Als Hersteller und Landwirt ist unser ausgesprochenes Ziel, dass so viele Menschen wie möglich Bioprodukte nutzen bzw. Bio-Lebensmittel essen – ob Brot, Gemüse, Fleisch oder eben auch Öle. Ist es dann nicht egal, wo sie diese Bio-Einkäufe letztendlich tätigen? Ob im Fachhandel oder im Discounter?!
Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Fachhandel sich schwertut, an die Umsatzzuwächse der letzten Jahre anzuknüpfen und die Ladenzahl der kleineren Läden sinkt. Was ist, wenn die Kunden ihren Fachhandel dann gar nicht mehr erreichen, weil er schlichtweg nicht mehr da bzw. nur umständlich erreichbar ist?! Was tun die Fachhändler, um ihren Kunden Angebote zu machen, damit sie weiterhin diesen Einkaufsort präferieren? Sind die Fachhändler beispielsweise an Online-Konzepten dran, um auch bequeme Bio-Einkäufer abzuholen? Mit welchen Anreizen will der Fachhandel gegen die Werbemillionen des konventionellen Handels seine Stellung behaupten?
Schon lange machen wir uns in der Branche Gedanken, wie der Fachhandel seinen richtigen und wichtigen Platz in der Gesellschaft behalten und bestärken kann. Nur „Bio“ anzubieten reicht nicht mehr: Produktvorteile müssen kommuniziert, Hintergründe der Nachhaltigkeit herausgearbeitet und die Erwartung der Verbraucher an ein Fachgeschäft erfüllt werden. Der Nutzen von regionalen und solidarischen Wertschöpfungsprojekten wie „Heimische Bio-Landwirtschaft“ muss ebenso überzeugend dargestellt werden wie Fairtrade-Projekte weltweit. Die werteorientierte Auswahl, die ehrliche Transparenz und der gesunde Genuss müssen in den Vordergrund gestellt werden. Unser größter Wunsch bleibt: Der Fachhandel soll der Motor für die ökologische und soziale Weiterentwicklung der Ernährungswirtschaft bleiben! Denn die modernen Verbraucher sind von der gesellschaftlichen Bedeutung des Fachhandels als Einkaufsstätte überzeugt!
Judith Faller-Moog
Geschäftsführerin Bio Planète Ölmühle Moog & Landwirtin
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