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Nährwertkennzeichnung: Edeka und Netto machen Probelauf

seinen Kunden ab Ende August die Chance, sich ein Bild von den drei meistdiskutieren Nährwertkennzeichnungsmodellen zu machen. Der Probelauf soll Aufschluss über das Kaufverhalten geben. Das Ministerium hat unterdessen eine Verbraucherbefragung gestartet.

Der Edeka-Verbund bietet seinen Kunden ab Ende August die Chance, sich ein Bild von den drei meistdiskutieren Nährwertkennzeichnungsmodellen zu machen. Der Probelauf soll Aufschluss über das Kaufverhalten geben. Das Ministerium hat unterdessen eine Verbraucherbefragung gestartet.

Getestet werden der Nutri-Score (farbliche Kennzeichnung), das Modell des Max-Rubner-Instituts (Kombination von Nährwertangaben mit Ernährungswegweiser) und des Lebensmittelverbandes Deutschland (Tortendiagramm), siehe auch Foto. Jeweils 16 Eigenmarkenartikel aus unterschiedlichen Warengruppen des Vollsortimenters und des Discounters sollen eine der genannten Kennzeichnungen auf der Vorderseite der Verpackung tragen. Die Frage, ob die Kennzeichnungen das Kaufverhalten beeinflussen, stehe im Fokus des rund dreimonatigen Tests. Ziel sei es, die Entwicklung verbrauchernaher Lösungen für mehr Transparenz und Orientierung bei der Lebensmittelauswahl voranzutreiben.

Edeka und Netto Marken-Discount begrüßen nach eigenen Angaben grundsätzlich die Einführung einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen. Um den möglichen Nutzen und die Akzeptanz eines solchen Systems aber realistisch zu bewerten, müssten authentische Erfahrungswerte aus der Lebenswelt der Verbraucher einbezogen werden. Aus diesem Grund wollen Edeka und Netto als erste Handelsunternehmen einen Praxistest unter realen Bedingungen starten.

Auswahl reicht von Paprika-Chips bis Pralinen

Ausgewählt wurden besonders beliebte und verkaufsstarke Artikel – darunter bewusst auch Fertiggerichte und Snacks. Mit dem Nutri-Score werden beispielsweise Paprika-Chips, Lasagne, Thunfisch-Pizza, Hühnerfrikassee oder Nudelauflauf gekennzeichnet. Die Modelle des Max Rubner Instituts sowie des Lebensmittelverbandes sollen sich unter anderem auf Kochschinken, Bandnudeln, Tilsiter, Buttertoast, Mehrkornbrötchen, Schoko-Röllchen oder Pralinen wiederfinden. „Anhand einer Beobachtung des Kaufverhaltens, einer möglichen Änderung dessen sowie einer Analyse der Verkaufszahlen aller Artikel, erhofft sich der Edeka-Verbund wertvolle Impulse, um die Erwartungen der Kundinnen und Kunden noch besser zu verstehen und bei der zukünftigen Entwicklung verbrauchernaher Lösungen zu berücksichtigen“, heißt es in einer Mitteilung.

Klöckner setzt auf Verbraucherumfrage

Um Klarheit über die Wirkung von Nährwertkennzeichnungen zu bekommen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereits Ende Juli eine Verbraucherbefragung gestartet, deren Ergebnisse Ende September vorliegen sollen. Die Auswahl der Modelle wurde um das sogenannte Keyhole-Modell (Positivbewertung anhand ausgewählter Nährstoffe) ergänzt. Die Befragung wird von einem unabhängigen Markt- und Meinungsforschungsinstitut, der INFO GmbH durchgeführt.

Die Teilnehmer der insgesamt zehn Fokusgruppen werden laut Ministerium nach festgelegten Kriterien zusammengestellt, wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Region, Stadt und Land, höherer bzw. geringerer Bildungs- und Einkommensstatus. Auch ernährungsbedingt Erkrankte werden befragt. In rund zweistündigen moderierten Fokusgruppen werden die Teilnehmer die vier zur Wahl stehenden Modelle hinsichtlich ihrer Wahrnehmung, Verständlichkeit sowie hinsichtlich des Verbraucherverständnisses diskutieren. Aufbauend auf den Ergebnissen der Diskussionen in den Fokusgruppen wird im August und Anfang September 2019 eine quantitative Analyse stattfinden, die für die Bevölkerung in Deutschland repräsentative Ergebnisse erbringen wird. In verschiedenen Interviewformaten werden circa 1.600 Verbraucher befragt.

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