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Bio im Test

Feta: Ein Bio-Produkt „mangelhaft“ bei Transparenz und Tierhaltung

Ökotest hat Fetakäse unter die Lupe genommen. Die meisten Produkte lagen im grünen Bereich. Deutliche Unterschiede gab es jedoch bei der Haltung, auch innerhalb der Bio-Produkte.

41 Feta haben die Ökotester gekauft, davon 15 in Bio-Qualität. Sie haben den Käse auf Mineralölbestandteile und andere Schadstoffe untersuchen lassen, die Sensorik getestet und die Haltungsbedingungen der Schafe und Ziegen abgefragt. Mit „sehr gut“ wurden die Fetas von Alnatura, Basic, Bioverde und Rewe bedacht, sowie zwei konventionelle Produkte.

Siebenmal „gut“ gab es für Bio-Fetas aus dem LEH. Die Produkte von Andechser Natur und Il Cesto sowie ein Discounter-Feta schnitten „befriedigend“ ab. Die Rote Laterne ging an den Feta von ÖMA, der fruchtig und bitter schmeckte, was die Tester zusammen mit einer hohen Konzentration an Hefen als beginnenden Verderbnisprozess interpretierten und mit der Note „ausreichend“ bewerteten.

Bio: Nicht immer gut fürs Tierwohl

Schadstoffe fand das Labor kaum, lediglich Enterobakterien bei einem LEH-Feta und einen „erhöhten“ Gehalt an Mineralölbestandteilen (MOSH) beim Produkt von Andechser. Durchaus unterschiedlich waren die Ergebnisse zu Transparenz und Tierhaltung. Hier glänzten Alnatura, Basic, Bio Verde und Andechser mit einer glatten Eins. Sie alle nannten ihre Erzeugerpreise, bieten den Bauern Verträge, die länger als ein Jahr laufen und können die Milch zurückverfolgen. Die Schwänze der Schafe werden nicht kupiert und bis auf Alnatura betreiben die Landwirte eine muttergebundene Lämmeraufzucht.

Die LEH-Produkte und der Feta von ÖMA fielen dagegen deutlich ab und erhielten für Transparenz und Tierhaltung ein „befriedigend oder „ausreichend“, so wie die meisten konventionellen Käse auch. Bio-Schlusslicht war Il Cesto mit einem „mangelhaft“.

Ökotest hob im Text hervor, dass drei Bio-Marken (s.o.) und drei konventionelle Anbieter die Lämmer bei der Mutter saugen lassen. Alle anderen füttern sie mit Kuhmilch (bio) oder pflanzlichen Milchaustauschern (konventionell). Auch sei laut der Angaben in den Fragebögen bei vier Bio-Marken das Kupieren der Schafschwänze „gängige Praxis“, obwohl dies nur in Ausnahmefällen erlaubt ist.

Erzeugerpreise

Als Erzeugerpreise für die Schafmilch nennt Ökotest 85 bis 1,15 Euro für konventionelle Milch und 1,05 bis 1,15 Euro für Biomilch. „Verblüffend nah beieinander“, kommentiert das Magazin. Nur Alnatura und ÖMA würden mit 1,25 bis 1,28 Euro mehr zahlen. Auch hätten nur vier der 15 Biomarken Vertragslaufzeiten über ein Jahr genannt – übrigens alle aus dem Fachhandel (s.o).

Zum Endpreis: 1,99 Euro für 200 Gramm war der Standard im LEH, die Fachhandels-Eigenmarken kosteten 3,10 Euro und die Herstellermarken zwischen 3,88 und 4,32 Euro. (leo)

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