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Nach Insolvenz

Investoren sichern Weiterbetrieb von Reformhaus Bacher

Ein Konsortium aus Investoren will mit umfangreichen Restrukturierungen das Reformhaus zukunftsfest machen. Dafür soll unter anderem das Onlinegeschäft gestärkt werden.

Das Reformhaus Bacher hat sein Insolvenzverfahren offiziell beendet. Auf Beschluss des zuständigen Amtsgerichts in Düsseldorf habe die Reformhaus Bacher GmbH & Co. KG das Eigenverwaltungsverfahren zum 1. Februar 2023 verlassen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Am Ende habe man bundesweit rund 550 Arbeitsplätze sichern können, zehn defizitäre Filialen seien laut Bacher geschlossen worden.

„In den zurückliegenden Monaten haben wir eine insgesamt schwierige Zeit durchlebt, aber wir freuen uns nun auf Basis unseres wahrhaft starken Bacher-Teams die Zukunft der verbliebenen neunzig Filialen aktiv zu gestalten“, sagte Dirk Stolpmann, Geschäftsführer der Reformhaus Bacher Beteiligungsgesellschaft mbH am Montag.

Bacher meldete im vergangenen Jahr Insolvenz an, nachdem die Folgen der Corona-Krise und der inflationsbedingten Kaufzurückhaltung zu einem Umsatzeinbruch geführt hatten. Im Juli 2022 startete das Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, um das Geschäft zu restrukturieren und sich zukunftsfähig aufzustellen.

Rettung dank vieler externer Berater

Neben der Einigung mit den Gläubigern im Rahmen eines Insolvenzplans, der einstimmig angenommen wurde, umfasste die Restrukturierung unter anderem Maßnahmen zur Kostensenkung, Neuverhandlungen von Mietverhältnissen und die Reorganisation der bestehenden Gesellschaftsstruktur. „Ein wesentlicher Bestandteil in diesem Zusammenhang ist auch der Einstieg eines Konsortiums von Investoren mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Reformhausbranche“, teilte Bacher mit.

Die Investoren sollen das Geschäft der Reformhauskette nun weiterentwickeln und in eine stabile Zukunft führen. Dazu gehöre laut Bacher auch eine Stärkung das Online-Geschäfts. Das Reformhaus geriet deshalb in finanzielle Schieflage, weil während der Corona-Lockdowns kaum noch Menschen in den seinerzeit noch rund 100 stationären Filialen in Straßenlagen, Einkaufszentren und an Hauptbahnhöfen eingekauft hatten.

Während des gesamten Eigenverwaltungsverfahrens wurde die Geschäftsführung um Dirk Stolpmann und Sascha Schwedler von den Rechtsanwälten Peter Neu und Thorsten Kapitza von der auf Insolvenz- und Sanierungsrecht spezialisierten Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu beraten. Finanzwirtschaftlich wurde das Unternehmen von Anchor Management unterstützt.

Bei der Restrukturierung wurde Bacher auch durch den gerichtlich bestellten Sachwalter, dem sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner aus Düsseldorf begleitet, dessen Aufgabe es war, das Reformhaus im gesamten Verfahren zu überwachen und die Interessen aller Gläubiger zu wahren. Die strukturierte Investorensuche wurde von der CVM GmbH aus Dortmund geführt. (mis)

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