Biohandel

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Steckbrief

Kohlsaison: Regionale Sorten und ihre Merkmale

Einige Sorten des deftigen Gemüses sind fast ganzjährig aus deutschen Landen verfügbar, oft auch regional. Mit möglichst kurzen Transportwegen passt Kohl ideal zu den Ansprüchen der Bio-Branche.

Blaukohl: Die festen blau-roten Köpfe schmecken feiner als Weißkraut und werden vermehrt vor Weihnachten nachgefragt. Blaukohl ist von Juni bis April verfügbar. Die Angebotslücke wird nicht mit Importen gefüllt.

Weißkraut: Knackige hellgrüne Blätter formen kugelförmiges Gemüse. Die abstehenden Hüllblätter werden zur Vermarktung entfernt. Geerntet wird von Mai bis November, aber die lagerfähige Ware ist fast ganzjährig aus dem Inland.

Wirsing: Feinere gekräuselte gelb- bis dunkelgrüne Blätter mit Netzstruktur sitzen lockerer um den Strunk als bei Weißkraut und sind auch schneller gar. Wirsing hat von Mai bis Februar Saison.

Grünkohl: Die krausen und gewellten blaugrünen Blätter werden mit Stiel aber oft ohne Strunk vermarktet. Sie gelten als besonders nährstoffreich und entwickeln deftiges Aroma. Saison dauert von Oktober bis Februar.

Spitzkohl: Die hellgrüne kegelförmige Weißkohlvariante hat hellgrüne, zartere Blätter mit milderem Geschmack. Nach der Saison von Mai bis Oktober kommen Importe aus Spanien und Portugal.

Rosenkohl: Gerade mal walnussgroß sind die hell bis dunkelgrünen Röschen mit feinem bitter-herben Aroma. Saison ist von September bis März, aber die Nachfrage startet später und endet früher.

5 Tipps zu Lagerung und Verkauf

  • Kopfkohl wie Weißkraut, Rotkohl und Wirsing ist in der Regel nahezu das ganze Jahr über aus heimischer Erzeugung verfügbar, andere Kohlarten und auch Spitzkohl werden saisonabhängig aus dem europäischen Ausland importiert.
  • Optimal lagert Kohl bei 0 bis 3 Grad und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit. Viele Sorten halten monatelang; Rosenkohl, Wirsing und Spitzkohl wenige Wochen, Grünkohl wenige Tage. Das Reifegas Ethylen bringt Kohlblätter zum Welken.
  • Kohl ist arm an Kalorien und reich an C-Vitaminen, Calcium und Ballaststoffen und er enthält Folsäure.
    Die kohltypischen Glucosinolate gelten als stärkend für die Immunabwehr und krebsschützend, sind aber hitzeempfindlich.
  • Kinder mögen oft keinen Rosenkohl. Sein herb-bitterer Geschmack weckt meist Abwehr. Als Einstieg hilft eventuell mit Frischkäse abgemildertes Püree. Und Geduld: 8- bis 15mal probieren sind nötig, bis ein Kind einen Geschmack erlernt und akzeptiert.
  • Rosenkohl und ältere Grünkohlzüchtungen bilden bei Kälte weniger Stärke, bauen aber bei Sonnenschein
    über Photosynthese Zucker auf. Ein hoher Zuckeranteil dämpft die Bitterstoffe und mildert so das etwas herbe Kohlaroma.

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