Nach einem Testlauf in fünf Berliner Märkten hat die Bio Company ihr Angebot an Mehrwegboxen auf ihre Filialen in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Dresden ausgeweitet. Dort gibt es die Behälter an der Backtheke, der Fleisch- und Wursttheke sowie für Take-away- oder Mittagsgerichte. Pro Box zahlen Kunden einen Pfandbetrag in Höhe von fünf Euro, den sie bei der Rückgabe des Behälters wieder zurückbekommen. Die hauseigene Linie „Take-it-easy“ werde zudem um 50 Cent reduziert in der Pfabo angeboten, um Anreize zu schaffen, teilt das Unternehmen mit.
Die Boxen und die Idee zum Pfandsystem kommen vom Brandenburger Start-up Pfabo. Die in Deutschland produzierten Boxen bestehen aus Polypropylen und sind Pfabo zufolge vollständig recyclebar, lebensmittelecht, industriespülmaschinenfest, langlebig, leicht und robust. Laut Bio Company können die Behälter rund 200 Mal benutzt werden.
„Unser Test hat gezeigt, dass unseren Kunden eine Pfandbox gefehlt hat“, sagt Nicole Korset-Ristic, Vorständin Verkauf bei der Bio Company. Die Boxen würden gut angenommen, es sei jedoch noch Luft nach oben, meint Vorstand Boris Frank, der bei dem Filialisten den Bereich Sortiment & Einkauf verantwortet. „Auch wenn es sicher noch ein Gewöhnungsprozess für unsere Kunden ist, meinen wir eine wirklich innovative Lösung gefunden zu haben, um Einwegverpackungen zu reduzieren“, so Frank.
Im Laufe des Jahres soll das Pfabo-Angebot noch weiter ausgebaut werden. Denkbar wären die Behälter auch an den Selbst-Abfüllstationen für Unverpackt-Ware, wie das Unternehmen bereits zum Start der Testphase im August 2021 mitteilte. Bislang bietet die Bio Company ihren Kunden die Möglichkeit, Produkte an Unverpackt-Stationen sowie an der Fleisch- und Wursttheke in selbst mitgebrachte Gefäße zu füllen.
Seit Juli 2021 darf Geschirr aus Einwegplastik nicht mehr verkauft werden. Ab 2023 sind Anbieter von frisch zubereiteten Speisen zum Mitnehmen zudem dazu verpflichtet, diese auch in Mehrweg-Behältern anzubieten.
Neben Pfabo gibt es bereits zahlreiche weitere Unternehmen, die Lösungen dafür anbieten. Alnatura etwa setzt genauso wie auch die Bio Company oder Vollcorner auf die Pfand-Becher von Recup. Das Münchener Start-up bietet unter dem Namen „Rebowl“ auch Mehrwegschalen an, die unter anderem bei Basic und Vollcorner zum Einsatz kommen. Rewe wiederum hat vergangenes Jahr damit begonnen, an Salatbars in ausgewählten Filialen pfandfreie Behälter von Vytal anzubieten. (mis, kam)
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