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SuperBioMarkt
Erster Reformhaus-Shop in Bio-Markt
Die SuperBioMarkt AG hat im Dortmunder Stadtteil Hombruch den größten Bio-Markt von Nordrhein-Westfalen eröffnet. In das 1.100 Quadratmeter große Geschäft ist ein Reformhaus mit 200 qm integriert - ein bundesweit bislang einmaliges Modell. // Peter Gutting
Nach dem Pilotprojekt in Osnabrück-Hellern (siehe BioHandel, 05/2005) wagt Michael Radau, Vorstand der SuperBioMarkt AG, eine weitere, großflächigere Kooperation mit der Neuform eG: das Shop-in-Shop-System. Innerhalb des Bio-Marktes gibt es ein eigenes Geschäft mit einer eigenen Leiterin und einer eigenen Kassenzone, sichtbar gemacht durch einen anders gestalteten Fußboden und auffällige Deckenhänger mit dem Reformhaus-Logo (siehe auch Seite 22).
Das Konzept orientiert sich an der Erwartung der Verbraucher. 'Viele gesundheitsbewusste Menschen nehmen die beiden Branchen gar nicht als etwas Unterschiedliches wahr, sondern sehen eher die Symbiose, das Miteinander', sagte Michael Radau bei der Eröffnung. Das Reformhaus sei sehr stark in den Bereichen Heil- und Kurmitteln sowie in der Beratung. Die Naturkostbranche habe ihre Stärken in der Frische und in der Produktvielfalt auf Bio-Niveau. Durch das Miteinander bekomme der Verbraucher beides.
Erste Erfahrungen mit dem Partner-Reformhaus-Konzept in Osnabrück-Hellern hätten gezeigt, dass die One-Shop-Idee tatsächlich als sinnvolle Ergänzung von Frische und Gesundheitsprodukten begriffen wird. 'Die Leute nehmen das ganz unkompliziert an'. Und die Umsätze im Reformhausbereich seien so, 'dass es sich trägt'. Michael Radau kann sich vorstellen, eine Kooperation mit der Neuform auch in weiteren Märkten anzustreben.
Konzeptionelle und pragmatische Gründe
In Dortmund-Hombruch sprachen außerdem pragmatische Gründe für das Shop-in-Shop-Modell. Die Fläche ist nach Einschätzung der SuperBioMarkt AG für ein reines Naturkost-Angebot etwas zu groß. Außerdem stand das alteingesessene Reformhaus, nur knapp 100 Meter vom neuen Ladenlokal entfernt, sowieso vor der Aufgabe einer Modernisierung. Nach ersten Gesprächen entschloss sich Anke Jankowski, die seit 18 Jahren im Reformhaus arbeitet, den Sprung zu wagen und das neue Geschäft zu übernehmen. Der bisherige Besitzer hatte aus Altersgründen schon vorher über einen Verkauf nachgedacht. Anke Jankowski ist nun Mitglied bei der Neuform-Genossenschaft, sie leitet ihren eigenen Shop und fungiert gleichzeitig als stellvertretende Marktleiterin des SuperBioMarktes.
Die insgesamt neunte Filiale von Michael Radau ist nicht nur die größte, sondern auch die erste im Ruhrgebiet. Kunden sollen nicht nur aus dem Stadtteil Hombruch, sondern auch aus anderen Gebieten des kaufkräftigen Dortmunder Südens kommen. Zum Konzept gehört die Kooperation mit dem örtlichen Schultenhof, einer GmbH der Arbeiterwohlfahrt, die Kartoffeln und Gemüse liefert und die Metzgerei als Shop-in-Shop betreibt. Bewährt ist die Kooperation mit dem Steinofen-Bäcker, der im Eingangsbereich auch ein kleines Café mit gut 20 Sitzplätzen betreibt. Optisches Highlight des Ladens sind zwei Kühe, Kunstwerke aus Polyester, aufgestellt in der Mopro-Abteilung und der Kinderspielecke, wo sie von den Kleinen durchaus nicht nur bestaunt werden dürfen. Ebenfalls nicht alltäglich: eine zentrale Regalinsel 'Fairer Handel'.
21 Arbeitsplätze sind in Hombruch neu entstanden. Die SuperBioMarkt AG hat inzwischen 150 Mitarbeiter, davon neun Auszubildende. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 9,25 Millionen Euro, ein flächenbereinigtes Plus von 15 Prozent.
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