Am Donnerstagmorgen hat im Berliner Stadtteil Friedrichhain der erste rein vegane Rewe-Supermarkt eröffnet. Nach ersten Planungen, die erstmals Mitte März bekannt wurden, ist das neue Markt-Format mit dem Namen „Rewe voll pflanzlich“ nun in einer ehemaligen Veganz-Filiale an der Warschauer Brücke in direkter Nähe zur S-Bahn entstanden.
Laut Angaben der Supermarktkette umfasst das Sortiment des 212 Quadratmeter großen Vegan-Marktes mehr als 2.700 pflanzliche Produkte von 300 Marken, fast doppelt so viele wie in den herkömmlichen Rewe-Geschäften. Auf Nachfrage von BioHandel liegt der Bio-Anteil im „Rewe voll pflanzlich“ mit mehr als 500 Produkten bei rund 20 Prozent. In dem Bio-Sortiment vertreten sind unter anderem die Eigenmarken „Rewe Bio + vegan“ und „Rewe Bio“ sowie Produkte anderer veganer Marken, darunter Not Guilty, Biovegan, Wholey und Heimatgut.
Kompakte Filiale mit Vollsortiment und neuem Design
Trotz der, verglichen zu anderen Rewe-Standorten, kompakten Größe umfasst das Angebot des veganen Marktes neben Trockenprodukten, (Tief-)Kühlwaren und Drogerieartikeln auch eine Salat- und Snackbar, frisches Sushi, Obst und Gemüse, mehr als 40 verschiedene rein pflanzliche Backwaren sowie eine Softeismaschine. „Wir sind ein richtiger Supermarkt, nur eben rein pflanzlich“, sagt Marktleiter Dennis Henkelmann.
Der selbstständige Kaufmann setzt in seinem zweiten Rewe-Markt auf ein Team aus zwölf Mitarbeitenden. Sie alle wurden speziell zum pflanzlichen Sortiment geschult, um die Kundschaft optimal beraten zu können. In dem Supermarkt gibt es drei Self-Checkout-Kassen zum selbst scannen. Mit dem „Scan&Go“-System können die Kundinnen und Kunden ihren Einkauf außerdem schon bei der Regalentnahme per Handscanner oder mit dem Smartphone erfassen und in den Wagen legen.
So sieht Rewes veganer Markt von innen aus
Das Design des Ladens hebt sich Rewe zufolge von den anderen rund 3.800 Filialen ab. Zusammen mit einer Kreativagentur hat das Unternehmen das Konzept für den pflanzlichen Markt entworfen. Farblich ist die neue Filiale in Neongelb, Grün und Rostrot gestaltet. Von der Decke bis über den Boden ziehen sich große, bunte Dreiecke (siehe Galerie). Dem normalerweise roten Rewe-Logo durfte laut Stefan Hörning, Vorsitzender der Geschäftsleitung Rewe Ost, für den Vegan-Markt erstmals ein Neuanstrich gegeben werden: „Die grünen Buchstaben ergänzen wir durch den simplen Zusatz ‚voll pflanzlich‘. Damit bringen wir ohne Schnörkel auf den Punkt, was im Laden drinsteckt“, erklärt Hörning.
Vegan-Markt als Test für den Handel
Rewe-Group-Vorstand Peter Maly sieht die rein pflanzliche Marktfiliale als einen wichtigen Test. Mit „Rewe voll pflanzlich“ zeige die Supermarktkette, wie abwechslungsreich und groß die Auswahl veganer Produkte ist. „In unserem pflanzlichen Supermarkt gibt es doppelt so viele Produkte wie im üblichen Rewe-Sortiment. Wir versprechen uns in erster Linie Lerneffekte für unsere klassischen Supermärkte. Hier an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain haben wir die Chance, noch mehr neuen Produkten und Marken den Weg ins Supermarktregal zu ebnen“, so Maly.
Auch Berlins Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, die bei der Eröffnung des veganen Rewe-Marktes dabei war, sieht das Geschäft als eine Art Lackmustest für den bundesweiten Handel: „Berlin ist der richtige Ort für Innovationen, das gilt auch für neue Konzepte im Handel.“ Mit einem komplett veganen Markt könne Rewe die Nachfrage bei den Berliner Kundinnen und Kunden prüfen. „Denn das Einkaufsverhalten der Menschen verändert sich, wir leben und ernähren uns heute viel bewusster“, begründet Giffey.
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