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Kommentar

Zu viel Natur?

Natürlich ist es unpopulär, in diesen Zeiten, wo viele verängstigt in Quarantäne sitzen, dem Corona-Virus ein positives Antlitz zu verleihen. Aber warum sollte Rapunzel-Chef Joseph Wilhelm wegen der Pandemie seine Lebenseinstellung ändern?

Für den Bio-Pionier ist es offenbar wichtig, der Natur freien Lauf zu lassen, mit allen Vor- und Nachteilen. So wie wir das von ökologischen Kreisläufen her kennen: fressen und gefressen werden.

Vor diesem Hintergrund hat das Virus für ihn nichts Böses. Im Gegenteil: Er gewinnt ihm steuernde Funktionen für die Entwicklung der Menschheit ab. Andere glauben, dass diese Funktion ein alter Mann mit weißem Bart erfüllt und zahlen dafür auch noch Kirchensteuer.

Nein, ein Verschwörungstheoretiker ist Joseph Wilhelm nicht. Er bemüht weder fremde Mächte, noch Merkel und Gates. Er gehört auch nicht in die rechte Ecke gestellt. Und wenn man die ethisch-moralischen Aspekte der Diskussion einmal ausblendet und nackte Zahlen sprechen lässt, dann ist auch seine Gegenüberstellung der Toten nicht zu beanstanden. Sie wirft ein Licht auf die Schizophrenie der Gesellschaft, die Tempo 130 nicht abschaffen will, um Unfalltote zu vermeiden, aber sofort zum Gewehr greift, wenn mal ein Wolf im Wald auftaucht.

Joseph Wilhelm ist Pionier und war seiner Zeit immer voraus. Zwar wünscht man sich das in diesem Fall nicht unbedingt, denn keiner weiß, was aus uns wird, wenn wir dem Virus freien Lauf lassen und aufs Impfen verzichten. Aber es ist ja auch keiner gezwungen, seine Meinung zu teilen und seinen Weg mitzugehen. Welcher Weg am Ende der bessere wäre, wird sich nie ergründen lassen.

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