Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Wachstum um 26 Prozent

"Fairtarde"-Produkte legen zu

2,04 Milliarden Euro gaben Verbraucher im vergangenen Jahr für Produkte mit dem "Fairtrade"-Siegel aus. Das entspricht 25 Euro pro Kopf und einem Wachstum von 26 Prozent.

Erstmalig knackten Fairtrade-Umsätze die 2 Milliarden Euro Marke. Und auch während der Corona-Krise bleibe die Nachfrage nach fairen Lebensmitteln wie Kaffee, Bananen oder Kakao stabil. Das gab der Verein Transfair bei einer digitalen Pressekonferenz bekannt.

Die Verkaufsmengen einzelner Produkte seien wie folgt gestiegen: bei Bananen um 41 Prozent auf 130.000 Tonnen. Den Ausschalg dafür gab laut Transfair die Einlistung von Fairtrade-Bananen ohne Bio-Siegel bei Lidl. Der Marktanteil von Fairtrade-Bananen liegt bei 20 Prozent. Kaffee wuchs um 12 Prozent auf 23.000 Tonnen. Sein Marktanteil kletterte auf rund 5 Prozent. In immer mehr Schokoladenwaren steckt fairer Kakao: 79.000 Tonnen wurden 2019 eingesetzt, 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat fairer Kakao einen Marktanteil von 17 Prozent. Gut eine halbe Milliarde faire Rosen wurde verkauft, ein Plus von 19 Prozent. Ihr Marktanteil liegt bei 30 Prozent.

2019 wurde etwas weniger Tee getrunken (-6 Prozent, 359 Tonnen). Transfair führt das auf den heißen Sommer zurück. Besser entwickelten sich Honig (+12 Prozent auf 1.500 Tonnen) und Reis (+40 Prozent, 1.170 Tonnen). Das Plus bei Reis sieht Transfair in Verbindung mit der Einlistung von Reisprodukten von Davert bei der Drogeriekette dm. Steigende Nachfrage nach Berufsbekleidung und Baumwolltaschen, begünstigt durch das Plastiktütenverbot, führten zu einem Absatzplus von Textilien mit Fairtrade-Baumwolle von 59 Prozent auf 22,2 Mio. Stück.

Fairtrade-Prämie fließt in Maßnahmen gegen das Virus

Produzentenorganisationen im globalen Süden erhalten für Fairtrade-Verkäufe stabile Mindestpreise und einen zusätzlichen Aufschlag, die Fairtrade-Prämie. Durch Verkäufe für den Deutschen Markt belief sich die Prämie laut Angaben von Transfair auf 38 Millionen Euro.

„Gerade jetzt ist die Prämie wichtig, weil sie oft die einzige Rücklage ist, die Produzenten haben. Wir sehen vorbildliche Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen und die Anschaffung von Hygienemitteln, aber auch, dass damit Einkommenseinbußen kompensiert werden“, erläuterte Mary Kinyua, Vorsitzende des Produzentennetzwerks Fairtrade Africa.

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