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Alnatura wächst wieder

Das Bickenbacher Handelsunternehmen Alnatura ist wieder auf Wachstumskurs. In den vergangenen Jahren hatte die Auslistung bei dm zu deutlich geringeren Umsatzsteigerungen geführt. Aktuelle Zahlen und Ziele für das kommende Jahr wurden auf der Jahrespressekonferenz vorgestellt.

Nachdem die Auslistung bei dm in den vergangenen Jahren zu deutlich geringeren Umsatzsteigerungen geführt hatte, ist das Bickenbacher Handelsunternehmen wieder auf Wachstumskurs. Neben aktuellen Zahlen wurden auf der Jahrespresskonferenz auch Ziele für das kommende Jahr vorgestellt.

Alnatura verzeichnet Umsatzplus von 6,8 Prozent

Das am 30. September abgeschlossene Geschäftsjahr 2017/2018 hat Alnatura mit einem Umsatzplus von 6,8 Prozent abgeschlossen. Dieser Zuwachs entspricht in etwa dem, den auch die im Umsatzbarometer erfassten Betriebe in diesem Zeitraum erzielten.

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Wie Alnatura [nbsp]auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt bekannt gab, betrug der Umsatz im abgeschlossene Geschäftsjahr 822 Millionen Euro netto. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor war der Umsatz um ein Prozent auf 770 Millionen Euro gewachsen. Nach der dm-Auslistung sei dem Unternehmen „gemeinsam mit unseren Herstellern und Handelspartnern, vor allem aber mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Neuausrichtung von Alnatura gelungen“, so Gründer und Geschäftsführer Götz Rehn.

Märkte als Wachstumstreiber

Zur positiven Entwicklung beigetragen hat Geschäftsführer Rüdiger Kasch zufolge die Neueröffnung von acht Filialen in Berlin, Neutraubling, Düsseldorf, Leipzig, Heidelberg, Potsdam, Mainz und Dallgow-Döberitz bei Berlin. Da im vergangenen Geschäftsjahr auch drei Standorte schließen mussten, wuchs die Zahl der Märkte um fünf auf 131 (inklusive der jüngst in Erfurt eröffneten Alnatura-Filiale sind es aktuell insgesamt[nbsp]132). „Alle Mitarbeiter der geschlossenen Filialen in Wiesbaden, Hannover und Mönchengladbach konnten in Märkte in der Umgebung übernommen werden“, betonte Rüdiger Kasch.

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Auch mit dem flächenbereinigten Umsatz zeigte sich Götz Rehn „sehr zufrieden“. Konkrete Zahlen nannte er – wie beim Gewinn - nicht. Die Quadratmeter-Leistung liege aber auf dem „Niveau der ganz Großen“.

Mit den vier Filialen, die im vergangenen Geschäftsjahr[nbsp]im Osten der Republik eröffnet wurden, ist [nbsp]das Bickenbacher Handelsunternehmen nun in 12 Bundesländern vertreten (mit der Erfurter Filiale sind es aktuell 13). Der Großteil der SuperNaturMärkte befindet sich aber nach wie vor im Süden der Republik – allein 30 in Baden-Württemberg, 24 weitere in Bayern. Bis auf die bereits eröffnete Filiale in Erfurt und einer geplanten in Frankfurt liegen auch die für das kommende Geschäftsjahr fest [nbsp]eingeplanten Eröffnungen in diesen beiden Bundesländern, und zwar in den Städten Stuttgart, Starnberg, Regensburg und Freiburg. Hier, in der südbadischen Unistadt mit „sehr viel Potenzial“, wird am 6.12. der mit 900 Quadratmetern bislang größte Alnatura-Markt eröffnet, in dem Götz Rehn zufolge sowohl im Sortiment, als auch beim Angebot[nbsp]von Unverpacktem auch Neues ausprobiert werden soll.

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Nachhaltige Verpackung im Fokus

„Beim Thema Verpackung neue Lösungen zu suchen, liegt in unserer DNA“, begründete Rüdiger Kasch das Engagement in Sachen Müllvermeidung. So will Alnatura im kommenden Jahr die Plastik-Knotenbeutel für Obst und Gemüse komplett aus allen Filialen verbannen und testet derzeit sowohl alternative Verpackungen für Äpfel (Karton statt Tüte) als auch Mehrweg- statt Einweg-Kaffee-Becher sowie Leichtglas-Flaschenfür Zitronen- und Limettensaft. Bis[nbsp] Mitte 2019 sollen zudem die Verpackungsfolien der Alnatura-Schokoladen von Alu- auf Holzfaserfolie umgestellt werden, wodurch das Unternehmen laut eigenen Angaben pro Jahr sechs Tonnen Alufolie einsparen kann. Positiv bewertete Götz Rehn auch die Abschaffung des Angebotsflugblatts Anfang des Jahres, durch die Alnatura wöchentlich 56 Tonnen Papier und 5,6 Tonnen Co2 spare. Negative Auswirkungen hat die Umstellung auf digitale Angebote Götz Rehn zufolge nicht. So seien die Reaktionen der Kunden in den sozialen Medien sehr positiv und die Anmeldungen für den Newsletter deutlich gestiegen.

Sortiment mit fast 1.400 Produkten

Derzeit umfasst das Alnatura-Sortiment 1.390 Produkte, wobei das Angebot im vergangenen Jahr aufgrund verstärkter Kundennachfrage vor allem um Schaf- und Ziegenmilchprodukten sowie um Joghurt- Alternativen erweitert worden sei. Im Trend liegen Götz Rehn zufolge zudem „Pur-Produkte“, d.h., solche mit möglichst kurzer Zutatenliste und glutenfreie Pasta-Alternativen. Zuwachs erhielt auch das exklusive „Selection“ Sortiment.

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Alnatura-Produkte in 12.300 Geschäften

Vertrieben werden die Alnatura-Produkte – außer in den aktuell 132 eigenen Märkten – bei 19 Handelspartnern in etwa 12.300 Geschäften im In- und Ausland, wobei Edeka Götz Rehn zufolge der größte Partner ist. Auch in Frankreich, wo das Bickenbacher Handelsunternehmen mit Supermarchés Match und Cora zwei Handelspartner hinzugewinnen konnte,[nbsp] werde das Sortiment „extrem gut angenommen“, so Rehn, der eine weitere positive Entwicklung erwartet. Insgesamt sind Produkte des hessischen Handelsunternehmens nun in 14 europäischen Ländern erhältlich.

Mit dem Sortiment und den Vertriebsstätten wächst auch die Alnatura Produktions- und Handels GmbH weiter: Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs gehörten erstmals mehr als 3.000 Menschen dem Unternehmen an – 134 mehr als im Vorjahr. Im kommenden Jahr steht der Umzug des Unternehmenssitzes von Bickenbach nach Darmstadt an: Mitte Januar 2019 finden dort nicht nur rund 500 Mitarbeiter eine neue Arbeitswelt, auch der Öffentlichkeit bietet der Alnatura Campus vielfältige Begegnungsorte. Ein Waldorf-Kindergarten öffnete bereits diesen Sommer.

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Ökologisches und soziales Engagement

Wie das soziale Engagement, beispielsweise in Sachen Integration von Geflüchteten, spielen auch Initiativen zur Förderung des Ökolandbaus für Alnatura traditionell eine wichtige Rolle. Sei es bei der Unterstützung des Saatgutfonds, dem Einsatz für faire Preise für Milchbauern oder der eigenen Bio-Bauern-Initiative, einem Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung von Landwirten bei der Umstellung auf Bio-Landbau. Neu ist, dass für jedes gekaufte Aktionspreis-Produkt ein Cent in die Bio-Bauern-Initiative fließt – ein Projekt, für das laut Alnatura-Chef Rehn Umweltministerin Svenja Schulze die Schirmherrschaft übernehmen wird.

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