermittel verarbeitet werden. Seit mehr als eineinhalb Jahren verkauft der Händler in seinen Filialen unter der Eigenmarke „Rewe Beste Wahl“ bereits solche Eier.

Seit 2016 bietet Rewe zudem mit „Spitz & Bube“ Eier an, die aus Bruderhahn-Projekten stammen. Dabei werden die männlichen Küken der Legehennenrassen zur Schlachtreife aufgezogen und nicht nach dem Schlüpfen geschreddert. Aus dem Fleisch der „Spitz&Bube“-Hennen und ihrer Brüder wird das „Rewe Beste Wahl“ Hühnerfrikassee hergestellt.

Durch die vollständige Umstellung seiner Eigenmarken kann Rewe nun einen großen Teil seiner Schaleneier anbieten, ohne dass dafür Küken nach dem Schlüpfen getötet werden. So sind die „ja!“-Eier, die aus Bodenhaltung stammen, laut Rewe „die mit großem Abstand meistgekauften Eier in den Rewe-Märkten“. Neben den Eigenmarken verkaufen die deutschlandweit mehr als 3.600 Rewe-Märkte aber auch viele Eier von regionalen und lokalen Erzeugern.

Ab Januar 2022 ist das Kükentöten in Deutschland verboten. Ab Januar 2024 soll außerdem der Eingriff an Hühnereiern und der Abbruch des Brutvorgangs bereits ab dem siebten Bebrütungstag verboten werden. Das federführende Bundeslandwirtschaftsministerium begründet die Regelung damit, dass „Hühnerembryonen ab dem siebten Bebrütungstag Schmerz empfinden“. (kam)

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