Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordern gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (Defaf) die Politik dazu auf, sich mit aller Kraft für eine verstärkte Umsetzung von Agroforstsystemen einzusetzen. In einem offenen Brief an Ministeriumsvertreter und Bundestagsabgeordnete kritisieren die Organisationen, dass diese Form der Landbewirtschaftung zu wenig gefördert und durch bürokratische Hürden erschwert würde.
„Agroforstsysteme tragen zur Klimaanpassung bei, sorgen in der Landwirtschaft für mehr Klima-, Boden- und Gewässerschutz und fördern die Artenvielfalt. Gleichzeitig zeichnen sie sich durch eine hohe Flächenproduktivität aus. Trotz dieser Vorteile wird die Anlage und Bewirtschaftung von Agroforstsystemen seitens Bund und Länder nicht nennenswert unterstützt“, heißt es in dem Brief. AbL, BÖLW und Defaf zufolge bestehe eine „große Diskrepanz zwischen dem Wissen um die zahlreichen Vorteilswirkungen von Agroforstsystemen einerseits und der unzureichenden Umsetzungsunterstützung andererseits“.
Die Organisationen weisen in ihrem Schreiben daraufhin, dass Agroforstsysteme auf EU-Ebene ein wichtiges Werkzeug zur Erreichung der Klima- und Umweltziele im Rahmen der aktuellen GAP angesehen und Investitionskosten für deren Einrichtung bis zu 100 Prozent gefördert würden. „Weshalb in Deutschland hiervon kein Gebrauch gemacht wird, ist nicht nachvollziehbar.“ Die Organisationen fordern Bund und Länder darum auf, bestehende rechtliche
Hemmnisse zu beseitigen, neue Restriktionen zu vermeiden und zügig förderrechtliche Anreize zu schaffen. (mis)
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