Biohandel

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Corona

Rapunzel eingeschränkt lieferfähig

Rapunzel Naturkost berichtet in einer Mitteilung, warum es zu Lieferproblemen kommt und das beliebte Erdnussmus kaum zu bekommen war. Seit gestern Nachmittag steht immerhin fest, dass Bestellungen jetzt wieder innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert werden können.

Bereits im Herbst 2019 seien die Umsätze im Naturkost-Fachhandel überdurchschnittlich gewachsen, schreibt der Hersteller. Das habe man durch Sonderschichten gut auffangen können. „Die Sicherheitsbestände wurden durch die zusätzliche Nachfrage allerdings teilweise aufgebraucht.“

Rösterei abgebrannt

„Ende Januar erlitt die hauseigene Röstanlage für Nüsse und Saaten einen brandbedingten Totalschaden“, berichtet Rapunzel. Dadurch hätten die Maschinen für Nussmuse und Nusscremes einige Zeit stillgestanden. Denn zuerst mussten geeignete bio-zertifizierte Nussröstereien gefunden wurden. „Seit Februar läuft die Produktion wieder. Allerdings konnten in dieser Zeit die Rückstände noch nicht vollständig aufgeholt werden.“ Besonders merkten dies die Fans von Erdnussmus, das kaum mehr zu bekommen war. Denn hier waren die Bestände schon seit Herbst 2019 knapp, weil es zeitweise keine konventionelle Erdnussbutter gab und deren Fans auf Bio-Produkte umstiegen.

Hamstern im Bioladen

In dieser Situation kamen dann die Auswirkungen von Corona hinzu: „Reis, Pasta, Tomatenprodukte und Hülsenfrüchte in Dosen sind durch Hamsterkäufe seit Anfang März von einem Tag auf den anderen extrem nachgefragt.“ Darauf sei man, wie andere Hersteller auch, nicht vorbereitet gewesen. „Obwohl die Lieferpartner ihr Bestes geben, können nicht alle Produkte in vollem Umfang geliefert werden.“ Zumal Rapunzel viele Produkte aus Ialien bezieht, wo die Corona-bedingte Nachfrage ebenfalls steil anstieg.

Langsame Lieferketten

Bei Rohstoffen, die das Unternehmen von langfristigen Handelspartnern aus Übersee bekommt, machen Rapunzel die Logistikstrukturen zu schaffen, die schon in ruhigen Zeiten oft weniger effizient funktionieren als in Europa. „Derzeit arbeiten Häfen langsamer oder werden gesperrt. Transportwege und behördliche Ausfuhrprozesse benötigen mehr Zeit oder kommen ganz zum Stillstand“, schreibt das Unternehmen. Es versuche „etwa durch Erntevorfinanzierungen oder Vorauszahlungen, so viel Ware wie möglich zu erhalten“. Ersatz an Spotmärkten oder Rohstoffbörsen zu suchen, sei keine Alternative. Schließlich wolle man „auch in diesen Zeiten den gewohnt hohen Bio-Qualitätsstandard garantieren“.

Überlastete Logostik

Die hohe Nachfrage hat auch die Rapunzel-eigene Logistik überlastet. Bestellungen konnten daher nicht innerhalb der gewohnten 24 Stunden ausgeliefert werden. Durch zusätzliche Schichten und Personal wurde der Rückstand inzwischen wieder aufgeholt.

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