Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Cem Özdemir

Lebensmittelpreise sollen „die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken“

Der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kündigt das Ende von „Ramschpreisen für Lebensmittel“ an. Außerdem will er neue Vorgaben für Fertigprodukte und mehr Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen.

Nach den Plänen von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sollen die Preise für Lebensmittel künftig steigen. Was Kunden für ihren Einkauf zahlen, müsse „die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken“, sagte der Grünen-Politiker in der Bild am Sonntag. „Ramschpreise für Lebensmittel darf es nicht mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern.“

Özdemir kündigte ein „gutes Einkommen für unsere Bauern“ an, außerdem „gesundes Essen für alle sowie mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz“. Von vier Euro pro Kilo Hackfleisch „kann keine Bauernfamilie leben“, so Özdemir. Die Investitionsförderung soll sich nach den Haltungsbedingungen in den Ställen richten. Die Zahl der Tiere müsse sich an der verfügbaren Fläche orientieren.

Lebensmittel dürften „kein Luxusgut werden“. Doch Landwirte bräuchten mehr Wertschätzung. Er wolle erreichen, „dass wir in Deutschland unsere tollen Lebensmittel genauso wertschätzen wie unsere tollen Autos. Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl.“

Zudem will Özdemir den Gehalt von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten verringern, damit sich die Menschen in Deutschland gesünder ernähren. Die Politik habe zu lange versucht, die Industrie mit freiwilligen Selbstverpflichtungen zur Reduktion dieser Inhaltsstoffe zu bewegen. „Damit ist jetzt Schluss“, sagte Özdemir. Mit ihm werde es verbindliche Reduktionsziele geben.

Um das im Koalitionsvertrag festgelegte Bio-Ziel zu erreichen, muss der Anteil der ökologischen Landwirtschaft von jetzt rund 10 Prozent bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Özdemir will dabei „die Nachfrage des Staates nutzen“ und die Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen auf mehr Regionalität und mehr Bio umstellen. „Der Staat muss da Vorbild sein“. sagte Özdemir.

Kommentare

Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.

Weiterlesen mit BioHandel+

Melden Sie sich jetzt an und lesen Sie die ersten 30 Tage kostenfrei!

  • Ihre Vorteile: exklusive Berichte, aktuelles Marktwissen, gebündeltes Praxiswissen - täglich aktuell!
  • Besonders günstig als Kombi-Abo: ausführlich in PRINT und immer aktuell mit ONLINE Zugang
  • Neu: das BioHandel e-Paper inkl. Archivfunktion
30 Tage kostenlos testen
Sie sind bereits Abonnent von BioHandel+? Dann können Sie sich hier anmelden.

Auch interessant: