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Vier Tonnen Gift-Honig für Ministerin

Ein Brandenburger Imkerpaar will vor der Grünen Woche über vier Tonnen Glyphosat-belasteten Honig am Landwirtschaftsministerium in Berlin abladen. Gemeinsam mit Berufskollegen wollen sie so ihrer Wut über eine verfehlte Agrarpolitik Ausdruck verleihen.

Ein Brandenburger Imkerpaar will vor der Grünen Woche über vier Tonnen Glyphosat-belasteten Honig am Landwirtschaftsministerium in Berlin abladen. Gemeinsam mit Berufskollegen wollen sie so ihrer Wut über eine verfehlte Agrarpolitik Ausdruck verleihen.

Die Adressatin des Protests: Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU). Die Imker werfen ihr vor, entgegen ihren Versprechen („Was der Biene schadet, kommt vom Markt.“) zu wenig für den Schutz von Bienen, Imkern und der ökologischen Artenvielfalt zu tun. Sie fordern eine Abkehr von einer intensiven, chemiegestützten Landwirtschaft, in der weiterhin Pestizide in blühende Pflanzen gespritzt werden dürfen – selbst in nächster Nähe zu Bienenstöcken. Wer Zeuge der Aktion werden will, muss sich am 15. Januar 2020 um 11 Uhr vor dem Ministerium in der Wilhelmstraße 54 in Berlin einfinden.

Honig nicht mehr verkehrsfähig

Im Fall der Imkerei Seusing aus dem Landkreis Barnim habe der Pestizideinsatz auf den Nachbarfeldern dazu geführt, dass mindestens vier Tonnen ihrer Honigernte so stark mit Glyphosat verunreinigt seien, dass die Ware nicht mehr verkehrsfähig sei und entsorgt werden müsse. Der Schaden betrage rund 60.000 Euro und habe das betroffene Imkerpaar in akute wirtschaftliche Existenznöte gebracht. Wer am Ende für den Schaden haftet, sei aufgrund rechtlicher Missstände bisher noch völlig unklar.

Unterstützt werden die beiden Imker von dem „Bündnis zum Schutz der Bienen“, das von der Aurelia Stiftung organisiert wird und zu dem unter anderen der Europäische Berufsimker-Verband und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund gehören. Die Organisationen sind auch Teil des Trägerkreises der „Wir haben es satt!“-Demonstration, bei der am 18. Januar wieder Zehntausende für eine Agrarwende auf die Straße gehen werden.

Alle Hintergründe zu dem Fall

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