Für seine besonderen Verdienste um die Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Agrarwissenschaftler und Landwirt Dr. Felix Prinz zu Löwenstein mit der Professor-Niklas-Medaille ausgezeichnet.
Löwenstein studierte Agrarwissenschaften in Weihenstephan und verbrachte anschließend drei Jahren als Entwicklungshelfer auf Haiti. 1986 übernahm er den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb nahe Darmstadt und stellte ihn 1992 auf Bio um. Seitdem wird das Hofgut Habitzheim nach Naturland-Richtlinien bewirtschaftet. Von 1998 bis 2014 war Löwenstein Mitglied im Naturland-Präsidium und prägte den Verband in dieser Zeit maßgeblich mit.
Als Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) war er bis Ende 2021 fast 20 Jahre lang der oberste Vertreter der deutschen Bio-Branche in Berlin und Brüssel. Löwenstein ist Autor zweier Bücher zum Thema Öko-Landbau und Welternährung. Seit 2021 ist er Vorsitzender des Beirats im kirchlichen Entwicklungswerk Misereor.
Peter Röhrig, geschäftsführender BÖLW-Vorstand, gratulierte zu Löwenstein zur „Anerkennung seines Weitblicks und Lebenswerks“. Dabei machte er darauf aufmerksam, dass zum ersten Mal ein Bio-Bauer die Medaille erhalte.
„Ich freue mich, dass ich als Bio-Bauer diese Auszeichnung bekomme, weil dies verdeutlicht, dass der Öko-Landbau dem Interesse unserer Gesellschaft dient.“
Auch Naturland gratulierte seinem früheren Präsidiumsmitglied zur Auszeichnung: „Felix Löwenstein hat Naturland und die gesamte Bio-Branche geprägt wie kaum ein anderer. Er ist ein Visionär mit Stallgeruch, der – aus der Praxis kommend – zugleich immer weit über die Grenzen des eigenen Ackers hinausgedacht hat. Damit hat er mich und viele andere, die mit ihm arbeiten durften, inspiriert und bestärkt in unserem Engagement für den Öko-Landbau“, sagte Naturland-Präsident Hubert Heigl.
Löwenstein selbst sagte: „Ich freue mich, dass ich als Bio-Bauer diese Auszeichnung bekomme, weil dies verdeutlicht, dass der Öko-Landbau dem Interesse unserer Gesellschaft dient. Denn für viele drängende Probleme in Landwirtschaft und Ernährung hat der Öko-Landbau schon heute Lösungen. So bereitet er mit seinen Innovationen den Weg für die Transformation der gesamten Landwirtschaft.“
Die Professor-Niklas-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu vergeben hat. Sie trägt den Namen des ersten Landwirtschaftsministers der Bundesrepublik, der von 1949 bis 1953 im Amt war: Professor Dr. Dr. h.c. Wilhelm Niklas. Sie wird jährlich im Rahmen des „Politischen Erntedanks“ für besondere Verdienste für die Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft in Berlin vergeben.
Neben zu Löwenstein erhielten die Auszeichnung in diesem Jahr auch Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, von 2016 bis 2019 Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie Prof. Thomas Mettenleiter, von 1997 bis 2023 Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). (juk)
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.