Schokolade ist weltweit der Favorit, wenn es ums Naschen geht. Etwa zehn Kilo verputzt der Durchschnittsbürger hierzulande jährlich. Dabei rangieren Nuss-Schokoladen mit einem Marktanteil von etwa 13 Prozent auf Rang zwei der Beliebtheitsskala. Platz eins besetzt seit Jahren reine Vollmilch- Schokolade, auch wenn derzeit dunkle Premium-Schokolade ein wenig aufholt.
Kunden legen Wert auf Fairness
Zahlen von bioVista zeigen, dass Bio-Kunden den süß-knackigen Biss ebenfalls lieben: Immerhin etwa elf Prozent beträgt der Umsatzanteil der Nuss-Schokoladen am Gesamtumsatz mit Tafelschokoladen und Riegeln. Der monatliche Umsatz lag im Zeitraum Mai 2017 bis April 2018 durchschnittlich bei 196 Euro. Zwar weist er gegenüber dem Vorjahr rückläufige Tendenzen auf (-7,4%). Dennoch ist sich Liane Maxion, Vorstand von Naturata, sicher: „Nuss-Schokoladen sind Klassiker und laufen nach wie vor gut, sie sind über Jahre hinweg beliebt“.
„Schokolade generell ist klassische Impulsware und sollte entsprechend offensiv präsentiert werden“, erklärt Monika Noack, aus dem Haus EcoFinia (Vivani, iChoc).
Wichtiges Augenmerk von Bio-Kunden: Wie fair ist das Produkt? Bio und fair sind gerade bei Kakaoprodukten eng verbunden. Kommen Nüsse dazu, lohnt es sich auch da genau auf die Produktionsbedingungen zu achten. Nicht alle Bio-Schokoladen sind jedoch als „fair“ zertifiziert. Das birgt Erklärungsbedarf ebenso wie der damit gekoppelte zumeist höhere Preis. „Zusätzliche Informationen unterstützen den Kunden bei der Auswahl und Bereitschaft, für den fairen Genuss mehr zu bezahlen“, appelliert Eva Kiene, Pressesprecherin bei Rapunzel, beim Verkauf aktiv über faire Bedingungen zu informieren und die vorhandenen Plakate, Flyer oder Broschüren der Hersteller zu nutzen.
Ideal für Verkostungen
Bei jedem Schokoladenkauf entscheiden auch die Sinne. Wie attraktiv ist beispielsweise die Verpackung? Aufwendige, künstlerische Gestaltungen der Umverpackungen präsentieren zum Beispiel Vivani, Zotter, Chocqlate. Vor allem für hochwertige Premium-Schokoladen gilt es diese passend in Szene zu setzen. Neben einer übersichtlichen Präsentation im Regal – am besten getrennt nach Marken – empfehlen Hersteller immer auch optisch ansprechende Zweitplatzierungen. Hierfür können passend zu den individuellen Verpackungsformaten attraktive Displays oder flexible Regale aus Holz oder Metall genutzt werden (Gepa, Rapunzel, Vivani, Chocqlate, Zotter, Lovechock).
Ein gewichtiges Pfund, mit dem zu wuchern lohnt, ist der Geschmack: „Schokolade ist ideal für eine stille Verkostung, auch zur Einführung neuer Sorten“, empfiehlt Eva Kiene. „Am besten in der herbstlich-winterlichen Jahreszeit und an hochfrequenten Tagen.“ Dazu sollten diverse Schokoladen in kleine Stücke geschnitten oder gebrochen werden und ansehnlich auf einem Teller serviert werden. Zusätzliche optische Highlights: ganze unverpackte Tafeln in Vorder- und Rückansicht sowie verpackte jeweils dazu platzieren.
Aktive Verkostungen sind lohnenswert für Premium-Sorten. „Dabei können Besonderheiten wie Herstellung, Kakao-Sorte oder Herkunft der Rohstoffe erwähnt werden“, so Liane Maxion. „Das Personal sollte hier als kompetente Beratung auftreten, ein unschlagbarer Vorteil im Bio-Fachhandel, um Produktsicherheit im Kundengespräch zu vermitteln“, betont Helmut Mayr, Vertriebsleiter von Zotter. Selbst die Verpackung kann thematisiert werden: Alu-Innenwickel oder PP-Folie sind inzwischen bei vielen Bio-Herstellern abgelöst. Umverpackungen mit mineralölfreien Farbaufdrucken, kompostierbare Innenwickel aus nachwachsenden Rohstoffen – besonders Kunden im Bio-Fachgeschäft schätzen das.
Tipps von der Kollegin
Lara Jacobs-Schäffer (l.), Geschäftsleitung Biomarkt Kleve (600 Quadratmeter)
- Schokolade ist ein Geschenkartikel, bei dem das Design oft Spontankäufe auslöst. Produkte mit Aufschriften wie „Alles Liebe“ werden gerne gekauft. Kommen neue Sorten ins Sortiment, machen wir meist Verkostungen.
- Auch persönliche Empfehlungen von uns kommen gut an.
- Unheimlich wichtig ist das Thema Fair[-]trade. Das sehen wir auch beim Verkauf. Gepa-Produkte laufen gut und werden gerne verschenkt.
- Vom 11. bis 25. September ist die „Faire Woche 2020“. Da kann man faire Schokoladen nochmal gut ins Rampenlicht setzen.
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