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Zum Schutz der Bienen: Aktionen aus der Bio-Branche

– insbesondere von Bienen – abhängig. Doch Bienen und andere Insekten finden heute kaum noch Nahrung. Etliche Bio-Hersteller und Initiativen versuchen gegenzusteuern. Wir haben uns bei einigen Honigherstellern umgehört und von unterstützungswerten Aktionen erfahren.

Rund ein Drittel der globalen Lebensmittelproduktion und zwei Drittel der wichtigsten Nahrungspflanzen sind von Bestäuberinsekten[nbsp]– insbesondere von Bienen[nbsp]– abhängig. Doch Bienen und andere Insekten finden heute kaum noch Nahrung. Etliche Bio-Hersteller und Initiativen versuchen gegenzusteuern. Wir haben uns bei einigen Honigherstellern umgehört und von unterstützungswerten Aktionen erfahren.

Rund vier Hektar Blühfläche hat das Projekt Biene sucht Blüte von Bio-Hersteller Allos hervorgebracht. „Seit 2012 legen wir Blühfelder an, um Lebensraum und Nahrung für Bienen, Hummeln und Co. sicherzustellen. Ursprünglich haben wir das Projekt als Azubi-Aktion begonnen und die Wiese hinter dem Allos-Hof bepflanzt“, berichtet Olga de Gast, zuständig für Presseanfragen bei Allos. Inzwischen arbeitet das Unternehmen mit Verbänden, Gemeinden und Landwirten zusammen. Ihnen stellt Allos für die Bepflanzung eine fünfjährige Saatgutmischung zur Verfügung, die speziell auf regionale Bedürfnisse abgestimmt ist.

Seit zwei Jahren beteiligen sich auch Mitarbeiter engagiert an dem Projekt – und in diesem Jahr kann jeder mitmachen: Allos verteilt seit April 100.000 Samentütchen in teilnehmenden Naturkost-Fachgeschäften. Die Bio-Blumenmischungen dienen als Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten. Sie sind geeignet für kleine Freiflächen und Blüteninseln im Garten. In der Mischung enthalten sind: Buchweizen, Kornblume, Ringelblume, Borretsch, Dill und Phazelie. Ein Allos-Samentütchen reicht für bis zu zwei Quadratmeter Blühwiese. Wer mitmacht, darf ein Foto seiner Blumen an nachhaltigkeit@allos.de senden.

Sonnentracht will mit dem Biene Maja Bioland-Blütenhonig auf die Zusammenhänge in der Natur aufmerksam machen. „Wir wollen Kindern und auch allen Interessierten erklären, das Umweltschutz vor unserer Haustür anfängt“, sagt Geschäftsleiterin Karin Lang. Mit der Einführung des Biene Maja Blütenhonigs auf der BioFach hat Sonnentracht ein gemeinsames Projekt mit dem Netzwerk Blühende Landschaften gestartet. Sonnentracht ist zwei Jahre lang Blühpate einer über 6 Hektar großen Brachfläche, die zum BienenBlütenReich, einem Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge werden soll.[nbsp]Dafür sorgt die Aussaat einer Blumenmischung, die aus 35 Sorten besteht, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Das Projekt wird auf der Webseite von Sonnentracht sowie auf den dazugehörigen Social-Media-Kanälen begleitet und dient als Anregung zum Nachmachen. Lang: „Denn jeder kann auf dem Balkon oder im Garten etwas für die Natur tun.“

Mit der Erweiterung des Produktionsstandortes in Bremen hat Sonnentracht nun auch die Möglichkeit, Gästen und Besuchern die Imkerei und das Schleudern näher zu bringen und das Thema Honig und Bienen zu erleben, informiert Lang. Erste Führungen und Verköstigungen sind im Mai gestartet.

Auf dem Frei-Hof von Sonnentor helfen bald drei Bienenstöcke bei der Bestäubung der dort wachsenden Pflanzen.[nbsp]„Die Bienen kommen von einem Imker, der auf Demeter-Bienenhaltung setzt“, berichtet Marie Theres Chaloupek, Marken Botschafterin bei Sonnentor. Bei Sonnentor sollen die Bienen wesensgemäß gehalten werden. Damit sie immer genug Nahrung haben, soll auf dem Frei-Hof vom Frühjahr bis in den Herbst hinein durchgehend etwas blühen. Und auch am Sonnentor-Gelände gibt es mehrere Flächen, die bewusst bienenfreundlich gestaltet sind – sogar am Dach. Zusätzlich unterstützt Sonnentor finanziell den gemeinnützigen Verein Bienenschutzgarten. Dessen Ziel ist der Schutz der Honigbiene durch die Einrichtung von Schutzlandschaften, Bewusstseinsbildung, Aus-und Fortbildung sowie Forschung zu wesensgemäßer Bienenhaltung.

Hoyer spendet Geld für die Initiative Deutschland summt der[nbsp]Stiftung für Mensch und Umwelt sowie die Kampagne Ackergifte? Nein danke! der Bürgerinitiative Landwende.

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Die Initiative Deutschland summt will die Lebensbedingungen für Honigbienen und Wildbienen verbessern. Unter dem Motto „Be happy! Make a bee happy!” ruft sie auch in diesem Jahr wieder zum Pflanzwettbewerb auf: Ob Unternehmen, Kitas, Schulen und Vereine – Gemeinschaften aller Art dürfen sich bis zum 31. Juli unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de mit ihren Pflanzaktionen bewerben. In erster Linie geht es darum, naturferne Flächen für Wild- und Honigbienen zurückzuerobern. Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern erhalten Teilnehmer auf der Webseite und in der Ratgeber-Broschüre „Wir tun was für Bienen“ (erhältlich gegen eine Spende). Beim ersten Wettbewerb 2016/17 waren rund 200 Gruppen mit mehr als 2.500 Teilnehmern dabei, die zusammen etwa 35 Hektar Fläche bienenfreundlich gemacht.[nbsp]

Die Kampagne Ackergifte? Nein danke![nbsp]will erreichen, dass der Einsatz sämtlicher synthetischer Ackergifte verboten wird. Denn die Wirkstoffe töten Bienen, andere Insekten und Wassertiere. Sie schädigen das Bodenleben, belasten das Trinkwasser, die auf dem Acker angebauten Lebensmittel und die Gesundheit der Menschen.

Auch andere Hersteller und Initiativen, die keinen Honig vertreiben, engagieren sich für Bienen, zum Beispiel die Molkerei[nbsp]Berchtesgadener Land: Auf deren Betriebsgelände blühen Gräser, Kräuter und Wildblumen. Wie im Jahr zuvor werden auch jetzt Blühwiesensamen an Verbraucher verteilt. Landwirte können außerdem mit einer aus 21 Gräsern und 5 Kräutern bestehenden Samenmischung ihr Grünland aufwerten. Die Molkerei unterstützt dabei das EuRegio-Projekt Wild und kultiviert – Regionale Vielfalt säen der UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Ziel ist es, typische Pflanzenarten der Region zu erhalten und zugleich den Bienen ein ausreichendes Nahrungsangebot zu bieten.

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