Biohandel

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Investitionen geplant

Umsatzschub für die Biomanufaktur Havelland

Die Bio Company-Tochter ist 2020 um mehr als 30 Prozent gewachsen. In diesem Jahr will der Fleischverarbeiter seinen Standort erweitern. Auch eine eigene Schlachtung ist denkbar.

Die Biomanufaktur Havelland meldet für 2020 einen Umsatz von 16,8 Millionen Euro. Für den größten Verarbeiter von Bio-Fleisch und -Wurst in Brandenburg bedeutet das ein Wachstum von 30,8 Prozent.

Geschäftsführer Thomas Schubert führt den Erfolg auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurück: „Die Leute waren mehr zuhause, kochten mehr und gingen weniger essen“. Das habe sich auch an den Fleischtheken des Mutterunternehmens, der Bio Company, bemerkbar gemacht.

Biomanufaktur Havelland in Zahlen

65 Mitarbeiter
1 Azubi
300 Wurst- und Fleischartikel
150 Schweine und
30 bis 50 Rinder werden wöchentlich verarbeitet
2,5 Tonnen Wurst werden täglich produziert

Die Bio Company ist Marktführer bei Bio-Supermärkten in der Region Berlin Brandenburg. Mit dem in den Filialen erzielten Absatz von Fleisch und Wurst habe die Biomanufaktur Schubert zufolge Einbußen in der Gastronomie, die sich aufgrund der Corona-Pandemie ergeben haben, überkompensieren können.

Neben der Bio Company beliefert der Fleischverarbeiter auch andere Unternehmen aus der Bio-Branche, zum Beispiel Bio-Großhändler Terra Naturkost. Weitere Kunden sind Sportvereine, Verkehrsbetriebe, öffentliche Einrichtungen und Gastro-Betriebe.

Bald eigene Schlachtung?

Für die Wurstproduktion im Selbstbedienungsbereich kaufte die Biomanufaktur Havelland 2020 einen neuen Slicer. Das Schneidegerät kostete 60.000 Euro, dieses Jahr werden die Investitionen wohl deutlich höher ausfallen. Das Gebäude am Standort in Velten soll aufgestockt werden, um mehr Platz für Küche, Verpackungsstrecke und Kommissionierung zu schaffen. Zu den bisherigen 2.000 Quadratmetern Fläche kommen dann laut Unternehmensangaben rund 1500 Quadratmeter dazu.

Mittelfristig könne sich Schubert vorstellen, gemeinsam mit Partnern eine eigene, regionale Schlachtung errichten lassen. „Ideen dazu gibt es bereits“, sagt Schubert. Für Details sei es aber noch zu früh.

Im Januar machte das Deutsche Tierschutzbüro mit Videoaufnahmen auf Missstände im Brandenburger Bio-Schlachthof Färber aufmerksam, in dem auch die Biomanufaktur Havelland Schweine verarbeiten ließ. Die Bio Company, der die Biomanufaktur Havelland zu 100 Prozent gehört, stoppte die Belieferung laut eigenen Angaben sofort nach Bekanntwerden der Vorfälle im Dezember. (kam)

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