Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Weltweite Bio-Daten belegen stabiles Wachstum

Der Bio-Sektor boomt: mehr Landwirte, mehr Land und ein wachsender Markt. Dies ist das Resümee der 19. Ausgabe von „The World of Organic Agriculture“. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und IFOAM - Organics International haben auf der Biofach 2018 in Nürnberg das statistische Jahrbuch vorgestellt. Diese umfassende Sammlung der aktuellsten verfügbaren Daten (2016) zum ökologischen Landbau weltweit enthält Daten über Fläche, Produzenten und Einzelhandelsumsätze: Der Bio-Markt wächst auf fast 90 Milliarden US-Dollar und die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche auf 57,8 Millionen Hektar.

Die Verteilung des Umsatzes im Einzelhandel zeigt, dass 90 Prozent des weltweiten Bio-Einzelhandelsumsatzes in Nordamerika und Europa erwirtschaftet werden (rechts). Bei der Länderverteilung liegen die USA mit 46 Prozent weit vorne, an zweiter Stelle mit 11 Prozent folgt Deutschland (links). Grafik © FiBL/AMI

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Der Bio-Sektor boomt: mehr Landwirte, mehr Land und ein wachsender Markt. Dies ist das Ergebnis der 19. Ausgabe von „The World of Organic Agriculture“. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und IFOAM - Organics International haben auf der Biofach 2018 in Nürnberg das statistische Jahrbuch vorgestellt. Diese umfassende Sammlung der neuesten verfügbaren Daten (2016) zum ökologischen Landbau weltweit enthält Daten zu Fläche, Produzenten und Einzelhandelsumsätzen: Weltweit wurden Bioprodukte im Gesamtwert von fast 90 Milliarden US-Dollar verkauft, die Anbaufläche wuchs auf 57,8 Millionen Hektar.[nbsp]

Der Positiv-Trend der letzten Jahre geht weiter

Die Verbrauchernachfrage steigt und 178 Länder berichten über Aktivitäten im ökologischen Landbau, die im statistischen Jahrbuch „The World of Organic Agricullture" zusammengefasst sind. „Dieses Buch gibt ein klares Statement zur Widerstandsfähigkeit des Bio-Markttrends ab. Angesichts der jüngsten Zahlen und des kontinuierlichen und nachhaltigen Wachstums über viele Jahre kann die Bio-Bewegung zuversichtlich in die Zukunft blicken“, resümieren das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und das International Trade Centre (ITC) in ihrem Vorwort. Sie sind Sponsoren des FiBl-IFOAM-Jahrbuchs.

Diese zehn Länder beanspruchen die größten Märkte für Bio-Lebensmittel für sich. Grafik © FiBL/AMI

Der weltweite Umsatz mit Bio erreicht fast 90 Milliarden US-Dollar

Das Marktforschungsunternehmen Ecovia Intelligence (ehemals Organic Monitor) schätzt den Weltmarkt für Bio-Lebensmittel im Jahr 2016 auf 89,7 Milliarden US-Dollar[nbsp](mehr als 80 Milliarden Euro). Im Einzelnen zeigen die Daten, dass die Vereinigten Staaten mit 38,9 Milliarden Euro weiterhin der führende Markt sind (2015: 35,9 Milliarden Euro), gefolgt von Deutschland mit 9,5 Milliarden Euro (2015: 8,6 Milliarden Euro), Frankreich mit 6,7 Milliarden Euro (5,5 Milliarden Euro) und China mit 5,9 Milliarden Euro (4,7 Milliarden Euro).

Zudem weisen die meisten wichtigen Märkte auch im Jahr 2016 weiterhin zweistellige Wachstumsraten auf. Der Bio-Markt in Frankreich wuchs um 22 Prozent. Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben wurden in der Schweiz getätigt (274 Euro), und Dänemark hatte den höchsten Bio-Marktanteil (9,7 Prozent des gesamten Lebensmittelmarktes).

Diese zehn Länder erreichten 2016 den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch. In der Schweiz und in Dänemark lag der bei mehr als 200 Euro pro Jahr. Grafik © FiBL/AMI

Knapp drei Millionen Produzenten weltweit und 60 Millionen Hektar Land

Auf der Produzentenseite verzeichnete das statistische Jahrbuch weltweit 2,7 Millionen Bio-Produzenten - ein Zuwachs von 300.000 neuen Produzenten gegenüber 2,4 Millionen im Jahr 2015.

Indien ist nach wie vor das Land mit der höchsten Zahl von Produzenten (835.200), gefolgt von Uganda (210.352) und Mexiko (210.000). Zusammen mit dem Wachstum der Landwirte wächst die ökologische Anbaufläche um 15 Prozent auf fast 60 Millionen Hektar. Nach Angaben des Jahrbuchs „World of Organic Agriculture“ wurden Ende 2016 insgesamt 57,8 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet, was einem Zuwachs von 7,5 Millionen Hektar gegenüber 2015 entspricht. Das größte Wachstum, das je verzeichnet wurde. Australien ist das Land mit der größten ökologischen Anbaufläche (27,2 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (3 Millionen Hektar) und China (2,3 Millionen Hektar).

Bio-Produzenten 2016: Mehr als 80 Prozent sind in Asien, Afrika und Lateinamerika ansässig. Infografik © FiBL

Fast die Hälfte der weltweiten ökologischen Anbaufläche entfällt auf Ozeanien (27,3 Millionen Hektar), gefolgt von Europa (23 Prozent; 13,5 Millionen Hektar) und Lateinamerika (12 Prozent; 7,1 Millionen Hektar). In 15 Ländern werden 10 Prozent oder mehr der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet, ein weiterer neuer Rekord in der weltweiten Bio-Statistik.

Verteilung der ökologischen Anbauflächen nach Regionen 2016: Europa gewinnt mehr ökologische Flächen, aber Ozeanien bleibt führend. Grafik © FiBL

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Mehr Informationen und Download:

„The World of Organic Agriculture“ Ausgabe 2018, mitsamt Grafiken und Infografiken können Sie hier downloaden.

Tabellen mit detaillierteren Angaben zu Kulturpflanzen, Märkten und internationalem Handel sowie Erläuterungen zu bestimmten Daten finden Sie auf der neuen Statistik-Website von FiBL. Der News-Bereich der Website bietet Informationen über wichtige Entwicklungen innerhalb des ökologischen Landbaus und der Twitter-Account die neuesten Daten zum ökologischen Landbau.

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