Aktuelle Handelsdaten aus dem LEH

Konzeptionelle Veränderungen, Eröffnungen und Schließungen: Die jüngsten Daten im Statistikkompendium "EHI handelsdaten aktuell 2018" zeigen:[nbsp]Der LEH war 2017 von einer hohen Dynamik geprägt.

Handelsunternehmen haben Filialnetze optimiert

"Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, ist der Lebensmitteleinzelhandel weiter in Bewegung", schreibt das EHI. Zwar seien die Verkaufsfläche (insgesamt rund 36 Mio. qm) und die Anzahl der Supermärkte (rund 10.900) nahezu konstant geblieben. Dennoch setzte sich die Investitionsbereitschaft im deutschen Lebensmittelhandel fort. "Mehr als 230 Supermärkte wurden 2017 eröffnet. Gleichzeitig haben Handelsunternehmen ihr Filialnetz optimiert bzw. bereinigt, um die eigene Wirtschaftlichkeit sicherzustellen. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden 165 Märkte dauerhaft und 20 Supermärkte aufgrund von Umbauarbeiten bzw. Erweiterungen vorübergehend geschlossen", heißt es im Bericht.

Die hohe Anzahl an Schließungen führt das EIH darauf zurück, dass nach der Übernahme von Kaiser’s Tengelmann unwirtschaftliche Standorte geschlossen wurden: "Gleichzeitig wurden nach der Übernahme mehr als 50 Supermärkte in Discounter umgewandelt. Auch nach der Übernahme von Minipreis und Jibi durch Bünting wurden unwirtschaftliche Standorte geschlossen."

In Bezug auf Ladenbaumaßnahmen sei die Investitionsbereitschaft im deutschen Lebensmitteleinzelhandel laut EHI ebenfalls ungebrochen. „Der Lebensmittelhandel findet nach wie vor in erster Linie stationär statt. Die Händler setzen darauf, dass Kunden auch zukünftig ihre Lebensmittel in ansprechenden und gut erreichbaren Geschäften kaufen möchten, die Beratung und Sortimentskompetenz bieten können“, erläutert Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung bei EHI. So würden vor allem die Betreiber von Supermärkten in Ladenbaumaßnahmen investieren. Die durchschnittlichen Investitionen pro qm Verkaufsfläche seien bei Supermärkten gegenüber 2013 um rund 8 Prozent auf 639 Euro gestiegen. Große Supermärkte und SB-Warenhäuser verzeichnen dem EHI zufolge ein Investitionswachstum von gut 11 Prozent auf durchschnittlich 618 Euro pro qm Verkaufsfläche. "Mit der Neuausrichtung ihrer Läden reagieren die Lebensmittelhändler auch auf die wachsende Konkurrenz aus dem Netz – besonders auf Amazons Einstieg in das Onlinegeschäft mit Lebensmitteln", schreibt das EHI.

Die Lebensmittelgeschäfte in Deutschland 2017 erwirtschafteten laut EHI-Erkenntnissen insgesamt 158,3 Mrd. Euro Nettoumsatz –[nbsp]eine Steigerung um 4,7 Mrd. Euro im Vergleich zu 2016. Das Umsatzwachstum beziehe sich hauptsächlich auf Discounter (Umsatzplus in 2017: 2,5 Mrd. Euro netto) und Supermärkte (Umsatzplus in 2017: 1,8 Mrd. Euro netto). Die Umsätze der deutschen SB-Warenhäuser und übrigen Lebensmittelgeschäfte seien nahezu konstant geblieben.