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Billie Eilish und „iChoc“

Wenn ein US-Superstar vegane Schokolade im Bio-Supermarkt kauft

In einem Berliner Denns-Markt kauft die US-Sängerin Billie Eilish im März 2019 vegane Schokolade der Ecofinia-Marke „iChoc“ und postet ein Video aus ihrem Tourbus inklusive prominenter Einblendung der Tafeln. Rund ein Jahr später meldet sich das Management der Sängerin bei dem Hersteller aus Nordrhein-Westfalen.

Es kommt nicht selten vor, dass Unternehmen ihre Produkte von sogenannten „Influencern“ auf Social Media bewerben lassen. Je größer deren Reichweite auf Instagram, Tiktok oder Youtube ist, umso mehr kostet das die Firmen in der Regel. Dass es auch anders laufen kann, hat der Bio-Schokoladen-Hersteller Ecofinia (Vivani, Ichoc, Lacoa, Björnsted) erlebt.

In einem Berliner Denns-Markt kauft die US-Sängerin Billie Eilish im März 2019 Schokolade der Vegan-Marke „iChoc“ und postet für ihre vielen Millionen Fans auf Instagram ein Video aus ihrem Tourbus inklusive prominenter Einblendung der Ichoc-Tafeln. Etwa ein Jahr später meldet sich das Management der Sängerin bei dem Hersteller aus Herford in Nordrhein-Westfalen. Was dann passiert ist, hat Alexander Kuhlmann, Marketingleiter bei Ecofinia, dem BioHandel erzählt.

Herr Kuhlmann, wann haben Sie zum ersten Mal erfahren, dass die US-Sängern Billie Eilish auf ihre vegane Ichoc-Schokolade steht?
Ein Fan der Sängerin hat uns im März 2019 auf ein Instagram-Video aufmerksam gemacht, in dem Billie Eilish unsere Schokolade im Tourbus mit sich herumführt.

Wie haben Sie reagiert?
Wir haben das Video auf unseren Ichoc-Instagram-Kanal gestellt und erstmal gefeiert.

Und was ist dann passiert?
Ein gutes Jahr später kam ein Anruf von Billie Eilishs Management. Die wollten wissen, wo in den USA es unsere Ichoc-Schokolade zu kaufen gibt.

Was haben Sie geantwortet?
Dass es die Schokolade dort leider nicht gibt, aber dass wir Billie Eilish gerne mal ein großes Paket rüberschicken können. Sozusagen als Dankeschön für das Instagram-Video. Das haben wir dann auch gemacht und sie hat sich darüber total gefreut.

Alexander Kuhlmann ist bei Ecofinia verantwortlich für Marketing und PR.

So sind Sie dann ins Gespräch gekommen.
Ja. Billie und wir teilen ein ähnliches Werteverständnis. Wir engagieren uns aktiv für ein nachhaltiges Leben, werben für einen veganen Lebensstil und die ganzen Werte, die damit verbunden sind. So entstand die Idee, eine Limited Edition zu produzieren, die zu Thanksgiving Ende November exklusiv über den Online-Shop von Billie Eilish in den USA vertrieben wurde.

Wie sah diese Limited Edition aus?
Wir haben 3.200 Tafeln der Lieblingssorte von Billie Eilish, die „iChoc Classic“, in Abstimmung mit ihr in ein neues Verpackungsdesign gepackt, das an ihr aktuelles Album „Happier than ever" angelehnt war. Ein Slogan, der übrigens auch gut zu Schokolade passt (lacht). Die haben wir ihr dann einfach zugeschickt.

Mit „ihrer“ Schokolade hat Billie Eilish anschließend Cookies gebacken, dazu eine Instagram Story gemacht und auf Ichoc verlinkt. Wie waren die Reaktionen?
Wir haben gemerkt, dass die Leute auf Instagram sehr aktiv wurden. Wir hatten auf einen Schlag rund 5.000 Fans mehr auf unserem Account und viele Anfragen, wo es diese Special Edition zu kaufen gibt. Auch Onlineshops europaweit wollten wissen, ob sie unsere Schokolade listen können. Aber wie bereits gesagt, war die nur für den US-Markt. Da hatten wir keinen Einfluss drauf.

Ecofinia verkauft seine Ichoc-Schokolade inzwischen in 30 Ländern weltweit. Planen Sie nun auch den Schritt auf den US-Markt?
Die USA sind ein schwieriger Markt, weil dort ganz andere Bedingungen herrschen, die man erfüllen muss. Die Lieferwege sind auch nicht zu unterschätzen, vor allem aktuell in der Coronakrise, wo es sowieso schon überall Engpässe im Frachthandel gibt. Aber prinzipiell wäre das für uns schon eine tolle Sache, irgendwann mal auch in den USA vertreten zu sein. Das ist ein riesiger Markt mit einer großen veganen Community.

Folgt Billie Eilish eigentlich inzwischen auch Ihrem Instagram-Kanal?
Leider noch nicht. Ich glaube, das gehört zum guten Ton, wenn man so bekannt ist, dass man das nicht macht. Aber lassen wir uns mal überraschen, vielleicht passiert das ja noch. Wir würden uns darüber natürlich freuen.

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