Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Vernetzung macht stark

Die Idee einer vertikalen Kooperation in der Branche findet immer mehr Befürworter. Manche sehen es sogar als einzige Chance an, dass sich die Branchenakteure – vom Erzeuger bis zum Einzelhändler – zusammentun, um dem LEH Paroli zu bieten. Wir wollten deshalb wissen, was Sie von dieser Idee halten.

Die Idee einer vertikalen Kooperation in der Branche findet immer mehr Befürworter. Manche sehen es sogar als einzige Chance an, dass sich die Branchenakteure – vom Erzeuger bis zum Einzelhändler – zusammentun, um dem LEH Paroli zu bieten. Wir wollten deshalb wissen, was Sie von dieser Idee halten.

Klares Ja für eine vertikale Kooperation

Eine Mehrheit von 78 Prozent der Umfrageteilnehmer spricht sich für eine vertikale Kooperation in der Branche aus, davon würden sich fast alle – 94 Prozent – an einer solchen beteiligen. Als Gründe nannten sie unter anderem:

  • Eine einheitlichere Außendarstellung ermögliche eine bessere Wiedererkennung für Kunden“
  • „Wir müssen Gegengewicht zum konventionellen Handel schaffen, nicht nur um unsere Spannen zu sichern und preislich wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern um gemeinsam gute und aufmerksamsstarke Werbekampagnen zu schaffen.“
  • „Weil Vernetzung und vertikaler Austausch für Gemeinschaft, Stärke und Vertrauen untereinander sorgt.“
  • Logistikprozesse könnten effizienter gestaltet werden
  • „Die gesamte Bio Branche ist gemessen am LEH so klein, dass nur ein Zusammenschluss die nötige Stärke möglich macht.“

Ein Umfrageteilnehmer begründete seine Zustimmung damit, dass er seinem Großhändler „die Listungsentscheidungen nicht alleine überlassen möchte“, und wandte ein: „Wenn wir nicht kooperieren, auch mit den Herstellern, wer entscheidet dann die Geschicke der Branche und der Welt? Die Idee oder das Geld?“

„Es funktioniert nicht und beengt“

19 Prozent der Leser sprachen sich gegen eine vertikale Kooperation aus und begründeten dies unter anderem folgendermaßen:

  • „Die letzten 30 Jahre ist jede Kooperation am Individualismus der einzelnen Akteure gescheitert.“
  • „Die wichtigsten Player im Handel sind längst alleine unterwegs, mit Eigenmarken, einseitiger Ausrichtung der Fachhandelsexklusivität zu Lasten der Hersteller und immer neuen, kreativen Konditionsforderungen gegenüber den Herstellern.

Alnatura ist überall und nimmt längst keine Rücksicht mehr auf die Fachhandelsmarken, dennree listet eine Marke nach der anderen aus dem konventionellen Handel und liebt seine Eigenmarken über alles. Weiling setzt auch massiv auf Eigenmarke. Der Rest macht noch 30 - 40 Prozent des Fachhandels aus, ist uneinig und verplempert dadurch zu viel Geld mit regionalen Baustellen.“

Und ein Umfrageteilnehmer sieht die Zukunft ganz besonders düster: „In 10 bis 15 Jahren gibt es leider sowieso keine Bioläden mehr.“

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