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Außer-Haus-Markt

Transgourmet führt Bio-Eigenmarke ein

Einer der größten Spezialisten für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung setzt ab April auf eine eigene Bio-Marke. Mit dem Schritt will Transgourmet vom unausgeschöpftem Bio-Potenzial im Außer-Haus-Markt profitieren.

Bio boomt – aber nicht im Außer-Haus-Markt. Den größten Absatz mit Bio erzielt derzeit der Lebensmitteleinzelhandel in Discountern, Supermärkten und Naturkostfachgeschäften. Großhändler Transgourmet Deutschland greift im Außer-Haus-Markt nun nach unausgeschöpftem Potenzial.

Noch im April führt das Unternehmen als erster Spezialist für Gastronomie- und Gemeinschaftsverpflegung eine Bio-Eigenmarke ein: „Transgourmet Natura“ soll international ausgerollt werden und die Coop Schweiz-Tochter zum führenden Großhändler mit Bio-Kompetenz machen. Zwar bietet das Unternehmen bereits einzelne Bio-Produkte an. Doch aufgrund ihrer geringen Anzahl waren die ökologischen Erzeugnisse bei Transgourmet bislang kaum relevant.

Mehr als 200 Artikel bis Jahresende

Natura startet mit 120 Artikeln, bio-zertifiziert nach EU-Standard. Abgedeckt wird ein Bio-Vollsortiment mit Teigwaren, Reis, Obst, Gemüse, Fleischwaren, Molkereiprodukten, Konserven, Getränken, Süßungsmitteln und mehr. Bis Jahresende sollen es „mehr als 200 Artikel“ sein, stellt Transgourmet in Aussicht. Aktuell werden erste Artikel im Foodservice-Segment und später in den Selgros-Märkten eingeführt, berichtet die Lebensmittelzeitung (LZ). Parallel läuft eine Kampagne in Medien und Märkten.

Positioniert ist Natura, die fünfte Eigenmarke des Händlers, neben „Transgourmet Ursprung“. Mit ihrem handwerklich-regionalem Hintergrund ist „Ursprung“ ebenfalls nachhaltig ausgerichtet – aber eben nicht bio. Eine Eigenschaft, die vielen Küchen oft zu teuer, zu aufwendig zu beschaffen und zu kompliziert in der Zertifizierung ist.

Natura als Anreiz für mehr Bio

Den Vorbehalten aus den Küchen stehen die Öko-Bestrebungen aus der Politik entgegen: Die Bundesregierung will den Bio-Anteil in öffentlichen Einrichtungen von einem auf mehr als 20 Prozent steigern. Parallel dazu haben Bundesländer, Regionen und Städte eigene Pläne aufgelegt. Über allem steht das Ziel, die Anbaufläche für den Ökolandbau in der Europäischen Union bis 2030 von derzeit acht auf 25 Prozent ausweiten. Ein Aktionsplan der EU-Kommission soll das Tempo zusätzlich ankurbeln.

Für Transgourmet-Chef Manfred Hofer bietet Natura „eine große Chance, die Transformation maßgeblich mitzugestalten“. Es gehe darum, „Hemmnisse abzuschaffen, um Bio schnell in den Markt zu tragen.“ Gelingen soll das mit einem umfassenden Schulungs- und Seminarangebot rund um biologische Erzeugnisse, Rezepturen, Kalkulationen und Begleitung auf dem Weg zur Bio- Zertifizierung der Betriebe.

Transgourmet kümmert sich selbst um die Beschaffung

Preislich liegen die Natura-Produkte laut LZ rund 20 Prozent über der konventionellen Ware. Ihre Verfügbarkeit sei garantiert, die Beschaffung nehme Transgourmet selbst in die Hand. In Deutschland und Europa baue die Coop Schweiz-Tochter ein Netzwerk aus Erzeugern und Produzenten auf, die geschnittene und vorgekochte Öko-Ware fertigen. Obst und Gemüse beziehe der Großhändler über Coops Frische-Plattform in Südeuropa.

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