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Rezept-Ideen mit Butterkeksen

Insgesamt schwächelt das Segment, doch Butterkekse lassen sich prima in den Fokus rücken: Mit Verkostungen und als Zutat für vielerlei süße Speisen.

Jürgen Fortmann, Bäckermeister des Kiebitzhofs, wundert sich ein bisschen: „Butterkekse laufen bei uns richtig gut. Dabei ist an denen nichts Außergewöhnliches.“ Auch bei Allos ist der Dinkel-Butterkeks der zweitstärkste Keks im Programm. „Jeder kennt sie, jeder mag sie“, bringt es Charlotte Landherr, Marketingleiterin der Hammermühle, auf den Punkt. Doch offensichtlich trifft das nicht auf alle Sorten zu. Marktanalyst bioVista stellte im Zeitraum Mai 2018 bis April 2019 gegenüber dem vorangegangenen Jahr einen Umsatzrückgang von - 9,9 Prozent fest. Bei Gebäck und Keksen insgesamt waren es nur - 2,5 Prozent. Etwas Anschub würde dem Klassiker also schon gut tun.

Das sind die beliebtesten Produkte

Dennoch gibt es Anbieter, die die Zukunft dieses kleinen Marktsegments optimistisch sehen: Dennree hat erst im vergangenen Herbst einen Dinkel-Butterkeks ins Rennen geschickt. Und die Hammermühle hat ihren Produkten einen Relaunch verpasst und dem glutenfreien Butterkeks erst im Juli einen mit Schoko-Belag an die Seite gestellt. Marktführer ist laut bioVista Allos mit einem Dinkel-Produkt, gefolgt von DeRit mit einem Schoko-Butterkeks, dem Dinkel-Keks von Flemming, der Weizenvollkorn-Variante von Allos sowie den beiden Sorten von Wikana.

So kommen Butterkekse optimal zur Geltung

Britta Fladerer, die Bio-Läden berät, hat Ideen, wie Butterkekse optimal zur Geltung kommen. Der Aufwand muss nicht groß sein. Überraschend zunächst: „Im Keks-Regal relativ weit unten einräumen“, ist ihr Vorschlag. „Man vergisst oft, dass die Plätze unten gut sind, perfekt für Vieldreher, weil da meistens eine Menge reinpasst.“

Kinder sind eine wichtige Zielgruppe, doch manche Eltern fühlen sich durch bestimmte Platzierungen gestresst. Das weiß auch Fladerer. „Deswegen ist die Kassenzone umstritten und für viele Bio-Ladner tabu.“ Die Freiburger Ladnerin Christina Konietzny muss da gelegentlich Diskussionen durchstehen. Die Butterkekse haben im Quartiersladen ihren Platz unten im Süßigkeitenregal, nicht weit von der Kasse. Dazu steht Konietzny. „Wir müssen die Süßigkeiten im Blick haben und Regale haben nun mal auch untere Böden“, argumentiert sie.

Wohin mit Zweitplatzierungen?

Für Zweitplatzierungen schlägt Britta Fladerer den Bereich mit den Backzutaten und den mit den Nachtischen vor. Und denkt dabei an zerkrümelte Vollkorn-Butterkekse, die zusammen mit geschmolzener Butter zum klassischen Boden für American Cheesecake oder andere Kuchen und Schnitten mit Frischkäse, Sahne oder Quark werden. Auch als Zutat für Desserts schätzt man den Butterkeks schon lange: Zwischen Beeren und Creme bildet er eine mit Fruchtsaft vollgesogene Schicht – „Tutti Frutti“ heißt so ein Nachtisch aus den 1960er Jahren.

Ein Platz in der Nähe des Eisregals könnte ebenfalls passen: für ein selbstgemachtes Eissandwich oder anstelle der Waffel zum Eis. Die langen schmalen Packungen von Allos, Dennree und DeRit lassen sich übrigens hochkant und quer einräumen – Vorder- und Rückseite sind entsprechend bedruckt.

Tipps für die Verkostung

Aber natürlich eignet sich das Dauergebäck auch prima für eine Verkostung. „Sie können die Kekse mit Frischkäse oder Marmelade bestreichen“, schlägt Britta Fladerer vor. Andersherum empfiehlt sie die Kekse auch für Verkostungen, um besondere Aufstriche ins Rampenlicht zu stellen. „Sie sind relativ neutral im Geschmack, nicht zu weich, nicht zu hart und nässen nicht so schnell durch.“ Ein neues Nussmus etwa lässt sich optimal auf Butterkeksen präsentieren. Britta Fladerer kann sich sogar Ziegenfrischkäse darauf vorstellen. Als Reisebegleiter wurden die Klassiker übrigens schon vor einhundert Jahren beworben und zunächst sogar lose an Bahnhöfen verkauft.

Butterkekse passen auch prima in den Wanderrucksack – zusammen mit Marshmallows und Schokolade, besonders, wenn Kinder mitkommen und eine Grillstelle auf dem Weg liegt. Altes Pfadfinderrezept als Tipp für die Kunden: Marshmallow rösten, Schokoladenstück auf einen Butterkeks legen, Marshmallow oben drauf, mit einem zweiten Keks bedecken!

Vermutlich ist das das Geheimnis der Butterkekse: dass sie so einfach und dabei vielseitig sind.

Tipps von der Kollegin

Christina Konietzny, Geschäftsführung im Quartiersladen in Freiburg (140 Quadratmeter)

  • Der Quartiersladen ist nicht groß – da muss man gut schauen, was man reinnimmt. Butterkekse sind eine verlässliche Konstante. Wir haben sie dauerhaft im Sortiment, und zwar in vier Sorten.[nbsp]
  • Unser Keksregal, mit ein paar Schokoriegeln und einigen anderen Süßigkeiten, steht in Sichtweite der Kasse.
    Die Butterkekse räumen wir unten rein.
  • Zur Verkostung könnte man einen Kuchen mit Butterkeksen zubereiten, zum Beispiel einen kalten Hund. Das war der Geburtstagskuchen meiner Kindheit. Das wäre bestimmt eine schöne Sache für den Herbst, wenn die Schokoladenzeit wieder losgeht.

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