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LEH und Discount

Bio-Milch im Handel wird teurer

Im Discount waren Bio-Lebensmittel zuletzt mitunter günstiger als vergleichbare konventionell hergestellte Produkte. Zumindest bei der Bio-Milch stellt Aldi nun wieder gewohnte Verhältnisse her. Auch Edeka erhöht die Preise.

Die massiv gestiegenen Kosten für Energie und Futtermittel schlagen auf die Milchpreise im Handel durch. Aldi teilte Ende vergangener Woche mit, die gestiegenen Kosten weitergeben zu müssen.

Unter anderem erhöhte der Discounter den Preis für einen Liter Biomilch mit 1,5 Prozent Fett seiner Eigenmarke Gut Bio um 54 Cent auf 1,59 Euro. Ein Liter der Vollmilch-Version kostet bei Aldi Süd und Nord nun 1,69 Euro pro Liter, zuvor waren es 1,15 Euro. Im Vergleich dazu verteuerte sich der Preis für einen Liter konventionelle Vollmilch der Eigenmarke Milsani lediglich um 17 Cent auf 1,09 Euro.

Weil sich die Konkurrenz in der Regel an den Kampfpreisen der Aldi-Gruppe orientiert, wird damit gerechnet, dass auch weitere Händler an der Preisschraube bei Milch und Mopro drehen werden. Rewe verlangt für die Vollmilch seiner Bio-Eigenmarke bereits ebenfalls 1,69 Euro. Edeka kündigte an, man wolle „die Preise für einige Milch- und Molkereiprodukte in den kommenden Tagen an die
neue Marktsituation anpassen“, wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete.

Bio hat sich weniger stark verteuert

Mit seiner Aktion stellt Discounter Aldi zumindest bei der Milch wieder einen größeren Preisabstand zwischen konventioneller und Bio-Ware her. Bio-Lebensmittel hatten sich im Zuge der allgemeinen Preissteigerungen weniger stark verteuert und waren im Discounter mitunter günstiger zu haben als vergleichbare konventionell hergestellte Produkte.

Grund für die unterschiedliche Entwicklung ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und Kunstdünger in der konventionellen Landwirtschaft, deren Beschaffungskosten stark gestiegen sind. Gleichzeitig sorgen langjährige Liefervereinbarungen zwischen Bio-Erzeugern und Bio-Herstellern für relativ stabile Preise.

Berechnungen der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft zufolge hat sich konventionelle Frischware in den ersten fünf Monaten des Jahres im Vergleich zu 2021 um 6,7 Prozent verteuert. Bei Bio betrug die Preissteigerung demnach 4,3 Prozent.

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