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Totalherbizid

Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft startet Anti-Glyphosat-Kampagne

Mit einer neuen, großangelegten Kampagne informiert das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) zur geplanten Wiederzulassung von Glyphosat.

Mit einer neuen, großangelegten Kampagne informiert das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) zur geplanten Wiederzulassung von Glyphosat. Anlass ist die anstehende Abstimmung auf EU-Ebene zu einem möglichen Verbot des umstrittenen Totalherbizids diesen Herbst. Neben den BEL-Mitgliedsunternehmen sind auch andere Bio-Unternehmen eingeladen, die Kampagne mit zu verbreiten.

„Bio kaufen heißt Glyphosat stoppen“ ist die Kernbotschaft der Kampagne, die in einer positiven Bildsprache auf die Problematik von Glyphosat hinweist. „Wir machen darauf aufmerksam, dass der einfachste Weg, Glyphosat vom Acker zu bekommen, der ist, Bio-Produkte zu kaufen“, so Julia Schumacher, Sprecherin vom BEL. „Bei der Entwicklung der Botschaft haben viele unserer Mitgliedsunternehmen aktiv mitgewirkt“, sagt Schumacher weiter. „Zudem haben sie sich dafür entschieden, dass diese Kampagne so wichtig ist, dass auch Nicht-Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit bekommen sollen, sie mit uns zu verbreiten.“

Mit großformatigen Plakaten wirbt das BEL für ein Ende der Glyphosat-Zulassung in der EU.

„Unseren zirka 60 Mitgliedsunternehmen geht es darum, dass die Bio-Branche zusammen Flagge zeigt um den Druck auf die politischen Entscheidern und Entscheiderinnen zu verstärken. Nicht nur, weil der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden das Artensterben mit verursacht und die Fruchtbarkeit unserer Böden zerstört. Sondern auch weil er die Ko-Existenz der Bio-Branche bedroht“, erläutert Julia Schumacher. So finden sich Rückstände von synthetischen Pestiziden mittlerweile überall in der Umwelt und können über Wasser, Abdrift und Ferntransport auch Bio-Produkte kontaminieren, heißt es in einer Pressemiteilung der BEL.

Neben großformatigen Schaufenster-Postern sind alle Kampagnen-Motive auch für digitale Kanäle verfügbar. Endverbraucher und -verbraucherinnen haben zudem die Möglichkeit, per Postkarten in den Läden oder online Petition zu unterzeichnen. Diese wurde gemeinsam mit anderen NGOs wie unter anderem Greenpeace und dem Umweltinstitut München initiiert. Darin werden Umweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir aufgefordert, in Brüssel gegen die Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen.

„Im Koalitionsvertrag wurde das Glyphosat-Verbot für Deutschland bereits beschlossen. Daher darf sich unsere Regierung auf keinen Fall bei der Entscheidung in Brüssel enthalten, wie sie es im letzten Jahr bei der formalen Verlängerung getan hat“, erläutert Alisa Hufsky, BEL-Campaignerin, die die Kampagne koordiniert. Zudem, so Hufsky, sei noch unklar, ob ein nationales Anwendungsverbot überhaupt in Einklang mit dem europäischen Recht steht. Umso relevanter sei auch für Deutschland die anstehende Abstimmung auf EU-Ebene. (juk)

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