Die Detailanalyse des ContRate© Branchen-Betriebsvergleichs 2020 zeigt bei der vorläufigen Auswertung, dass die bislang ausgewerteten Betriebe 17 Prozent mehr Umsatz erzielten als im Vorjahr. Dieser Zuwachs ist umso erstaunlicher, da infolge des in der Corona-Pandemie stark veränderten Einkaufsverhaltens die täglichen Kaufvorgänge in den Bioläden um mehr als vier Prozent zurückgingen, die durchschnittlichen Einkaufbons jedoch um mehr als 22 Prozent höher lagen als im Vorjahr.
Die Handelsspanne ist das Maß für den Anteil des Rohertrags am Umsatz, der dem Händler nach Abzug des Wareneinsatzes bleibt. Die Warenbeschaffung und damit der Wareneinsatz stellen den weitaus größten Kostenblock im Lebensmittelhandel dar. Die realisierte Handelsspanne liegt bei der vorläufigen Auswertung des ContRate© Branchen-Betriebsvergleichs 2020 bei 35,8 Prozent und damit um einen Punkt über dem Vergleichswert vom Vorjahr.
Nachfrageschub sorgt für mehr Umsatzleistung des Personals
Da die im Rahmen der Corona-Pandemie verordneten Maßnahmen ohne Vorwarnung und Vorbereitung erfolgten, musste der massive Nachfrageschub (zunächst) mit derselben Logistik und Personalausstattung wie zuvor bewältigt werden. Die Folgen: Die Zahl der wöchentlichen Arbeitsstunden stieg ab Sommer leicht an, dadurch und vor allem durch die in den meisten Betrieben gewährten Corona-Boni stiegen die Mitarbeiterkosten um knapp zehn Prozent.
Im Zusammenspiel mit der erheblichen Umsatzsteigerung führte dies zu einem Rückgang der anteiligen Personalkosten um einen Punkt auf 16,6 Prozent. Und als weitere Konsequenz legte die durchschnittliche Personalleistung deutlich zu: Die jährliche (Netto-)Umsatzleistung pro Vollzeitkraft (auf Basis einer 40-h-Woche) ist 2020 weiter gestiegen auf mittlerweile 174.000 Euro.
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.