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Filialisten: Erdkorn kündigt zügige Expansion an

Perspektiven Neue Läden Filialisten Erdkorn kündigt zügige Expansion an Die Hamburger Erdkorn GmbH setzt zur bundesweiten Expansion an: Bis 2008 sollen 25 neue Märkte eröffnet werden - zwölf davon allein in Nordrhein-Westfalen. Mit einem Markt in Köln wurde am 1. Juli der Anfang gemacht. // Horst Fiedler Der neue Markt in der Koblenzer Straße im Kölner Süden verfügt über 950 Quadratmeter Verkaufsfläche, die sich bei Bedarf
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Erdkorn kündigt zügige Expansion an

Die Hamburger Erdkorn GmbH setzt zur bundesweiten Expansion an: Bis 2008 sollen 25 neue Märkte eröffnet werden - zwölf davon allein in Nordrhein-Westfalen. Mit einem Markt in Köln wurde am 1. Juli der Anfang gemacht. // Horst Fiedler

Der neue Markt in der Koblenzer Straße im Kölner Süden verfügt über 950 Quadratmeter Verkaufsfläche, die sich bei Bedarf auf 1.300 Quadratmeter erweitern lässt. Dies ist ein wichtiger Faktor für Erdkorn-Geschäftsführer Thomas Hinz, der seine neue Filiale der Presse vorstellte: 'Unsere Kunden müssen sich keine Sorgen darüber machen, wo sie ihren Einkaufswagen abstellen können. Außerdem sollen Kinder bei uns die Bio-Welt kennen lernen. Und die brauchen viel Platz zur Entfaltung.'

Die Einrichtung des Ladens erfolgte nach Feng-Shui-Prinzipien - wie bei den bislang sechs norddeutschen Filialen auch. Im großzügigen Eingangsbereich, der durch eine lange Schaufensterfront gut mit natürlichem Licht versorgt wird, befindet sich das obligatorische Wasserspiel. Den Kunden stehen 50 Parkplätze zur Verfügung. Vis-a-vis der neuen Erdkorn-Filiale ist praktisch als Antipode ein McDonalds-Restaurant. An die Fassade wurden große Tafeln mit der Aufschrift Bio-Discount montiert. Sie sind am Einmündungsbereich zur Bonner Straße, einem verkehrsreichen Autobahnzubringer, nicht zu übersehen. Dort entsteht zurzeit auch eine neue Stadtbahn-Station.

Weitere Filialen in Köln geplant

Im westlichen und nördlichen Teil Kölns sollen weitere Erdkorn-Filialen eröffnet werden. Der Mietvertrag für einen der Standorte sei bereits unterschriftsreif. Neben dem neuen Kölner Standort verfügt das Unternehmen noch über vier Filialen in Hamburg und jeweils eine in Kiel und Lübeck. Laut Erdkorn konnte der Umsatz in diesen Filialen im vergangenen Jahr um bis zu 29,5 Prozent gesteigert werden - mit weiter steigender Tendenz 2005.

Warenkorb 25 Prozent günstiger

Erdkorn wirbt damit, Bio-Produkte 25 Prozent günstiger anzubieten als marktüblich. Geschäftsführer Hinz erläuterte gegenüber BioHandel, dass dieser Aussage ein vom Bundesamt für Statistik definierter Warenkorb zugrunde liege. Die Preisdifferenz werde durch Marktbeobachtung ständig überprüft. 'Gesunde Ernährung darf kein Luxus sein. Wir wollen in den nächsten Jahren vielen Verbrauchern die Möglichkeit bieten, Bio-Produkte zu günstigen Preisen einzukaufen', lautet denn auch der Grundsatz der Erdkorn GmbH.

Auch Kölner Wettbewerber kündigten gegenüber BioHandel, an, die Preisdifferenz überprüfen zu wollen. Aufgefallen war der Filialist bislang vor allem durch extrem niedrige Probierpreise. 'Die Probierwochen in Lübeck und Hamburg haben wir selbst finanziert mit dem Geld, das wir erarbeitet haben', betont Hinz, um Spekulationen über Sonderrabatte von Großhändlern und Herstellern entgegenzutreten.

Erdkorn bietet laut Hinz stets Dauerniedrigpreise. So gab es Byodo Reiswaffeln mit oder ohne Meersalz für 69 Cent (bei Basic und Alnatura in Köln kosten sie 89 Cent).Die Steinofen-Pizza 'Unsere Natur' (350 Gramm) war für 2,85 Euro zu haben (bei Alnatura kostet sie 3,49 Euro).

Das Pfund Mount Hagen Bio-Kaffee gemahlen kostete 3,95 Euro (bei Basic 5,49). Für den 150-Gramm-Becher Söbbeke-Joghurt auf Frucht mussten die Kunden 45 Cent (Alnatura 59 Cent) bezahlen. Lauretana-Wasser wurde für 79 Cent angeboten (Basic 99). Das Pfund Butter ist für 1,49 Euro zu haben, der Liter Söbbeke-Milch kostet 79 Cent.

Naturkost West ist Hauptlieferant

Beliefert wird die Kölner Filiale durch den Duisburger Großhändler Naturkost West. Gemüse werde, wann immer möglich, von regionalen Bauern bezogen. Ein örtlicher Metzger sorgt für die Ausstattung mit Fleisch und Wurst. Das Brot, das im SB-Regal angeboten wird, liefert die Bochumer Bäckerei Backbord. Die Mitarbeiter der neuen Filiale wurden laut Hinz in Hamburg ausgebildet.

Erdkorn wolle mit seinem Konzept vor allem Neu-kunden gewinnen, sagt Verkaufsleiter Axel Golldack. Der Filialist sehe sich nicht als Konkurrenz zu anderen Läden. 'Wir haben uns auf wenige Artikel spezialisiert. Da bleibt für andere genügend Spielraum, ein eigenes Profil aufzubauen', so Hinz.

Von seinem Weg, eine Bio-Diskount-Kette zu etablieren (auch Standorte in Düsseldorf und Dortmund sind geplant), will sich der ehemalige Aldi-Regionalgeschäftsführer jedenfalls nicht abbringen lassen: 'Das, was wir machen, machen wir konzeptionell und stehen auch dazu. Der Verbraucher wird entscheiden, ob sich unser Vertriebsmodell durchsetzt, nicht die Konkurrenz.'

Die macht sich einstweilen Gedanken, wie Hinz die Investitionen bezahlen will. Zwar habe er die Beteiligungsgesellschaft der Hamburger Sparkasse an seiner Seite. Aber die wolle irgendwann auch mal Geld sehen.

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