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Bioland wählt drei neue Vorstände und verabschiedet Ukraine-Resolution

Der Anbauverband hat drei neue Mitglieder in den Vorstand gewählt und eine Ukraine-Resolution verabschiedet. Darin stellt sich Bioland gegen Forderungen, den Öko-Umbau wegen des Kriegs auf Eis zu legen.

Jörg Quast, Josef Schmidt und Wolfgang Sickler heißen die drei neuen Vorstandsmitglieder des Bioland e.V., die gemeinsam mit Präsident Jan Plagge und Vizepräsidentin Sabine Kabath den ehrenamtlichen Bioland-Vorstand bilden. Bei der Delegiertenversammlung des Anbauverbands am Montag konnten sich die drei Kandidaten in einer Wahl gegen weitere Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen.

Der Vorstand ist Teil der neuen Bioland-Führungsstruktur, die um einen neuen Hauptausschuss ergänzt wird. Der Hauptausschuss setzt sich zusammen aus ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Vertretern aus allen Regionen und ersetzt zukünftig das Präsidium.

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Die Änderung der Führungsstruktur hatte Bioland bereits auf der
Delegiertenversammlung vergangenen Herbst beschlossen. Eine
entsprechende Eintragung der Satzungsänderung im Vereinsregister steht
unmittelbar bevor, sodass der neu gewählte Vorstand nun die Arbeit
aufnehmen kann.

„In einem größer werdenden Verband ist es wichtig, dem demokratischen Anspruch weiterhin gerecht zu werden“, erklärt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Wir müssen unsere Gremien gut verzahnen, mögliche Flaschenhälse vermeiden und die Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamt als besondere Stärke von Bioland ausbauen. Diesen Anforderungen wird die neue Führungsstruktur gerecht.“

Ukraine-Resolution: Bioland fordert Festhalten an Öko-Zielen

Die Bioland-Delegierten-Versammlung stand auch unter dem Eindruck des andauernden Krieges in der Ukraine. Als Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung und den Menschen in Russland, die in ihrem Land gegen den Angriffskrieg protestieren, haben die Delegierten am Dienstag eine Resolution verabschiedet. Zugleich unterstrichen sie in ihrem Beschluss, dass der Krieg nicht für Spekulationen genutzt werden dürfe, oder als Argument, um wichtige Umwelt- und Ökoziele nicht weiterzuverfolgen.

Im Zuge des Ukraine-Kriegs kamen vermehrt Stimmen von Agrarpolitikern und Landwirtschaftsverbänden auf, die darauf pochen, die ökologische Reform der europäischen Landwirtschaft auszusetzen. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) zufolge, plant die Europäische Kommission, Maßnahmen des „Green Deal“, zu dem auch die Farm-to-Fork-Strategie gehört, in diesem Jahr zu pausieren.

„Die Ziele des Green Deals mit der Farm-to-Fork-Strategie sowie die nationalen Bio-Ziele müssen auch und insbesondere in Krisenzeiten weiterverfolgt werden!", heißt es in der Bioland-Resolution. Der Ökolandbau mit seiner Kreislaufwirtschaft und dem Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger liefere bereits Antworten auf die Frage nach einer langfristigen Sicherung der Ernährung, so der Anbauverband.

Statt Agrarflächen wie geplant stillzulegen, um die Artenvielfalt zu steigern, wolle die EU-Kommission der FAZ zufolge diese nun zur zusätzlichen Produktion von Futter- und Lebensmitteln freigeben. So soll eine Lebensmittelknappheit insbesondere in afrikanischen Ländern verhindert werden, die dem Bericht zufolge einen Großteil ihres Weizens aus der Ukraine und Russland beziehen. Den Entwurf für einen entsprechenden Notfallplan will die Kommission demnach am Mittwoch vorstellen. (mis)

Das sind die neuen Bioland-Vorstandsmitglieder

  • Jörg Quast führt seinen Betrieb im Hamburger Teil des Alten Landes und erzeugt im Schwerpunkt Äpfel und Birnen. Schon seit 2009 ist der 52-Jährige gewähltes Mitglied im Bioland-Landesvorstand Niedersachsen und er war Mitglied im Bioland-Präsidium, das nun in der neuen Führungsstruktur aufgegangen ist.
  • Josef Schmidt gehörte seit dem vergangenen Jahr dem Bioland-Präsidium an. Der 39-Jährige ist außerdem Landesvorstand Bayern und seit 2016 erster Regionalsprecher im Bioland-Bezirk Oberpfalz. Er führt einen landwirtschaftlichen Betrieb im bayerischen Erbendorf.
  • Wolfgang Sickler (66) führt einen Betrieb in Rexingen-Horb am Neckar. Der ehemalige Geschäftsführer und heutige Beirat der regionalen Bioland-Erzeugergemeinschaft rebio ist seit 2019 Mitglied des Gesamtvorstands des Bioland-Landesverbandes Baden-Württemberg.
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