Biohandel

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Standorterweiterungen

Filialisten auf Expansionskurs

Noch in diesem Jahr stehen bei Denn’s und Alnatura mehrere Neueröffnungen an. Auch Tegut, Lebensmittelhändler mit Bio-Schwerpunkt, breitet sein Filialnetz weiter aus.

Die beiden führenden Bio-Filialisten Denn‘s und Alnatura wollen weiter expandieren. Bei dem Unternehmen Dennree, das die über 300 Denn’s Bio-Märkte in Deutschland und Österreich betreibt, könne man sich grundsätzlich vorstellen, jährlich bis zu 40 neue Standorte zu erschließen. Bis Ende 2020 schafft Dennree laut eigenen Angaben „rund 25 Neueröffnungen“, darunter Bio-Märkte in Friedrichshafen, Bochum und Herrenberg.

Thomas Hennig, Zentrale Leitung Standortentwicklung bei Dennree, sagt, der Bio-Filialist sei immer auf der Suche nach geeigneten Standorten in Deutschland und Österreich. Interessant sind ihm zufolge Einzugsgebiete von mindestens 30.000 Einwohnern. Zudem sei wichtig, „dass wir andere Naturkostfachmärkte nicht verdrängen und bestehende Versorgungsstrukturen für Bioprodukte ergänzen“, so Hennig.

Mitbewerber Alnatura hat 136 Märkte in 62 deutschen Städten und in diesem Jahr noch zwei Neueröffnungen vor sich: Im September öffnet ein Alnatura Super Natur Markt in Eimeldingen (Landkreis Lörrach), im November in Stuttgart. Ein seit über eineinhalb Jahren geschlossener Markt in Frankfurt soll im Dezember modernisiert und vergrößert wiedereröffnen.

Für 2021 plant Alnatura laut Unternehmensangaben „etwa 8 bis 10 Neueröffnungen“. Nach Standorten suche der Bio-Händler in gut frequentierten Citylagen von Städten ab 40.000 Einwohnern oder in Fachmarktlagen mit Lebensmittelmärkten im Umfeld. Wesentliche Kriterien für die Standortwahl seien auch ebenerdige Verkaufsflächen von rund 400 bis 800 Quadratmetern und Barrierefreiheit.

Tegut kommt nach München

Auch bei Lebensmittelhändler Tegut, der unter anderem Produkte von Alnatura führt, und seit Kurzem mit einer eigenen Bio-Einstiegsmarke im unteren Preissegment mitspielt, stehen die Zeichen auf Standorterweiterung.

Tegut betreibt über 270 Filialen. Noch in diesem Jahr sollen zehn Tegut-Märkte erstmalig in Betrieb genommen werden und weitere zehn nach Renovierungsarbeiten wiedereröffnen.

Für einige weitere Standorte laufen die Verhandlungen noch, teilt Tegut mit, sie seien noch nicht spruchreif. Der Schwerpunkt liege aber auf der Rhein-Main-Region. Neueröffnungen, die feststehen sind: am 29. Oktober in Schwäbisch-Gmünd, am 25. November in Tauberbischofsheim, am 1. Dezember in Erbach im Odenwald und am 3. Dezember in München.

Die meisten Tegut-Märkte befinden sich in Hessen und Thüringen. Einzelne gibt es außerhalb der beiden Bundesländer in den Städten Göttingen, Mainz und Stuttgart. Mit der Inbetriebnahme in München fällt für Tegut der Startschuss in der bayerischen Landeshauptstadt. Matthias Pusch, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Tegut, spricht von der „wichtigsten Neueröffnung des Jahres.“

Mehr Infos

Standorte:

Denn's

Alnatura

Tegut

Standortbedingungen:

Denn's

Tegut

Um die Markenbekanntheit des Unternehmens vor allem in Süddeutschland stärker zu forcieren, ist Tegut der Sponsorenfamilie des VfB Stuttgart beigetreten. Rainer Rausch, Bereichsleiter Marketing bei Tegut, lässt mitteilen: „Stuttgart und Baden-Württemberg zählen zu unseren aktuellen Expansionsregionen, in denen wir weiter wachsen und bei unseren Kunden punkten möchten.“ Im Rahmen der Kooperation ist der Familienblock der Mercedes-Benz Arena in „tegut… Familienblock“ umbenannt worden. Bandenwerbung von Tegut soll erstmals beim Heimspiel des VfB Stuttgart am 19. September zu sehen sein.

Auf dem Gelände der Firmenzentrale in Fulda testet Tegut derzeit ein neues Shoppingkonzept. Bei dem Prototypen "Teo" (zur Bildergalerie) handelt es sich um einen 40-Quadratmeter-Minimarkt, der ohne dauerhaften Personaleinsatz auskommt und auf bargeldlose und kontaktlose Bezahlung ausgelegt ist. Der Roll-Out mit zunächst bis zu zehn Mini-Märkten ist laut Unternehmen ab Herbst geplant.

Gleichzeitig baut Tegut ein neues für 17.000 Artikel ausgelegtes Logistikzentrum mit automatischem Hochregallager in Hünfeld. Die Kosten dafür liegen laut Medienmitteilung im dreistelligen Millionenbereich. Für Tegut eine Investition in die Zukunft: „Wir entwickeln und optimieren die bisherige Infrastruktur, um die Tegut-Märkte effizient und zuverlässig zu beliefern und schaffen zusätzliche Kapazitäten zur Absicherung des Unternehmenswachstums“, so Michael Egerer, Tegut-Geschäftsleitung Logistik/Supply Chain Management.

Der Spatenstich für das Logistikzentrum war Anfang September, 2023 soll der Bau abgeschlossen sein.

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