Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Regionalität

Neues Zeichen für Bio-Produkte aus Brandenburg

Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium hat ein Qualitätszeichen für regionale Bio-Produkte entwickelt. Lebensmittel aus dem eigenen Bundesland sollen damit sichtbarer werden.

Brandenburger Bio-Unternehmen können ihre Produkte ab sofort mit einem neuen Label kennzeichnen. In weißer Schrift auf rotem Grund weist das vom Landwirtschaftsministerium auf den Markt gebrachte Zeichen „Bio Brandenburg. Gesicherte Qualität“ ökologisch erzeugte Produkte aus dem eigenen Bundesland aus.

Das bedeutet: Bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Käse, Joghurt oder Wurst müssen mindestens 90 Prozent der Zutaten aus Brandenburg kommen. Bei nicht verarbeiteten Lebensmitteln wie Eiern, Milch oder Kartoffeln sind es 100 Prozent. Für konventionelle Produkte mit Brandenburger Herkunft gibt es das Zeichen ohne den Zusatz „Bio“. „Landwirtschaftsbetriebe und das Ernährungshandwerk können diese Qualitätszeichen nutzen, um ihre Produkte sichtbarer zu platzieren und damit die steigende Nachfrage nach guten regionalen Lebensmitteln besser zu stillen“, teilt der brandenburgische Landesagrarminister Axel Vogel mit.

Um die Kennzeichnung verwenden zu dürfen, müssen Produkte über die Herkunft hinaus weitere Kriterien erfüllen. Bei Bio dürfen Tiere etwa höchstens vier Stunden bis zum Schlachthof transportiert werden und Wiederkäuer müssen „ausreichend mit Grünfutter und nicht ganzjährig mit Silage“ gefüttert werden, verlangt das Landwirtschaftsministerium unter anderem. Ob die Kriterien eingehalten werden, überprüfen die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau (FÖL) und die Pro Agro GmbH.

Erste Betriebe bekunden Interesse

Mit großen Mehrkosten für Abnehmer und Erzeuger rechnet Gerald Köhler, stellvertretender Geschäftsführer der FÖL, nicht: „Wir werden die ohnehin schon bestehenden Öko-Kontrollen dazu nutzen und dabei weitere Prüfkriterien abfragen. Deshalb ist da der Aufwandvergleichsweise gering“, sagte er dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Zu den ersten Betrieben, die das Qualitätszeichen nutzen wollen, gehört die Bio-Molkerei „Hoffnungstaler Werkstätten“. „Über das Brandenburger Regionalzeichen können wir am Markt unsere Werte und unser nachhaltiges Handeln noch besser transparent machen“, teilt Betriebsleiter Reinhard Manger mit. Im Einzelhandel und in der Belieferung der Berliner Gemeinschaftsverpflegung sieht er die Molkerei „bereits gut aufgestellt“. Das neue Siegel soll dem Unternehmen nun dabei helfen, den „regionalen Standortvorteil in Berlin und Brandenburg zu sichern und weiter ausbauen zu können.“ (kam)

Das Brandenburger Bio-Zeichen weist Verbraucher auf Produkte aus dem eigenen Bundesland hin.

Kommentare

Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.

Auch interessant: