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Branchen-Analyse

Betriebsergebnisse im Fachhandel sinken um ein Viertel

Den Ergebnissprung aus dem Jahr 2020, der Hochphase der Corona-Pandemie, kann der Naturkostfachhandel im Folgejahr nicht halten. Die Handelsspanne hat sich verschlechtert, während die Kosten gestiegen sind.

Die vorläufigen Ergebnisse aus dem ContRate© Branchen-Betriebsvergleich 2021 liegen vor: Die Umsätze sind leicht gefallen, die Handelsspanne hat sich etwas verschlechtert, während gleichzeitig die Gesamtkosten gestiegen sind - mit der Folge, dass das Betriebsergebnis durchschnittlich um ein Viertel geringer ist als im Vorjahr.

Die Detailanalyse zeigt bei der vorläufigen Auswertung, dass die bislang ausgewerteten Betriebe 3,3 Prozent weniger Umsatz erzielten als im Vorjahr. Diese Entwicklung bedeutet, dass die zweistelligen Umsatzzuwächse aus dem ersten Corona-Jahr in 2021 nicht gehalten werden konnten.

Da der Umsatzrückgang einhergeht mit einer nochmaligen Steigerung der durchschnittlichen Kaufsumme, ist die Ursache für diese rückläufige Entwicklung in einem weiteren Rückgang der Zahl an täglichen Kaufvorgängen beziehungsweise Kunden zu sehen. Die Handelsspanne ist das Maß für den Anteil des Rohertrags am Umsatz, der dem Händler nach Abzug des Wareneinsatzes bleibt, um seine Handlungskosten zu decken, Darlehen zu tilgen und Gewinn zu erzielen.

Die Warenbeschaffung und damit der Wareneinsatz stellen den weitaus größten Kostenblock im Lebensmittelhandel dar. Die realisierte Handelsspanne liegt in der vorläufigen Auswertung bei 34,5 Prozent und damit um knapp einen Punkt unter dem Vergleichswert vom Vorjahr.

Personalkosten steigen

Da mit den Umsatzsprüngen im Coronajahr ansatzlos und ohne Vorbereitung umgegangen werden musste, musste dieser massive Nachfrageschub zunächst mit der vorhandenen Logistik und Personalausstattung bewältigt werden. Da eine angemessene personelle Aufstockung kurzfristig durchweg nicht möglich war, wurde in vielen Betrieben der individuelle Mehraufwand mit Gehaltserhöhungen und Bonuszahlungen ‚ausgeglichen‘.

Und 2021 traf das derart erhöhte Personalkostenniveau auf rückläufige Umsätze – mit der wirtschaftlichen Folge, dass der Personalkostenanteil am Umsatz um einen halben Prozentpunkt stieg. Der Anteil der Gesamtkosten am Umsatz ist bei der vorläufigen Auswertung deutlich gestiegen auf 28,2 Prozent. Auffällig sind neben den gestiegenen Personalkosten die erheblichen Steigerungen bei den Ausgaben für Reparatur und Instandhaltung sowie bei der Gewerbesteuer.

Die beschriebenen Entwicklungen von Umsatz, Spanne und Kosten haben zur Folge, dass die bisher ausgewerteten Teilnehmer am ContRate©-Betriebsvergleich in 2021 im Durchschnitt ein um 27 Prozent schlechteres Betriebsergebnis erzielen (im Vergleich zum Vorjahr). Der Cashflow sinkt auf 7,2 Prozent, das anteilige Ergebnis liegt bei 6,3 Prozent vom Umsatz.

Neue Kunden überzeugen

Vor einem Jahr plädierten wir an dieser Stelle dafür, dass die Bioläden und Biomärkte für sich weitere Alleinstellungsmerkmale werden entwickeln müssen, um zukünftig vor allem neue Kunden zu interessieren und zu überzeugen. Nach den Entwicklungen und Erfahrungen aus 2021 gilt dies umso mehr!

Alle Ergebnisse auf einen Blick

Der Branchenreport Naturkost 2022 liefert fundierte Information für Entscheider. In einer umfangreichen Mappe werden die entscheidenden Branchen-Kennzahlen zusammengefasst, basierend auf den anonymisierten und kumulierten Ergebnissen von über einhundert Betrieben.

Zu bestellen bei der Kommunikationsberatung Klaus Braun, Bartholomäus-Weltz-Platz 8, 67346 Speyer, Tel 06232-651166, Fax 06232-651167, E-Mail: info@braunklaus.de.

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