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Naturkosmetik im Test

Weißer Farbstoff führt zu Punktabzug bei Lippenstiften

Weil sie einen Farbstoff enthalten, der als nicht sicher gilt, wertete die Stiftung Warentest auch Naturkosmetik-Lippenstifte ab. Dabei ist die Zutat in Naturkosmetik erlaubt.

Die Stiftung Warentest hat braun-rote Lippenstifte getestet und alle deutlich abgewertet – weil sie Titandioxid enthalten. Der mineralische weiße Farbstoff ist auch in Naturkosmetik erlaubt.

Titandioxid gilt der EU-Lebensmittelbehörde EFSA seit Mai 2021 nicht mehr als sicher. „Es gebe Hinweise auf erbgutschädigende Wirkungen bei Verzehr“, schreibt die Stiftung. Sie rechnet vor, dass wer sich täglich die Lippen schminkt, dabei bis zu 57 Milligrammm Lippenstift pro Tag verschlucken kann. Das würde sich übers Jahr auf fünf Lippenstifte summieren.

Die getesteten Stifte enthielten zwischen 4 und 13 Prozent Titandioxid. Am meisten weiße Pigmente fanden sich im Lippenstift von Benecos. Er bekam die Note „befriedigend (3,0)“. Die Stifte von Dr. Hauschka und Lavera schnitten mit „befriedigend (2,8)“ und Sante mit „befriedigend (2,9)“ kaum besser ab. Auch für die meisten konventionellen Stifte reichte es nur zu einem „befriedigend“. Zwei Stifte bekamen wegen besonders hoher Mineralöl-Gehalte die Note „mangelhaft“. Frei von Mineralölbestandteilen waren neben den Naturkosmetikstiften nur zwei konventionelle.

Noch hat die EU-Kommission aus der negativen EFSA-Bewertung keine Konsequenzen gezogen, weder für Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff noch als Kosmetikzutat. Wobei hier nur Lippenstifte und Zahncremes problematisch sind, auf der Haut (als Sonnenschutz) stellt Titandioxid kein Risiko dar. In der Zutatenliste steht der Farbstoff als CI 77891.

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