Biohandel

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Steckbrief

Heimisches Superfood

Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen lassen sich gut als Superfood vermarkten. Heimische Ware kommt über kurze Transportwege zum Kunden und manchmal sogar superfrisch. Viele von ihnen sind traditionelle Heilmittel.

Grünkohl wächst vor allem in Norddeutschland und wird im Winter frisch vermarktet. Gilt als Lieferant für Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor und Magnesium.

Aronia oder Apfelbeeren schmecken herb-säuerlich und bitter. Sie kommen als Saft, Pulver, Fruchtaufstrich oder getrocknet in den Handel. Ihre Stärken sind Vitamin C und Folsäure.

Sanddorn liefert viel Vitamin C, Carotinoide und Spuren von Vitamin B12. Die fruchtig-würzigen, sehr sauren Beeren werden meist zu Mark oder Saft verarbeitet und mit anderen Obstprodukten gemischt.

Leinsamen werden wegen ihrer Quellfähigkeit geschätzt; sie bringen die Verdauung auf Trab. Das nussig-erdig schmeckende Öl liefert reichlich Alpha-Linolensäure, die als entzündungshemmend gilt.

Meerrettich eine gut lagerbare Wurzel, ist im Herbst und Winter frisch zu finden, gerieben gibt es sie in der Tube oder im Gläschen. Ihre Senfölglycoside schmecken scharf und verhindern die Vermehrung von Bakterien.

Heidelbeeren gibt‘s von Juni bis September frisch, sonst tiefgefroren, getrocknet, als Fruchtaufstrich oder Saft. Ihre Gerbstoffe harmonisieren die Verdauung, Anthocyane sollen Entzündungen bekämpfen.

5 Tipps zu Lagerung und Verkauf

  • „Superfood“ steht für pflanzliche Lebensmittel mit mengenmäßig herausragenden Mikronährstoffen. Fachleute raten zu pflanzenbetonter und möglichst vielfältiger Ernährung und sehen Superfood allenfalls als bereichernde Ergänzung.
  • Leinsamen spendet Ballaststoffe ähnlich wie Chia. Roher Grünkohl, Aronia, Sanddorn und die Acerolakirsche aus Übersee liefern reichlich Vitamin C. In Heidelbeeren und Aronia stecken Anthocyane, vergleichbar mit der exotischen Acai-Beere. Je länger Grünkohl auf dem Feld steht, desto besser schmeckt er. Das liegt daran, dass das Kraut in der Kälte weniger Glukose verbraucht und gleichzeitig durch Photosynthese neue Glukose produziert, im Endeffekt also seinen Zuckergehalt erhöht.
  • Alle hier als Superfood vorgestellten Pflanzen wachsen in Mitteleuropa und sind über den Bio-Groß[-]handel erhältlich. Der Blick aufs Etikett lohnt sich dennoch: Bio-Leinsamen etwa wird auch aus Kanada oder Kasachstan importiert.
  • Wer Lebensmittel isst, die gleichzeitig als Heilmittel bekannt sind, sollte sich ausführlich informieren und vorsichtig dosieren. Getrocknete Heidelbeeren und Leinsamen können mit Medikamenten konkurrieren.

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