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Studie

Nachhaltigkeit wird für Kosmetikhersteller immer wichtiger

Verbraucher legen beim Kauf von Cremes oder Lippenstiften verstärkt Wert auf die Nachhaltigkeit der Produkte. Dennoch wissen viele von ihnen nicht, worauf sie dabei achten sollen.

Im Kosmetikbereich wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Das Thema ist laut einer Umfrage des Kosmetikverbandes Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse (VKE), über die die Lebensmittelzeitung berichtet hat, für Verbraucher das drittwichtigste Kriterium bei ihrer Kaufentscheidung. Noch mehr Wert legen Konsumenten demnach nur auf die Qualität und das Preisleistungsverhältnis.

74 Prozent der Teilnehmer wünschen sich der Umfrage zufolge mehr Aktivitäten der Kosmetikbranche in Richtung Nachhaltigkeit. Als wichtigste Themen für die Hersteller sehen sie Tierversuche, umweltgefährdende Inhaltsstoffen sowie zu viel Umverpackungen.

Als besonders nachhaltige Marken gelten der Studie zufolge vor allem die Naturkosmetikhersteller Weleda und Lavera sowie Kneipp. Wichtige Informationsquelle zur Nachhaltigkeit von Kosmetikprodukten ist neben unabhängigen Testorganisationen wie Stiftung Warentest der stationäre Handel.

Nachhaltigkeit je nach Produkt unterschiedlich wichtig

Der Beratungsbedarf ist offenbar hoch: Zwar bewertete immerhin jeder Fünfte die Kosmetikindustrie als nachhaltig, doch fast die Hälfte der Nutzer „ist sich über den Nachhaltigkeitsstatus der Branche eher unsicher und fordert vor allem mehr Fakten, als die Vermittlung eines guten Bauchgefühls“, schreibt die LZ. Jeder zweite Befragte wisse allerdings nicht, welche Informationen relevant seien, bei der Auswahl nachhaltiger Kosmetikartikel.

Die Wichtigkeit des Themas ist für die Befragten je nach Produkt dem Bericht zufolge unterschiedlich: Beim Kauf von Düften oder Nagellack sei Nachhaltigkeit weniger relevant als bei Gesichtspflege oder Lippenstiften.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen leiten die Studienmacher Tipps für die Hersteller ab, darunter:

  • Einfache, fokussierte Botschaften: Gefragt sei eine unkomplizierte Kommunikation.
  • Nachhaltigkeit müsse durch das gesamte Markenbild getragen werden.
  • Notwendig sei es außerdem, Branchenstandards zu setzen. Die Verbraucher bräuchten mehr Orientierung.

Für die VKE-Nachhaltigkeitsstudie wertete die Heidelberger Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM) 2500 Verbraucher-Interviews in zwei Studien aus. Der in Berlin ansässige Verband vertritt die Interessen von rund 60 Herstellern und Distributeure von Parfums, Kosmetik und Körperpflegeprodukten des mittleren, hohen und höchsten Preissegments. Angaben des VKE zufolge stehen dessen Mitglieder für mehr als 250 bekannte Marken und einem deutschlandweiten Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro.

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