Natürlich war der vermeintliche Skandal ein gefundenes Fressen für die Medien, so dass die Behauptung, Bio-Wasser-Trinker müssten mehr bezahlen, obwohl sie keine bessere Qualität bekämen, weit verbreitet wurde. Inzwischen musste die Verbraucherzentrale zurückrudern: Ein weiterer Testkauf bei Rewe habe ergeben, dass beim Wasser der Vilsa Brunnen Otto Rodekohr GmbH, das nach den Kriterien der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V zertifiziert ist, kein höherer Preis verlangt wurde.
Bio-Label für gesamtes Sortiment geplant
Auch Vilsa bestätigt auf Anfrage, dass gelabeltes und ungelabeltes Wasser zum gleichen Preis an den Handel verkauft werde, weil es aus gleicher Quelle stamme. Vilsa will das gesamte Sortiment als Bio kennzeichnen, aber auch nachhaltig mit bereits gedruckten Etiketten ohne Label umgehen. Die Rückläufe der Pfandflaschen müssten dann auch noch abgewartet werden.
Bei Volvic auch kein Preisunterschied
Auch bei der Marke Volvic von Danone Waters, das mit einem vom Fresenius-Institut vergebenen Bio-Qualitätslabel versehen ist, und als „Natürlich Bio“ ausgelobt wird, hatten die Hamburger Verbraucherschützer wie beim Vilsa-Wasser einen Preisaufschlag von 34 Prozent festgestellt. Auch hier hatte ein weiterer Testkauf bei Rewe keine Unterschiede ergeben. In beiden Fällen wurden vermutlich unterschiedlich große Gebinde verglichen.
Preishoheit liegt beim Handel
Weil die Preisgestaltung letztlich beim Handel liegt, ist es aber keinesfalls abwegig, dass Bio-zertifiziertes Mineralwasser teurer verkauft wird als nicht gelabeltes Wasser. Bio-Kunden sind es schließlich gewohnt, überall etwas mehr zu zahlen. Wenn der Verbraucher jedoch dahinter kommt, bleibt die Bio-Ware im Regal stehen. Von daher muss es im Interesse der Produzenten sein, den Handel zu fairer Preispolitik zu bewegen. Sonst könnte das gute Image vom Bio-Mineralwasser leiden und das Bemühen um eine nachhaltige Brunnenwirtschaft scheitern.
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