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Proveg Ernährungsstudie

Vegane Produktalternativen mit dem größten Wachstumspotential

Laut einer Verbraucherbefragung in neun europäischen Ländern ist der Wunsch nach guten veganen Ersatzprodukten für Käse besonders groß. Aber auch bei anderen Produktgruppen steigt die Nachfrage.

In einer Studie der veganen Ernährungsorganisation Proveg wurden 6.221 Verbraucher aus neun europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien, zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Zielgruppen waren laut einer Pressemitteilung Vegetarier und Veganer sowie Flexitarier. Die Auswertung legt dar, welche pflanzlichen Alternativprodukte noch ausbaufähig sind oder in den Regalen fehlen und somit das größte Zuwachspotential bieten.

Am stärksten nachgefragte vegane Produkte

Pflanzliche Käsealternativen bieten Herstellern „enorme Wachstumschancen“

Rund zwei Drittel der Befragten bemängelten, dass momentan nicht genug vegane Käseersatzprodukte in den Lebensmittelregalen zu finden sind. Insgesamt 19 Prozent gaben darüber hinaus an, dass ihnen das vorhandene Angebot entweder nicht schmecke oder die Konsistenz/Textur nicht zusage. Verena Wiederkehr, Proveg-Leiterin des Bereichs Lebensmittelindustrie und Handel, rät Lebensmittelherstellern, ihr Angebot diesbezüglich auszubauen und insbesondere auf Geschmack, Textur und das Preis-Leistungsverhältnis der Produkte zu achten. „Wer den Käsecode bei Geschmack und Textur knackt, dem winken Zuwachsraten im zwei- bis dreistelligen Bereich“, so Wiederkehr.

Bis 2025 Verdoppelung des Marktwerts von Fleischalternativen

Aktuell schätzt das Marktforschungsunternehmen Marketsandmarkets den Wert der Produktkategorie Fleischalternativen auf 12,1 Milliarden US-Dollar. Für die kommenden fünf Jahre rechnet das Unternehmen mit jährlichen Zuwachsraten von 15 Prozent, sodass es dann rund 28 Milliarden US-Dollar erreicht. Im Vergleich dazu rechnet die Unternehmensberatung Kearney nur mit drei Prozent jährlichem Wachstum für den internationalen Fleischmarkt.

Besonders groß ist das Potenzial bei den Flexitariern, die angeben, ihren Konsum an Fleisch- und weiteren tierischen Produkten reduzieren zu wollen. Allein in Deutschland liegt Zahl der Flexitarier nach einer aktuellen Forsa-Umfrage bei 55 Prozent und damit rund 45 Millionen Verbrauchern.

Angebotslücke auch bei alternativen Ei- und Fischprodukten

Die Konsumrate für pflanzliche Ersatzprodukte für Ei und Fisch liegt bei den Flexitariern derzeit noch unter einem Fünftel. In beiden Segmenten herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, da es hier nur wenige Hersteller gibt und der Wettbewerb gering ist, erklärt Wiederkehr und prophezeit beiden Produktgruppen ebenfalls große Wachstumschancen in den kommenden Jahren.

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