100 Jahre Vitaquell
Mit Margarine fing alles an. Hermann Fauser, Sohn einer Bauernfamilie, entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts einen naturbelassenen Butterersatz. Die Margarine war im Prinzip schon ein Bioprodukt, ohne künstliche Zusatzstoffe und Chemieersatz. Das 1922 gegründete Margarinewerk legte den weiteren Grundstein für den Vertrieb im Reform- und Bio-Fachhandel.
Hermann Fausers Schwiegersohn Karl-Walter Pfestorf brachte unter der Marke Landkrone später die erste Bio-Margarine auf den Markt. 100 Jahre nach der Gründung produziert das Familienunternehmen neben veganem Butterersatz auch vegane und vegetarische Fleischalternativen und Aufstriche europaweit unter den Marken Vitaquell und Landkrone. 80 Prozent des Sortiments sind Bio zertifiziert. Das Unternehmen ist stolz darauf, bei seinen Produkten „die Kontrolle über sämtliche Prozesse und die Qualität der verwendeten Rohstoffe“ zu haben.
„Wir sehen uns in der Verantwortung, in Sorgfalt unsere Produkte herzustellen, gewissenhaft mit den Ressourcen umzugehen und betrieblich effektiv und sauber zu wirtschaften“, sagt Geschäftsführer Hermann Pfestorf. So soll die bestehende Produktpalette auch weiterhin um innovative, gesunde und leckere Lebensmittel erweitert werden.
Vitaquell
Geschäftsführung: Hermann Pfestorf
Mitarbeitende: 65
Produkte: Margarine, vegane und vegetarische Fleischalternativen, vegane Aufstriche
50 Jahre Yogi Tea
Seit 50 Jahren stellt Yogi Tea Kräuter- und Gewürztees in Bio-Qualität her. Grundlage hierfür sind ayurvedische Teerezepturen, deren Wurzeln in der 5.000 Jahre alten indischen Philosophie des Ayurveda liegen. Begonnen hat alles Anfang der 1970er-Jahre in Kalifornien. Dort servierte das Unternehmen in vegetarischen und ayurvedisch geprägten Restaurants seinen ersten Gewürztee. Später kamen Kräutertees hinzu. Das erste Produkt war der Yogi Tea Classic.
Heute verkauft der Hersteller weltweit in über 40 Länder und beschäftigt europaweit rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 70 Produkte vertreibt Yogi Tea, darunter die Produktlinie „Für die Sinne“ mit ätherischen Ölen und verschiedene gekühlte Tees. Von Beginn an hat sich Yogi Tea stark der Bio-Qualität und der Nachhaltigkeit verschrieben und verwirklicht dies heute mit der Philosophie „Feel good. Be good. Do good“.
So sind unter dem Credo „Be good“ ein kontinuierliches Engagement durch soziale Projekte, partnerschaftliche Beziehungen mit den Anbaupartnern und der Direktbezug von Zutaten für Yogi Tea „gelebte Wertschätzung von Mensch und Natur“. Unter dem Slogan „Serve your Spirit“ möchte das Unternehmen auch in Zukunft Doing-Good-Themen entwickeln – gemeinsam mit Handelspartnern, NGOs oder lokalen Regierungen.
Yogi Tea
Geschäftsführung: Sat Dharm Khalsa
Mitarbeitende: 190 (Europa)
Produkte: Tee
40 Jahre Lubs
Lubs ist ein echter Bio-Pionier. Seit den Anfängen 1982 produziert das Unternehmen 100 Prozent biologisch, ohne Zusatzstoffe, ohne Aromen und ohne Gentechnik – getreu den Werten seines Gründers Michael Lubs. Der versuchte sich einst mithilfe einer geschenkten Küchenmaschine in einem Gartenhäuschen an der Herstellung von Fruchtschnitten. Banane-Mandel schmeckte besonders gut und war das erste Produkt, mit dem Lubs in den bis dato noch wenig verbreiteten Bioläden vorstellig wurde. Es war die Geburtsstunde der Firma Lubs.
Für die inzwischen rund 70 Mitarbeitenden ist das Gartenhaus längst zu eng geworden. Seit 1997 stellt Lubs seine Fruchtriegel und -konfekte in Lübeck her. Passend zum Firmensitz, läuft dort neben Confiserie-Produkten auch Lübecker Marzipan vom Band. Beim Herstellungsprozess der Fruchtriegel und des Fruchtkonfekts verzichtet der Hersteller auf die zusätzliche Erhitzung der Zutaten, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu schützen.
Das 40-Jährige will Lubs im kommenden Jahr kräftig feiern. „Lubs-Fans dürfen sich auf viele Überraschungen freuen, von denen wir heute nur so viel verraten können: im Bereich Confiserie machen wir mit Lubs einen ganz neuen Aufschlag und halten leckere Innovationen bereit, die für ordentlichen Gaumenschmaus sorgen werden“, teilt das Unternehmen mit.
Lubs
Geschäftsführung: Martin Lindemann
Mitarbeitende: ca. 70
Produkte: Fruchtriegel, Fruchtkonfekt, Confiserie, Nougat, Marzipan
40 Jahre Sodasan
1982, es die Zeit der Proteste, Kundgebungen und Demonstrationen gegen Atomkraft und für Frieden, legen Kerstin Stromberg und Jürgen Hack den Grundstein für ihr Unternehmen. „Autarkie“, so Chemiker Jürgen Hack, „ist schon immer einer unserer Grundsätze gewesen. Ebenso wie unser Anspruch, Dinge anders besser zu machen“. In diesem Spirit entstehen echte ökologische WPR-Alternativen. Keine Tenside aus Erdöl, dafür aber aus Pflanzen – die Sodasan-Idee ist geboren.
Scheuerpulver und Spülmittel sind die ersten selbst hergestellten Produkte unter dem Label Sodasan. Als erster Waschmittelhersteller ist das Unternehmen bereits 1996 durch Ecocert zertifiziert. Nach wie vor ist es eine Herausforderung, Verbrauchern den Unterschied zwischen konventionellen und ökologischen Waschmitteln zu erklären. Für diese Pionierarbeit, die Sodasan leistet, wird Jürgen Hack 2015 mit dem BAUM-Umweltpreis ausgezeichnet. 2018 folgt der Deutsche Nachhaltigkeitspreis. Heute ist Sodasan für 60 Menschen Arbeitgeber, vertreibt 70 öko-zertifizierte Produkte in 45 Ländern und ist in den Regalen der Bio-Märkte fester Bestandteil.
Der nachhaltige und ökologische Aspekt steht neben der Leistungsfähigkeit bei jedem Produkt im Vordergrund. Alle Inhaltsstoffe sind natürlichen Ursprungs, wenn möglich aus biologischem Anbau. Bei der Verpackung setzt Sodasan auf Recycling-Material sowie Nachfüllkonzentrate oder Pulver in Pappdosen. Sodasans Ziel für die nächsten Jahre: Noch mehr Menschen vom sauber Saubermachen begeistern.
Sodasan
Geschäftsführung: Kerstin Stromberg, Thorsten Godau, Jürgen Hack
Mitarbeitende: 60
Produkte: Wasch- und Reinigungsmittel
30 Jahre Chiemgauer Naturfleisch
Die Idee von Richard J. Müller und Thomas Reiter war klar: Das Chiemgau, bayernweit bekannte Grünland-Region, sollte zu einem etablierten Ausgangspunkt für Bio-Lebensmittel werden. Und das in enger, partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den dortigen Landwirten. Seit nunmehr 30 Jahren tut Chiemgauer Naturfleisch genau das. Das Unternehmen in Trostberg produziert Fleisch, Wurst- und Schinkenspezialitäten. Es garantiert Abnahmemengen, sorgt sich um faire Preise und lässt die Verbraucher auf seinen Fleischpackungen nachvollziehen, von welchen Bauern das Fleisch kommt. Von Biokreis gab es dafür das Siegel „regional&fair“.
Viele Gründungslieferanten sind heute noch an Bord – nicht wenige davon schon in der nächsten Generation. Von Beginn an verzichteten die Gründungsmitglieder konsequent auf den Einsatz von Nitritpökelsalz oder anderer Zusatzstoffe – zunächst bei Rindersalami, Bündner-Fleisch und Rinder-Saftwürstl, den ersten Produkten der Chiemgauer Naturfleisch GmbH. Seitdem ist das Warenportfolio auf 200 aktiv hergestellte und gelistete Artikel von Rindern, Schweinen, Lämmern und Geflügel angewachsen.
Chiemgauer zählt heute rund 80 Mitarbeiter. Teilweise arbeiten ganze Familien dort. Zwei ehemalige Auszubildende sind vor kurzem in die Geschäftsleitung aufgestiegen. „Mit neuen Ideen, Sortimenten, gefestigten Strukturen und großem Willen“ will Chiemgauer Naturfleisch auch in Zukunft dem Verbraucher hochwertige Produkte anbieten. Vieles davon sei noch nicht spruchreif, einiges werde man demnächst aber „sehen, merken und schmecken“, so Chiemgauer.
Chiemgauer Naturfleisch
Geschäftsführung: Cordula Gschlößl, Thomas Reiter
Mitarbeitende: ca. 80
Produkte: Fleisch- und Wurstwaren
30 Jahre Demeter-Felderzeugnisse
In einem Einzimmer-Büro an der Hessischen Bergstraße fing 1992 alles an. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin machte es sich Klaus-Dieter Brügesch zur Aufgabe, all das an Industrie und Handel zu vermarkten, was Demeter-Landwirte auf ihren Feldern ernten. So konnten sich die Landwirte der Erzeugergemeinschaft völlig ihren landwirtschaftlichen Betrieben widmen. Alles begann mit dem Anbau und dem Vertrieb vor allem von Möhren und Rote Bete. Die Felderzeugnisse wurden gebündelt an Saft- und Babykosthersteller und andere Verarbeiter geliefert, ein Novum. Im Tiefkühlbereich wurden daraus Möhrenscheiben und -würfel für die Gastronomie verarbeitet.
Heute beschäftigt die Vertriebsgesellschaft Demeter-Felderzeugnisse mehr als 70 Mitarbeiter und bietet mit rund 750 Produkten ein umfassendes Sortiment an Bio- TK-Produkten für den Einzelhandel und den Gastronomiebereich. Bereits 1996 wurde erstmalig Demeter-Tiefkühlgemüse für den Naturkosteinzelhandel angeboten. Es entstand eine Produktlinie mit verschiedenen Gemüsesorten und die allerersten Bio-Pommes Frites weltweit. 2002 erfolgte ein Marken-Relaunch unter den Marken Natural Cool, bio inside und Wild Ocean, die Marke für nachhaltig gefangenen Fisch.
Demeter-Felderzeugnisse ist eine der wenigen Firmen in der Bundesrepublik, die Eigentum eines Treuhandvereins ist, bestehend aus Landwirten und Mitarbeitern. Diese Unternehmung kann nicht durch Einzelentscheid veräußert werden. Das Unternehmen legt größten Wert auf die Zusammenarbeit mit den Landwirten und maximale Transparenz vom Anbau bis zum Produkt. Auch in Zukunft ist es dort das primäre Ziel, „viele weitere qualitativ-hochwertige und innovative Bio-Lebensmittel zu entwickeln und für die Verbraucher bereitzustellen“.
Demeter-Felderzeugnisse
Geschäftsführung: Klaus-Dieter Brügesch
Mitarbeitende: ca. 70
Produkte: Gemüse, Getreide, TK-Produkte
25 Jahre Chiron
Welche Wirkung Hanf haben kann, erfuhr Wolfgang Misslisch als Zivildienstleistender beim BUND. Dort bekam er mit, welchen positiven Einfluss die Pflanze für den Boden und die Natur hat. Er gründete gemeinsam mit Lars Stury Chiron und baute 1997 in Oberschwaben, zwischen Ulm und Ravensburg, acht Hektar Nutzhanf an. Sozusagen eine Pionierarbeit; denn von 1981 bis 1996 war dessen Anbau in Deutschland verboten.
Seit 2001 produziert Chiron ökologisch. Das erste Produkt: Hanföl. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen zehn Mitarbeitende und vertreibt 75 Hanflebensmittel sowie zusätzlich rund 100 weitere hanffreie Waren, von Tomatenprodukten über Pesto und Aufstrichen bis hin zu Säfte und Sirupe. Besonders stolz ist Chiron auf die Eigenrezepturen und deren Qualität. Das Unternehmen setzt überwiegend frische, naturbelassene Zutaten mit einem Hanfanteil von mindesten 20 Prozent ein. „Unsere Verarbeitung ist handwerklich und maximal schonend und deshalb für ,Trockenprodukte‘ echt naturbelassen“, sagt Co-Geschäftsführer Wolfgang Misslisch.
Für die Zukunft hat Chiron viele Pläne: Das Unternehmen arbeitet an der Entwicklung hochproteinhaltiger Lebensmittel. Neben Hanfnudeln mit 24 Prozent und Hanfbratlingen mit 26 Prozent Eiweiß, die im September auf den Markt gebracht wurden, hat Chiron weitere Lebensmittel mit hohem Hanfproteinanteil geplant. Alle Verpackungen sollen zudem auf recyclingfähiges Material umgestellt werden und der hauseigene Hanfanbau in Deutschland, zur Zeit rund 200 Hektar, ausgebaut werden.
Chiron
Geschäftsführung: Wolfgang Misslisch (l.), Lars Stury
Mitarbeitende: 10
Produkte: Hanflebensmittel und Naturdelikatessen
25 Jahre Freiländer Bio Geflügel
Manchmal bewirken Kleinigkeiten Großes: Weil sich das „Bio-Putenoberkeulensteak“ nur schleppend verkaufte, benannte die Freiländer Bio Geflügel GmbH das Produkt um. Und siehe da: Als „Bio-Putenhüftsteak“ ging der Verkauf der Keulen steil nach oben. Bis heute ist es eines der erfolgreichsten Produkte des Herstellers. Von Anfang an setzte Freiländer auf den Naturkostfachhandel. Das erste Produkt war ein Klassiker: Putenschnitzel. Heute bietet das Unternehmen ein rund 70 Artikel starkes Sortiment an mit Frisch- und TK-Fleisch, Brühwurst, Rohwurst, Schinkenspezialitäten und Convenience-Produkten.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich viel getan: „Wir haben die Waldlandpute eingeführt, eine detaillierte Chargenrückverfolgung, die foliensparende Verpackung und haben noch so viel mehr im Kopf, was wir umsetzen wollen“, so Co-Geschäftsführer Stefan Mutter. Im Jubiläumsjahr gab es eine weitere Umbenennung: Weil Freiländer schon lange nicht mehr nur Putenprodukte herstellt, sondern auch Hähnchen und Bruderhahn-Erzeugnisse, verpasste sich der Hersteller 2022 einen neuen Namen: Aus der Freiland Puten Fahrenzhausen GmbH wurde die Freiländer Bio Geflügel GmbH. „,Bio‘ ist Teil unseres Markenkerns, und das sollte direkt erkennbar sein“, so Mutter. Dass das wie gewünscht bei den Kunden ankommt, dürfte als sicher gelten. Mit erfolgreichen Namensänderungen kennen sich die Freiländer schließlich aus.
Freiländer Bio Geflügel
Geschäftsführung: Daniel Willnat, Stefan Mutter
Mitarbeitende: 17
Produkte: Geflügel
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.