Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Gewinner 2024

Zahlreiche Bio-Pioniere triumphieren beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Die Gewinner des diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreises stehen fest. Unter den Siegern sind zahlreiche Hersteller aus der Naturkostbranche, die in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung entgegennehmen dürfen.

Feierlich gekürt werden die Gewinnerunternehmen zwar erst im November. Wer in diesem Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) ausgezeichnet wird, ist jedoch seit Dienstag offiziell bekannt.

Kandidaten aus 100 Branchen haben in diesem Jahr ihre Bewerbungen eingereicht. Im Segment Nahrungs- und Genussmittel glänzten insbesondere Bio-Unternehmen, darunter viele Pioniere der ersten Stunde. BioHandel stellt die Gewinner mit ihren von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis veröffentlichten Profilen vor.

Preisträger Lebensmitteleinzelhandel

  • Bio Company: Der nachhaltige Supermarkt Bio Company arbeitet kontinuierlich daran, die eigene Klimabilanz zu verbessern. Die angebotenen Waren sind 100 Prozent bio, zertifiziert nachhaltig und zu großen Teilen regional. Das Unternehmen setzt sich für Fairness und Menschlichkeit entlang der Wertschöpfungskette ein. Verpackungsmaterialien werden wenn möglich stetig reduziert, Lebensmittelabfälle aktiv gemindert.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Tegut und Hello Fresh

Preisträger Lebensmittelgroßhandel

  • Weiling: Die Weiling GmbH ist Großhandel und Service Pionier seit 1975 und beliefert Unternehmen im Einzelhandel, die mit 100 Prozent Bio handeln. In der Weiling Akademie wird Expertenwissen rund um den Bio-Fachhandel für Kunden kostenlos weitergegeben. Seit 2021 wird die komplette Ware CO2-kompensiert ausgeliefert. Dabei setzt Weiling auf Mehrwegsysteme und nutzt IFCO-Mehrwegkisten.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Kornkraft Naturkost und Naturata

Preisträger Nahrungs- und Genussmittel

  • Alnatura: 1984 gegründet, ist Alnatura ein deutscher Pionier der Bio-Branche. Nach dem Motto „Sinnvoll für Mensch und Erde“ fördert Alnatura aus Überzeugung den Bio-Landbau und den Umweltschutz und unterstützt Initiativen für mehr Tierwohl und den Schutz seltener Ökosysteme. 2021 wurde Alnatura nach dem We-Care-Standard für soziale und ökologische Gerechtigkeit entlang der Lieferkette zertifiziert.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Recup und Symrise

Preisträger Kaffee, Tee und Gewürze

  • Ulrich Walter: Die Ulrich Walter GmbH als Hersteller und Vertriebler von Bio-Kaffee, -Tee und -Gewürzen setzt sich seit jeher für faire Bedingungen in den Produktionsländern ein. Recyclingfähige und umweltfreundliche Verpackungen sind ein großer Schritt zum Ziel 100 Prozent Kreislaufwirtschaft. Das Hauptsitz des Unternehmens ist ein Paradebeispiel für Umweltschutz und Mitarbeiterwohlbefinden.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Herbaria Kräuterparadies und Sonnentor

Preisträger Back- und Süßwaren

  • Ecofinia: Ecofinia setzt sich mit seiner Marke Vivani seit Jahren für ökologische Bedingungen in den Kakao-Ursprungsländern ein, engagiert sich gegen Kinderarbeit und betreibt ein eigenes Kakaoprojekt für besonders fairen Kakao und gesunde Ökosysteme in Lateinamerika. Neu ist die Umstellung auf biodynamischen Kakao. Einige Schokoladen tragen bereits das Demeter-Siegel. Alle Tafelschokoladen, Riegel und Kuvertüren sind ökologisch und plastikfrei verpackt.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Allos Hof-Manufaktur und Bohlsener Mühle.

Preisträger Milch- und Frischeprodukte

  • Molkerei Berchtesgadener Land: Die Molkerei Berchtesgadener Land ist genossenschaftlich organisiert und gehört rund 1.800 angeschlossenen Bergbauern und Bergbäuerinnen der Region. Sie war vor 50 Jahren die erste Bio-Molkerei Deutschlands und verfolgt neben einer Glyphosat- und Gentechnik-freien Landwirtschaft eine ressourcenschonende Produktion, eine nachhaltige Verpackungsstrategie, engagiert sich im fairen Handel und für Inklusion.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Arla Foods und DMK Deutsches Milchkontor.

Preisträger Obst-, Gemüse und Getreideverarbeitung

  • Bohlsener Mühle: Die Bohlsener Mühle mahlt, mischt und backt nicht nur Kekse, Müslis und Snacks, sondern setzt sich aktiv für nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz von Klima und Artenvielfalt ein. Seit 1979 sind 100 Prozent Bio und regionale Rohstoffe für sie selbstverständlich. Sie schafft hochwertige Arbeitsplätze im ländlichen Raum und ist ein wertschätzender Arbeitgeber für 290 Mitarbeitende.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Barnhouse Naturprodukte und Bauckhof

Preisträger Getränkeindustrie

  • Viva con Agua: Die Viva con Agua Wasser GmbH verfolgt die Vision, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Hygieneeinrichtungen und sanitärer Grundversorgung bekommen. Durch verschiedene Aktionen in Bereichen wie Kunst, Sport, Musik, generieren sie Gelder, die Wasser, Sanitär und Hygiene in verschiedenen Ländern – und damit auch Lebensumstände – verbessern.
  • Weitere nominierte Unternehmen waren Fritz Cola und Neumarkter Lammsbräu.

Preisträger Wasch- und Reinigungsmittel

  • Sonett: Die Sonett GmbH möchte als Wasch- und Reinigungsmittelproduzent die eigene Branche Richtung Nachhaltigkeit transformieren. Das Unternehmen setzt auf schadstofffreie, für Gewässer und Ökologie unbedenkliche Wasch- und Reinigungsmittel mit Inhaltsstoffen aus ökologischem Anbau. Das Unternehmen bietet außerdem ein Rücknahme- und Recyclingsystem zur Wiederverwendung von Gebinde und Verpackungen an.
  • Weitere nominierte Unternehmen: Dr. Schnell und Ecolab Deutschland

Preisträger Landwirtschaft und Fischerei

Fattoria La Vialla di Gianni, Antonio e Bandino Lo Franco – Società Agricola Semplice: Das biologisch-dynamisch wirtschaftende Familienunternehmen Fattoria La Vialla in Italien legt den Produktionsfokus auf umweltschonende Kreislaufwirtschaft und die Erhaltung fruchtbarer Böden. Transparenz und lokale Produktion runden die Wirkweise des Unternehmens ab. Das Unternehmen hat eine positive CO2-Bilanz erreicht und setzt sich auf sozialer Ebene für mehr Bio-Landwirtschaft ein.

Weitere nominierte Unternehmen: Ökodorf Brodowin und Infarm – Indoor Urban Farming

Preisträger Verpackungen

  • Recup: Recup und Rebowl ist Deutschlands größtes Mehrwegsystem für Coffee-to-go und Take-away-Food und zugleich eine unkomplizierte, nachhaltige und attraktive Alternative zu Einwegverpackungen. Das 2016 gegründete Unternehmen ist überzeugt, dass das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen das Prinzip der Zukunft ist – mit langlebigen Produkten, die am Ende recycelt und weiter verwertet werden können.
  • Weitere nominierte Unternehmen: Bayonix und Repaq

Die Jury

100 Fachjurys haben die Vorreiter jeder Branche anhand anhand der Bewerbungen sowie – in diesem Jahr auch KI-gestützt – recherchierter Profile ausgewählt und die drei Finalisten benannt. Im letzten Schritt entscheiden die Jurys über den Sieger.

Jede Jury besteht aus zirka vier Experten und Expertinnen aus Branchenpraxis, Zivilgesellschaft, Beratung und Forschung. Die Juroren entscheiden laut DNP unabhängig und nach klaren Compliance-Regeln. In der Jury-Ordnung heißt es: „Die Fachjury ist unabhängig und keinerlei Partikularinteressen verpflichtet. Ihre Entscheidungsfindung ist ausschließlich den ethischen Maßstäben der Nachhaltigkeit und dem Ziel des DNP verpflichtet.“

Zu den Jury-Mitgliedern zählen 2023 unter anderem

  • Matthias Beuger Erweiterter Vorstand BÖLW
  • Claudia Brück Vorstand, Fairtrade Deutschland
  • Tobias Kind-Rieper Fachbereichsleiter Ökosysteme & Ressourcenschutz WWF
  • Jörg-Andreas Krüger Präsident NABU

Die Preisverleihung findet am 23. November in Düsseldorf statt. Mit dabei sind Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis

Seit 2008 prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen, die Nachhaltigkeit als Teil ihres Geschäftsmodells vorantreiben – gegen Erderwärmung, Ressourcenübernutzung, Artensterben und gesellschaftliche Spaltung. Ausgezeichnet werden Akteurinnen und Akteure aus der Wirtschaft, die mit innovativen Produkten und Dienstleitungen, höheren Standards in der Produktion oder besonderem sozialen Engagement in ihrer Lieferkette wirksame Beiträge zur Transformation leisten.

Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.

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