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Integration des Schwesterunternehmens

Sonnentor veröffentlicht erste Gemeinwohl-Bilanz für beide Standorte

Der Bio-Tee- und Gewürz-Hersteller aus Österreich hat erstmals eine Gesamtbilanzierung für seinen Haupt- und Nebenbetrieb im Rahmen der Gemeinwohl-Ökonomie aufgestellt. Laut des Unternehmens lassen sich dadurch neue Synergien nutzen.

Der österreichische Bio-Hersteller Sonnentor hat erstmals eine länderübergreifende Gemeinwohl-Bilanz gemeinsam mit seinem Schwesterbetrieb in Tschechien erstellt. Den zweiten Sonnentor-Standort im tschechischen Čejkovice gibt es bereits seit 1992. Das Team vor Ort ist auf die Produktion von Teebeuteln spezialisiert. Für beide Betriebe ist die Gemeinwohl-Ökonomie seit 2011 wegweisend für die Entwicklung des Standortes und der Belegschaft. Sie ermöglicht es dem Unternehmen soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsfaktoren anhand von konkreten Kriterien messbar zu machen.

Ergebnis der Gemeinwohl-Bilanz

Bei der diesjährigen Bilanzierung erreichte Sonnentor 746 von 1.000 möglichen Punkten. Bereits mit dem Erreichen von mehr als 300 Punkten gelten Unternehmen oder Organisationen als vorbildlich. „Wir sind daher mit unserem Ergebnis sehr zufrieden und zählen zu den absoluten Spitzenreitern des gelebten Gemeinwohls“, erklärt Florian Krautzer, der als Corporate Social Responsibility Manager bei Sonnentor gemeinsam mit seiner Kollegin Baigal Fichtinger die Bilanzierung verantwortet.

Anhand der für die Bilanz notwendigen strukturierten Bewertung lasse sich für Unternehmen gut erkennen, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt, beziehungsweise an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann. Aufgrund dessen plant das Unternehmen, sich in den kommenden Jahren auf mehrere, wesentliche Themenbereiche zu konzentrieren und konkrete Projekte dazu umzusetzen. Im Fokus stünden dabei: Transparenz in der Lieferkette, Klimaschutz, Förderung ländlicher Entwicklung weltweit sowie die Weiterentwicklung und Entsorgung von Verpackungen.

Vorteile der Gesamt-Bilanzierung

Um die Transparenz weiter auszubauen, vernetzte sich das Team der sogenannten „Wertehüter“ mit dem tschechischen Arbeitsteam und sammelte über Monate hinweg die erforderlichen Daten, heißt in einer Pressemitteilung von Sonnentor. „Damit ist uns ein wichtiger Meilenstein in Sachen Transparenz gelungen“, betont Geschäftsführerin Manuela Raidl-Zeller und ergänzt: „Außerdem konnten wir dank des intensiven Austausches neue Potenziale erkennen und uns so gegenseitig stärken.“

Denn durch die strukturierte Bewertung der einzelnen Kriterien seien Synergien sichtbar geworden. Es sei nun möglich, diese Maßnahmen zwischen den Standorten auszutauschen und im besten Fall weiterzuentwickeln. „Unser Schwesterbetrieb in Tschechien fördert zum Beispiel den Skills-Austausch im Team durch eine sehr niederschwellige Vernetzung der Mitarbeitenden untereinander, in Sprögnitz sind wiederum die Fördergespräche mit den einzelnen Mitarbeitenden sehr gut strukturiert. Diese Stärken gilt es, in die Prozesse des jeweils anderen Betriebes zu integrieren“, so Florian Krautzer.

Gemeinsame Zielsetzung

Ein gemeinsames Ziel haben sich beide Teams auch gesetzt: Ab 2030 sollen beide Produktionsstandorte von Sonnentor frei von Treibhausgasemissionen sein. „Zuerst wurde unser aktueller Status bilanziert und im Anschluss analysiert. Daraus wiederum konnten wir Maßnahmen ableiten, die sowohl Reduktion und, solange notwendig, auch Kompensation umfassen. Nur so können wir unser langfristiges Netto-Null-Ziel erreichen“, erklärt Florian Krautzer.

Zu den Reduktionsmaßnahmen zählen laut Sonnentor unter anderem der Ausbau der E-Fahrzeug-Flotte sowie technische Neuerungen zur Optimierung der Produktionsprozesse. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, werde die Hälfte des benötigten Stroms mithilfe von PV-Anlagen selbst generiert. Darüber hinaus konnten in den letzten 5 Jahren bereits über 50 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden. (dan)

Das Cover des Gemeinwohl-Berichts von Sonnentor


Zum aktuellen Gemeinwohl-Bericht von Sonnentor
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