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Aldi will Bio-Sortiment weiter ausbauen

Der Marktführer beim Umsatz mit Bio-Lebensmitteln will auf diesem Sektor weiter wachsen. Dazu diskutierten Aldi Nord und Aldi Süd kürzlich mit strategischen Partnern und externen Experten über Bio-Trends und Innovationen. Vom Umsatz her können es die Discounter-Filialen bereits mit kleineren Bioläden oder Bio-Fachgeschäften aufnehmen.

Der Marktführer beim Umsatz mit Bio-Lebensmitteln will auf diesem Sektor weiter wachsen. Dazu diskutierten Aldi Nord und Aldi Süd kürzlich mit strategischen Partnern und externen Experten über Bio-Trends und Innovationen. Vom Umsatz her können es die Discounter-Filialen bereits mit kleineren Bioläden oder Bio-Fachgeschäften aufnehmen.

Der Einladung zum ersten „Bio-Lieferantenstrategietag“ waren laut Aldi rund 120 Teilnehmer gefolgt. In verschiedenen Impulsvorträgen berichteten Lieferanten und Partner unter anderem von Best-Practice-Beispielen und stellten zukunftsweisende Ernährungstrends vor. Ebenfalls vor Ort war Philipp Lahm, der seit 2018 Inhaber des Traditionsunternehmens Schneekoppe ist und 15 Produkte exklusiv über Aldi vertreibt. Aktuell bietet Aldi in beiden Unternehmen nach eigenen Angaben zusammen über 700 Bio-Produkte im Standardsortiment oder als Test-, Saison- und Aktionsartikel an.

Bio-Umsatzanteil bezieht sich nur auf Lebensmittel-Eigenmarken

„Wir wollen unser Bio-Sortiment konsequent ausbauen und weiterentwickeln. Ein enger, partnerschaftlicher Austausch mit unseren Lieferanten ist dabei für uns besonders wichtig“, sagt Rayk Mende, Geschäftsführer Corporate Responsibility [&] Quality Assurance bei Aldi Nord. Bio-Produkte machen nach eigenen Angaben bei Aldi Nord 5,7 Prozent und bei Aldi Süd 7,7 Prozent des Umsatzes mit Lebensmittel-Eigenmarken aus. Markenartikel wie Coca Cola, Krombacher, Nutella und Haribo, die bei Aldi ebenfalls über den EAN-Code-Scanner an der Kasse gezogen werden, bleiben bei dieser Rechnung außen vor. Sie würden die Bioanteil-Prozentzahlen vermutlich deutlich absenken. Bei Heranziehung des Gesamtumsatzes würde der Bio-Anteil noch niedriger ausfallen (s. unten).

Aldi erwirtschaftet 1,4 Milliarden Euro Umsatz mit Bio

Laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist Aldi mit über 13 Prozent Marktführer beim Umsatz mit Bio-Lebensmitteln. Legt man die 10,9 Prozent Bioumsatz zugrunde, die vom Arbeitskreis Biomarkt für das Jahr 2018 errechnet wurden, wären das rund 1,4 Milliarden Euro Bio-Umsatz von Aldi Nord und Aldi Süd zusammen. Zum Vergleich: Die Dennree-Gruppe meldete für 2018 einen Umsatz von 1,025 Milliarden Euro.

340.000 Euro Bio-Umsatz pro Aldi-Filiale

Aldi Nord und Süd kamen 2017 zusammen auf 4.135 Filialen. Teilt man den Bio-Gesamtumsatz von 1,4 Milliarden Euro auf die Filialen auf, erwirtschaftet Aldi im Schnitt 340.000 Euro pro Filiale und Jahr mit Bio-Produkten. Das entspricht dem Umsatz von kleineren Bioläden und Bio-Fachgeschäften. Gemessen am Aldi-Gesamtumsatz von rund 30 Milliarden Euro (2017) betrug der Umsatz mit allen angebotenen Artikeln pro Filiale 7,3 Millionen Euro. Das bedeutet einen Bio-Umsatzanteil am Gesamtumsatz bei Aldi von im Schnitt 4,6 Prozent. Die restlichen 95,4 Prozent Umsatzanteil wurden mit konventioneller Ware erwirtschaftet, darunter auch Non Food. Die massive Bio-Werbung des Discounters lässt einen anderen Eindruck entstehen.

Zwei Millionen Euro Bio-Umsatz pro Denn’s-Filiale

Zum Vergleich: Die Denn’s GmbH kam 2017 als Bio-Vollsortimenter rechnerisch auf rund zwei Millionen Euro Umsatzerlös pro Filiale. Grundlage sind rund 200 Filialen in Eigenregie, mit denen gut 400 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet wurden. Mit 4.135 Läden würde Denn’s 8,3 Milliarden Euro Bio-Umsatz erzielen, also 76 Prozent des Gesamtumsatzes an Bio-Lebensmitteln. Aldi schafft mit der gleichen Ladenzahl bislang nur 13 Prozent. Diese Zahl soll mit Hilfe des Bio-Lieferantenstrategietages weiter erhöht werden.

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