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Bio im Test

Beanstandungen bei Bio-Flakes und konventioneller Pasta

Ökotest hat Frühstücksflakes und Pasta unter die Lupe genommen. Bei den Bio-Flakes lagen viele aufgrund von hohen Acrylamid-Werten nicht im grünen Bereich. Die Bio-Pasta kam beim Test gut weg.

Für die Februar-Ausgabe hat die Zeitschrift „Ökotest“ Frühstücksflakes sowie verschiedene Pasta-Marken unterschiedlichen Kriterien unterzogen. Die Ergebnisse für die beiden Produktkategorien gehen auseinander.

Ergebnisse für Bio-Flakes von „sehr gut“ bis „ungenügend“

50 Packungen Flakes hatten die Ökotester gekauft, davon 28 in Bio-Qualität. Unter den zehn Bio-Produkten mit der Note „sehr gut“ befanden sich Cornflakes von Davert und Spielberger, die Dinkel Vollkorn Flakes von Hensel/Schoenenberger und zwei Flakes (Buchweizen, Mais) von Werz.

Buchweizen Cornflakes von Allos, Cornflakes und Dinkelflakes von Alnatura sowie Cornflakes von Alnavit und Eden waren unter den sieben „guten“ Bio-Produkten. Zu Abwertungen führte hier meist ein „erhöhter Salzgehalt“, bei Allos waren die Mineralölbestandteile (MOSH) „leicht erhöht“.

Ein „befriedigend“ gab es für Bauckhof Cornflakes, ein „ausreichend“ für die Cornflakes Original von Barnhouse. Die Cornflakes von Dennree und die Dinkelflakes von Albtal bekamen ein „mangelhaft“, die Davert Vollkorn Cornflakes und die Spielberger Dinkelflakes gar ein „ungenügend“. Grund für die Abwertungen waren „erhöhte“ oder „stark erhöhte“ Gehalte an Acrylamid. Bei Davert und Spielberger kamen noch „erhöhte“ Gehalte an Schimmelpilzgiften hinzu.

Für Acrylamid gibt es EU-weite Richtwerte, die für die einzelnen Produktgruppen unterschiedlich hoch sind. Werden sie überschritten, sollen die Hersteller Minimierungsmaßnahmen ergreifen. Für Flakes gilt dabei ein Wert von 150 Mikrogramm pro Kilogramm, den laut Ökotest Produkte mit „stark erhöhten“ Gehalten bereits überschritten.

Auch bei den konventionellen Produkten gab es sieben rote Karten. Hier trugen zusätzlich noch Pestizidrückstände zur Abwertung bei. BioHandel hat die mit „mangelhaft oder „ungenügend“ bewerteten Hersteller um Stellungnahme gebeten. Sobald die einzelnen Stellungsnahmen vorliegen, werden diese hier nachgereicht.

Winfried Frech von Albtal Naturkost weist darauf hin, dass der von Ökotest herangezogene Richtwert für Acrylamid von 150 µg/kg nur für helle Flakes gilt und für Vollkornflakes ein Richtwert von 300 µg/kg gelte. Diesen anzuwenden habe Ökotest bewusst abgelehnt. Diese Stellungnahme des Labors hatte Albtal bereits im Dezember an Ökotest geschickt.

Spielberger schrieb, die Ökotest-Bewertung sei nicht nachvollziehbar. „Die Dinkelflakes sind voll verkehrsfähig. Alle Schadstoffe liegen weit unter den geltenden Grenzwerten, beim beanstandeten Acrylamid beträgt der Wert ca. 40% des geltenden Grenzwertes.“

Davert teilte mit, dass die beanstandeten Vollkorn Conflakes voll verkehrsfähig seien. Die Grenzwerte für die Schimmelpilzgifte seien deutlich unterschritten, beim Acrylamidgehalt hätten die eigenen Messungen einen weitaus niedrigeren Wert ergeben.

Auch Dennree merkte an, dass der gemessene Gehalt an Acrylamid unter dem Richtwert lag.

Pestizide in konventioneller Pasta

Ökotest hat Spaghetti ins Labor geschickt. Die Bio-Nudeln waren in Ordnung, doch in den meisten konventionellen Spaghetti ließen sich Glyphosatspuren nachweisen.

Spaghetti von 20 Herstellern, davon fünf in Bio-Qualität hatten die Tester eingekauft. Die Bio-Nudeln von Alnatura, Bioladen (Weiling), Dennree, Rapunzel und DM waren ohne Fehl und Tadel, also „sehr gut“. Bei den konventionellen Spaghetti waren nur drei frei von Pestiziden. In einem Dutzend Proben fanden sich Glyphosatspuren, in vier Produkten zudem Mineralölbestandteile sowie zweimal Schimmelpilzgifte.

Ökotest führt die Glyphosatspuren auch darauf zurück, dass der verarbeitete konventionelle Weizen aus unterschiedlichsten Quellen stammte, teilweise sogar aus den USA und Kanada, egal ob die Nudeln selbst dann in Italien oder Deutschland hergestellt wurden. Die Bio-Spaghetti stammten alle aus Italien und meist auch der Bio-Weizen dazu. Nur Alnatura nannte die EU als Herkunft.

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde am 02.02.2021 aktualisiert.

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