Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Umsatzentwicklung 2009

Top25: Das sind die größten Hersteller der Branche

Bereits zum 3. Mal in Folge stellt BioHandel die Top 25 der Branche vor. Mit diesem Überblick wollen wir den Bio-Markt überschaubarer machen: Fakten liefern und für mehr Transparenz sorgen. Neben den reinen Umsatzzahlen interessierte es uns dabei auch, wie sich die Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit oder für soziale Projekte engagieren.

Welche Firmen machen den größten Umsatz im Naturkost-Fachhandel? Wie groß ist ihr Umsatz insgesamt und wie hat er sich in den vergangenen Jahren entwickelt? Ist die Zahl der Mitarbeiter in dieser Zeit gestiegen oder gesunken? Wer einen Überblick über die Branchen haben, und nicht auf Schätzungen angewiesen sein möchte, kommt um diese Fragen nicht herum. Basis unserer Übersicht sind die Daten von BioVista über die Umsatzanteile im Naturkosteinzelhandel. Dabei zeigt sich unter anderem: Nicht nur die 'big player' zählen zu den Wichtigen der Branche. Wie man zum Beispiel an Ökoland und Ecofinia sieht, sind auch Firmen mit vergleichsweise kleinen Gesamtumsätzen unter den Top 25 zu finden - weil sie ihre Umsätze eben ausschließlich oder zumindest in großen Teilen im Fachhandel machen.

Da es aber gerade in der Naturkost-Branche nicht nur auf 'harte' Umsatzzahlen ankommt, haben wir in diesem Jahr auch 'grüne Kriterien' abgefragt, also auf welche besonderen Leistungen die Unternehmen zum Beispiel in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, fairer Handel, soziales Engagement oder Mitarbeiterpartizipation verweisen können. Die Antworten waren erwartungsgemäß sehr unterschiedlich und lassen sich in der Regel nicht quantifizieren: Zählt etwa eine Fotovoltaikanlage, in die ein kleines Unternehmen investiert, weniger, gleich viel oder gar mehr als eine neue Biogasanlage in einem größeren Betrieb? Fakt ist: Ein Großteil der Unternehmen verwendet Strom aus regenerativen Energien - jedoch (noch) nicht immer zu 100 Prozent. Erklärt wurde dies etwa mit lang laufenden Verträgen mit den Energieversorgern oder damit, dass man gerade dabei sei, neue Energiekonzepte zu entwickeln.

Darüber hinaus interessierte es uns, inwiefern sich die Wirtschaftskrise in den Unternehmen bemerkbar gemacht hat: Bei den meisten waren die Auswirkungen der Finanzkrise zumindest bisher nicht oder nur gering spürbar, etwa in dem der Umsatzzuwachs 2009 nicht mehr ganz so groß ausgefallen war wie in den vergangenen Jahren. Dementsprechend optimistisch sieht ein Großteil der Unternehmen in die Zukunft.

An der Rangfolge selbst hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert: Platz eins und zwei belegen Dennree und Rapunzel, gefolgt von der Molkerei Soebbeke. Mit der Andechser Molkerei Scheitz und Berchtesgadener Land sind zwei weitere Molkereien unter den elf größten Unternehmen der Branche. Das ist nicht erstaunlich, denn mit Molkereiprodukten setzen Naturkostläden am meisten um. Gleich vier Mal unter den Top 25 vertreten sind Natur-Kosmetikfirmen, nämlich Wala, Logocos, Laverana und Weleda. Nicht mehr dabei ist in diesem Jahr dagegen Prima Vita mit den Marken Bruno Fischer und Martin Evers. Dafür schaffte es Ecofinia mit der Marke Vivani zum ersten Mal unter die bedeutendsten Firmen der Branche.

1. Dennree

Mit einem Umsatz von knapp 75.000 Euro pro Laden führt die Dennree GmbH wie im vergangenen Jahr die Top 25 an. 2009 hat der Großhändler und Hersteller acht neue Denn's Bio-Läden eröffnet und zwei bestehende Geschäfte übernommen. In Österreich hat das Unternehmen die Mehrheit am Filialisten Maran übernommen und damit seine Stellung als Einzelhändler in Österreich massiv ausgebaut. Zudem gründete Dennree Anfang 2009 den BioMarkt-Verbund (s. auch das Interview mit Dennree-Geschäftsführer Thomas Greim ab S. 12), der im vergangenen Jahr über 20 Biomärkte neu eröffnet hat. Das Unternehmen fördert verschiedene Initiativen, etwa den Saatgutfonds der GLS-Bank, sowie Entwicklungs- und Umstellungsprojekte. 2009 hat der Verein Transfair das Unternehmen mit seinem erstmals verliehenen Fairtrade-Award ausgezeichnet. Am Standort Töpen betreibt Dennree ein eigenes Blockheizkraftwerk, außerdem sind Photovoltaik-Anlagen installiert, die einen Teil des Strombedarfs decken.

2. Rapunzel

Platz 2 der Top 25 belegt Rapunzel, das in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen feiert. 2009 konnte das Unternehmen seinen Umsatz in den Geschäftsbereichen Markenartikel, Rohstoff- Vertrieb und Private Label um zwei auf 107 Millionen Euro steigern. Derzeit sind rund 450 Produkte der Marke Rapunzel in über 6.000 Naturkost-Fachgeschäften und Reformhäusern in Deutschland und in 30 weiteren Ländern erhältlich. Seit März 2009 arbeitet das Unternehmen bei der Belieferung des Naturkosteinzelhandels wieder mit Dennree zusammen. Im vergangenen Jahr förderte Rapunzel mehrere Projekte in den Ländern der '3. Welt', förderte den fairen Handel, initiierte zum zweiten Mal die Aktion Genfrei Gehen und baute den Anteil an Solarflächen auf dem Firmengelände aus.

3. Söbbeke

Wie im vergangenen Jahr belegt die Molkerei Platz drei der Top 25. Das Jahr 2009 endete für das Familienunternehmen, das seit 2003 ausschließlich Biomilch verarbeitet, mit einem prozentualen Umsatzplus im guten einstelligen Bereich. Die Wärme für die Produktions- und Reinigungsprozesse wird durch eine Biogasanlage gewonnen. So konnte das Unternehmen seinen Energiebedarf in Form von Heizöl und Strom halbieren. In Vorbereitung sind Maßnahmen zur Erstellung eines CO2- Foot-Print.

4. Allos / Tartex+Dr. Ritter

Unter dem Dach der niederländischen Unternehmensgruppe Royal Wessanen sind in Deutschland die Allos GmbH und die Tartex+Dr.Ritter GmbH zu finden. Mit 35 Jahren Naturkosterfahrung zählt Allos zu den Pionieren der Branche. Dagegen vertreibt die Tartex+Dr. Ritter GmbH ihre Produkte klassischerweise im Reformwaren-Fachhandel und bietet erst seit 2008 einen Teil seiner Produkte auch im Naturkost-Fachhandel an. Allos betreibt seit 1989 ein eigenes Windrad und engagiert sich wie auch Tartex in sozialen Projekten wie der BioBrotbox.

5. Wala

Nach Jahren des Wachstums musste die Wala Heilmittel GmbH im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 5 auf 98 Millionen verbuchen. Die Gründe dafür liegen laut Unternehmenssprecher Antal Adam einerseits an dem zurückhaltenden Konsumklima (Wirtschaftskrise) sowie an der Fortführung der Implementierung eines neuen Vertriebssystems. 'Andererseits liegt der Rückgang an der konsequenten Weiterführung unserer qualitätsorientierten Vertriebspolitik', so Adam. Die Wala Heilmittel GmbH unterstützt das Projekt der Deutschen Welthungerhilfe in Afghanistan, mit dem Bauern durch den Anbau von Rosen eine Alternative zum Opiumanbau geboten wird.

6. Andechser Molkerei Scheitz

Seit Ende 2009 bietet die Andechser Molkerei Scheitz nur noch Bio-Produkte an. Die 570 Bauernhöfe, die die Molkerei mit Milch beliefern, sind Mitglieder der Anbauverbände Bioland, Demeter, Naturland oder Biokreis. Auch die weiteren Zutaten, etwa Fruchtzubereitungen für Joghurt, stammen von zertifizierten Bio-Betrieben. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf Produkt-Transparenz: Im Internet kann der Kunde zurückverfolgen, von welchem Bauernhof die Milch seines Produkts stammt. Derzeit ist der Neubau eines ökologischen 'Null-Energie-Verwaltungsmehrzweckgebäudes' in Planung.

7. Voelkel

Aufgrund der allgemeinen Krisenstimmung bzw. -erwartung hätten die Kunden im ersten Quartal 2009 insbesondere im internationalen Geschäft zwar mit Zurückhaltung reagiert. Im weiteren Verlauf des Jahres habe die Stimmung im Markt aber eine optimistische Wendung genommen, so das Unternehmen. Positiv sind auch die Erwartungen für dieses Jahr, in dem Voelkel elf Neuheiten auf den Markt bringen will. Derzeit besteht das Sortiment aus mehr als 150 Direkt-Säften (99 Prozent Bio und Demeter, 1 Prozent Streuobst), von denen zwei von Stop Climate Change als 'klimafreundlich' zertifiziert wurden. Voelkel setzt sich regional und international in zahlreichen Projekten für den Demeter- und Bio-Landbau ein und unterstützt unter anderem das Kinderhilfswerk Plan sowie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.

8. Davert

Nach eigenen Angaben verzichtete die Davert GmbH 2009 bewusst auf Geschäfte, die zwar den Absatz erhöhen, aber kaum Gewinne erwirtschaften. Dementsprechend war der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2008 leicht rückläufig. Neben dem Rohstoffmarkt, in dem das Unternehmen als Systemlieferant für Bäckereien, Industrie, Großküchen und Gemeinschaftsverpflegung bekannt ist, werden unter dem Markennamen Davert Produkte für den Bio-Einzelhandel hergestellt. Als Ziele für das Jahr 2010 nennt Davert die Ergänzung der Sortimente Pfannengerichte und Kochbeutel-Beilagen sowie den kontinuierlichen Ausbau der Produktion. Das Unternehmen fördert den regionalen Anbau von Bio-Getreide und ist Mitstifter der Professur 'Nachhaltige Ernährungswissenschaft' an der FH Münster. Darüber hinaus ist die Davert GmbH Initiator von Fair Trade- und Demeter-Projekten in Indien und Brasilien und engagiert sich für fair gehandelte Produkte aus Thailand.

9. Ulrich Walter GmbH

Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr sein 30-jähiges Bestehen feierte, belegt Platz 9 der Top 25. Die Krise konnte dem Spezialisten für Tee, Kaffee, Kräuter und Gewürze nichts anhaben: Der Umsatz stieg 2009 um knapp 4 auf 30 Millionen Euro. Die Ulrich Walter GmbH produziert CO2-neutral und temperiert die Produktionsgebäude mit einer Erdwärme-Anlage. Auch über die eigene Produktionsstätte hinaus wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Von der fairen Partnerschaft zum Lieferanten bis zum Spediteur mit zertifiziertem Umweltmanagement wird entlang der Wertschöpfungskette Verantwortung für Natur und Mensch übernommen.

10. Berchtesgadener Land

Die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau e.G. sind genossenschaftlich organisiert und komplett im Besitz der knapp 1900 Milchbauern, von denen alle traditionell ohne Gentechnik und über 400 zusätzlich anerkannt ökologisch wirtschaften. Die Bio-Milchprodukte werden von Berchtesgadener Land über den Naturkostfach- und Reformwarenhandel vertrieben. Dank Investitionen in die Wärmerückgewinnung erfolgt die Heizung des neuen Verwaltungsgebäudes durch die Ausnutzung der Abwärme aus der Produktion. Berchtesgadener Land unterstützt seit vielen Jahren die Tafeln in der Region, Behindertenwerkstätten, sowie den Nationalpark Berchtesgaden. Auswirkungen der Wirtschaftskrise spürt das Unternehmen bisher nicht, erwartet sie aber in 2010 aufgrund von Arbeitsplatzverlust und damit sinkenden Einkommen.

11. Logocos

Mit einem Umsatz von 44 Millionen Euro und einem Zuwachs von gut 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr belegt Logocos den 11. Rang der Top 25. Während die Marke Logona aufgrund der krisenbedingt schwachen Auslandsmärkte nur knapp über Vorjahr abschließen konnte, profitierte Sante von dem Relaunch der dekorativen Linie und schloss international mit 33 Prozent Plus zum Vorjahr ab. Auch Fitne wurde mit einem zweistelligen Plus zum Vorjahr weiter erfolgreich am Markt etabliert. Dagegen blieb Equimol hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. Die komplette Überarbeitung der ehemals Reformhaus-exklusiven Marke Neobio erwies sich als erfolgreich und auch die zweite Premium-Naturkosmetikmarke Aquabio konnte ihre Marktakzeptanz weiter ausbauen. Dagegen schloss die Reformhaus-exklusive Marke Heliotrop unter Vorjahresergebnis ab.

12. Isana

1983 als Handelsunternehmen gegründet, stellt die Isana GmbH seit 1986 Bio-Feinkost her. Die insgesamt 160 Spezialitäten werden unter der Marke Bio Verde vertrieben. 2010 will das Unternehmen durch eine neue Produktlinie (frische Salate) Impulse setzen. Die Wirtschaftskrise machte sich im Unternehmen insofern bemerkbar, als statt dem gewohnten zweistelligen Umsatzzuwachs lediglich ein Plus von 2,4 Prozent zu verzeichnen war.

13. Weleda

Die Schweizer Weleda AG ist der weltweit führende Hersteller von ganzheitlicher Körperpflege und Arzneimitteln für die anthroposophische Therapierichtung. 'Auf dem deutschen Markt hat Weleda 2009 ein zweistelliges Umsatzwachstum zu verzeichnen', so Unternehmenssprecher Theo Stepp. Genaue Zahlen veröffentlicht das Unternehmen noch nicht. Weleda gibt regelmäßig eine Umwelterklärung heraus, die die Projekte des Unternehmens im vergangenen Jahr und die Ziele für das laufende Jahr vorstellt. Derzeit erarbeitet Weleda eine Strategie, das Unternehmen klimaneutral zu stellen. Darüber hinaus legt man laut Theo Stepp auch auf den Schutz der Biodiversität und Fair Trade besonderes Augenmerk.

14. Laverana

Das Unternehmen bietet derzeit 11 lavera Systeme und 4 Systeme der Anti-Aging Marke Laveré an. Insgesamt werden mehr als 300 Naturkosmetikprodukte in 30 Ländern weltweit vertrieben. Über 300 Inhaltstoffe stammen aus kontrolliert biologischem Anbau, 200 davon stellt Laverana selbst her. Für 2010 plant das Unternehmen einige Produktinovationen in den Markt einzuführen, die Markenbekanntheit zu steigern und den Export-Vertrieb zu stärken. Laverana unterstützt u.a. Medica Mondiale, die Green Avantgarde Modeshowen und das Projekt 'Kita Öko Plus'.

15. Ökoland

Um das Produktangebot - hauptsächlich Wurstwaren, Konserven und Tiefkühlgerichte - für den Fachhandel attraktiver und wertiger zu gestalten, hat die Ökoland GmbH Nord ihren Markenauftritt Ende vergangenen Jahres einem Relaunch unterzogen, der 2010 in einer breit angelegten Kampagne beworben wird. Ökoland arbeitet nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes und des Bundesverbandes Naturkost und Naturwaren (BNN) und wurde 2008 als erstes Unternehmen nach 'Stop-Climate-Change-Standards' als 'Klimaneutrales Unternehmen' zertifiziert. Außerdem hat das Unternehmen seine beiden umssatzstärksten Produkte (Bratwurst und Bratwürstchen 'Superwurst') nach SSC-System zertifizeiren lassen. Ökoland unterstützt u.a. die BioBrotboxAktion und die Mutterzentren der SOS Kinderdörfer.

16. Weiling

Das Unternehmen konnte seinen Umsatz 2009 um sechs Prozent auf 106 Millionen steigern. Mit dem neuen Logistikzentrum in Lonsee bei Ulm positioniert sich die Weiling GmbH mit Sitz in Coesfeld nun auch im Süden. Von hier aus können Kunden aus Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz beliefert werden. (s. dazu auch die Meldung auf S. 52) Das Unternehmen fördert verschiedene Projekte des ökologischen Landbaus, etwa eine Saatgutinitiative auf dem Bioland-Betrieb Christiansen und unterstützt verschiedene soziale Projekte, unter anderem einen Waldorfkindergarten in der Dominikanischen Republik, Brunnenbohrungen in Uganda und finanziert zwei Plan-Kinderhilfsprojekte. Darüber hinaus ist Weiling Mitstifter von drei Professuren an der FH Münster.

17. Life Food

Mit einem Umsatz von 17,2 Millionen Euro ist die Life Food GmbH Europas führender Bio-Tofu-Hersteller und Marktführer im Naturkostfachhandel. Dabei setzt das Unternehmen auf eine enge Zusammenarbeit mit seinen 40 Vertragslandwirten am Oberrhein, dem Elsass und seit 2009 auch in Oberitalien und im Burgund. Der heimische Anbau deckt immerhin rund 50 % des jährlichen Sojabedarfs für die Tofuproduktion des Unternehmens. 2010 wird das Unternehmen zwei neue Produkte auf den Markt bringen. Zur Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes hat das Unternehmen ein Umweltprogramm zusammengestellt, in dem z.B. festgelegt ist, wie hoch der Anteil der Sojabohnen aus regionaler oder europäischer Erzeugung sein soll.

18. Zwergenwiese

Süße und herzhafte Brotaufstriche, Senfspezialitäten, Soßen, alles vegetarisch, vieles vegan: Was vor mehr als 20 Jahren in einer kleinen Landkommune rund um Susanne Schöning begann, hat sich zu einer der Erfolgsgeschichten der Branche entwickelt. Unter den Top 25 belegt das Unternehmen den 18. Rang. Alle Produkte der Marke Zwergenwiese werden im eigenen Betrieb hergestellt. Umsatz-Zahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht.

19. Hügli

Die Hügli Nahrungsmittel GmbH mit Sitz in Radolfzell ist ein Unternehmen der Schweizer Hügli Holding AG. Das Unternehmen produziert Trockenmischprodukte wie Suppen, Saucen, Bouillons, Würzen, Desserts sowie Fertiggerichte für alle Kundengruppen, von der Lebensmittel verarbeitenden Industrie über die Gastronomie bis zum LEH. Zur Gruppe gehören die in der Division Health and Natural Food zusammengefassten Fachhandelsmarken Erntesegen, Natur Compagnie, Cenovis, Heirler und Neuco. Der größte Produktionsstandort ist Radolfzell, darüber hinaus fertigt das Unternehmen seine Produkte in der Schweiz und in Tschechien. Die Hügli Nahrungsmittel GmbH versteht sich als lebensmittelverarbeitendes Produktionsunternehmen. In einzelnen Märkten werden auch fremdbezogene Fertigprodukte (Handelswaren) vertrieben.

20. Byodo

Das Unternehmen, das als kleine Tofu-Manufaktur begann, feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Neben der Marke Byodo für den Naturkostfachhandel bietet der Premiumanbieter aus dem bayrischen Mühldorf seine Produkte auch in Großgebinden an und beliefert unter der Marke Byodo CateringLine die Gastronomie: von Kitas über Großküchen bis hin zur Spitzengastronomie. Die Wirtschaftskrise hat laut Geschäftsführer Michael Moßbacher keine Auswirkungen auf das Unternehmen gehabt: 'Wir haben seit Anfang 2009 deutlich unsere Marketing- und Verkaufsaktivitäten gesteigert um den befürchteten Auswirkungen der Krise zu begegnen und konnten teilweise Wettbewerbsvorteile nutzen, unsere Marke noch besser im Fachhandel zu positionieren.'

21. Sonnentor

Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr 2009 mit einem Umsatzplus von 2 Millionen Euro ab. Dabei konnte Sonnentor, dessen Sortiment mehr als 600 Produkte umfasst, laut eigenen Angaben hauptsächlich mit Produktinnovationen punkten. Diesen Kurs will das Unternehmen in diesem Jahr fortsetzen und hat dabei vor allem die Kernzielgruppe der Lohas im Blick. Auch 2010 setzen die Österreicher weiter und verstärkt auf das Konzept von Franchise-Geschäften. Sonnentor-Fachabteilungen gibt es außerhalb Österreichs bisher in Hamburg und Basel.

22. Alpro

Mit einem Umsatz von knapp 260 Millionen Euro ist das belgische Unternehmen europäischer Marktführer für Sojaprodukte. Im Naturkost-Fachhandel ist Alpro mit der Marke Provamel vertreten. Die Produktion der Provamel-Produkte, die am meisten Anteil an den CO2-Emissionen des Herstellers hat, konnte das Unternehmen Anfang 2010 klimaneutral stellen. Alpro arbeitet mit dem Label EcoSocial zusammen, darüber hinaus unterstützt das Unternehmen u.a. ein Schulprojekt in Brasilien sowie die International Polar Foundation.

23. Naturata

Die Kündigung des Kooperationsvertrags mit dem wichtigsten Rohstofflieferanten Spielberger GmbH Mitte Dezember 2008 wirkte sich auch auf das vergangene Jahr aus. Dennoch ist man bei Naturata optimistisch: 'Auch wenn 2009 kein einfaches Jahr war dank Wirtschaftskrise und der Trennung von Spielberger, haben wir ein passables Ergebnis erwirtschaftet, das nur knapp unterhalb des Umsatz-Ergebnis von 2008 liegt. Wir sind daher sehr zuversichtlich für das Jahr 2010.' In diesem Jahr will Naturata sein Soriment weiter überarbeiten. Neben der Umstellung auf ein einheitliches, schnell wieder erkennbares CI, setzt das Unternehmen in der Produktentwicklung stark auf den Ausbau im Bereich Sortimentstiefe aber auch auf die Entwicklung von Produktinnovationen. Zudem will Naturata den Bereich mit Demeter-Produkten weiter ausbauen. Sein Engagement im Bereich fairer Handel hat das Unternehmen, das Ökostrom bezieht, 2009 unter anderem durch das Einbinden des Fairtade-Siegels auf der gesamten Schokoladen-Range verdeutlicht.

24. ÖMA

Mit einem Umsatzrückgang von 1,2 Millionen Euro bei gleichzeitigem Absatzwachstum von knapp 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schlossen die Ökologischen Milchwerke Allgäu (ÖMA) das Geschäftsjahr 2009 ab. Die ÖMA sind Hersteller und Händler ökologisch erzeugter Milchprodukt-Spezialitäten und beliefern den Fachhandel seit mehr als 20 Jahren. Im Angebot sind über 180 Käsesorten.

25. Ecofinia

Der Newcomer unter den Top 25 ist die Ecofinia GmbH, eine Tochtergesellschaft der Ludwig Weinrich GmbH & Co KG, von der Ecofinia viele Leistungen übernimmt, etwa Rohwareneinkauf, Produktion, Logistik und Buchhaltung. Bei Ecofinia selbst kümmert man sich vor allem um Marketing und Vertrieb. In diesem Jahr führt das Unernehmen die neue Marke iChoc ein, die vorwiegend eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll. Die Muttergesellschaft entwickelt derzeit neue Energiekonzepte (Nutzung von Solarenergie sowie Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung).

So misst BioVista

Um an die Daten zu gelangen, wertet BioVista die Abverkaufsdaten von knapp 200 Bio-Fachhändlern aus. Es werden nur Waren gemessen, die über einen EAN-Code verfügen. Ein Teil des Frischebereichs bleibt damit also außen vor. BioVista führt keine Eigen- und Handelsmarken auf, die nur in eignen Filialen verkauft werden. Deshalb fehlt etwa Alnatura. Im vergangenen Jahr hat BioVista noch strengere Anforderungen an die auszuwertenden Läden gestellt. So wurden etwa keine in der Aufbauphase befindlichen Läden berücksichtigt, die in der Regel höhere Umsatzzuwächse als etablierte Läden verzeichnen. Dadurch können sich leichte Unterschiede zu früheren Auswertungen ergeben.

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