Biohandel

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Riesen-Margen

LEH langt bei Bio kräftig zu

Das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus hat errechnet, wie hoch Margen bei Bio im LEH sind. Im Vergleich zu konventionellen Produkten gibt es zum Teil krasse Unterschiede.

Wer die Bauern für die hohen Preise von Bio-Produkten verantwortlich macht, sagt nicht die ganze Wahrheit. Denn der Handel ist der eigentliche Preistreiber, wie Plusminus herausgefunden hat. Bei Bio-Hähnchenbrust wird ungeniert eine Marge von 61 Prozent realisiert, während bei konventionellem Hähnchenbrustfleisch nur 39 Prozent aufgeschlagen werden. Da die Produktion der Bio-Variante bereits fast dreimal so teuer ist wie bei konventionellem Fleisch, steht ein Ladenpreis von durchschnittlich 30 Euro für ein Kilo Bio-Hähnchenbrustfleisch einem Verkaufspreis von 7 Euro für herkömmliche Ware gegenüber.

Zur Förderung des Absatzes von Bio-Fleisch trägt diese Preispolitik nicht bei. Die Vermutung von Kritikern, dass LEH und Discounter Bio nur einlisten, um wenigstens noch ein bisschen Geld mit Lebensmitteln zu verdienen, scheint sich zu bewahrheiten. Fleischskandale spielten dem Handel in die Hände, weil Verbraucher ein gutes Gewissen haben wollten und bereit seien, sehr viel mehr Geld für Bio-Fleisch auszugeben, sagte Handelsexperte Joachim Riedl von der Hochschule Hof in der Sendung. Das wüsste auch der Handel.

Der Bio-Fachhandel allerdings kann zufrieden mit der Preispolitik des LEH bei Bio sein. Schließlich muss er noch zusätzlich die Großhandels-Marge von rund 25 bis 35 Prozent realisieren. Zusammen mit einer durchschnittlichen Einzelhandelsmarge von 35 bis 45 Prozent läge der Preis für ein Kilo Hähnchenbrust bei gleichen Produktionskosten im Bioladen noch höher als im LEH, wenn man von den gleichen Produktionskosten ausginge. Gemessen am Verkaufspreis schlägt der Bio-Handel etwa 67 Prozent auf.

Plusminus hat die Kalkulation auch bei Butterkäse und Kartoffeln nachvollzogen. Dort waren die Aufschläge im Vergleich zum Hähnchenfleisch etwas moderater.

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